Strategischer Partner für Deutschland
08.02.2023 — Bildung, Forschung und Innovation sichern die Zukunft Deutschlands. Der Koalitionsvertrag legt fest, dass die Rahmenbedingungen und Strukturen für mehr Innovation an sich verbessert werden sollen. Ein wichtiger Baustein ist der Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Wie das gelingen kann, skizziert die Bundesregierung in ihrer Zukunftsstrategie.
Das federführend vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erstellte ressortabgestimmte Papier nimmt insgesamt sechs Zukunftsfelder in den Blick – von einer wettbewerbsfähigen, ressourceneffizienten Industrie über Klimaschutz und -anpassung, verbesserte Gesundheitsversorgung, die digitale und technologische Souveränität Deutschlands bis hin zur Stärkung der Raumfahrt und Meeresforschung sowie dem Formen einer resilienten Gesellschaft.
Praxisbeispiele zeigen: Zu fünf der sechs Zukunftsfelder leistet der DLR Projektträger bereits heute substanzielle Beiträge und treibt damit die ökologische und soziale Transformation insgesamt voran. „Unsere Expertinnen und Experten vereinen hohe Expertise in den Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften ebenso wie in den Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie dem Transfer. In Projektteams, die wir je nach Auftrag themengetrieben zusammenstellen, arbeiten sie interdisziplinär, agil und transferorientiert zusammen“, erklärt Klaus Uckel, Leiter des DLR Projektträgers. „Mit dieser fachlichen Bandbreite und mit unserer Kenntnis der gesamten Wertschöpfungskette im Innovationsprozess stehen wir der Bundesverwaltung als strategischer Partner zur Seite. Unsere gemeinsame Mission: Deutschland zukunftssicher aufstellen!“
Unsere Expertinnen und Experten vereinen hohe Expertise in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. In Projektteams, die wir je nach Auftrag zusammenstellen, arbeiten sie interdisziplinär und agil zusammen.
Mit dieser fachlichen Bandbreite und mit unserer Kenntnis der gesamten Wertschöpfungskette im Innovationsprozess stehen wir der Bundesregierung als strategischer Partner zur Seite. Unsere gemeinsame Mission: Deutschland zukunftssicher aufstellen!
Ausgewählte Beiträge des DLR Projektträgers zu den Missionen der Zukunftsstrategie
Collapses
Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Dazu müssen Ressourcen effizienter genutzt, eine Kreislaufwirtschaft aufgebaut und die Energie- und Mobilitätswende vorangetrieben werden. Zeitgleich soll unser Land international wettbewerbsfähig bleiben.
Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themenfelder des DLR Projektträgers: Zwei der wichtigsten Bundeswettbewerbe zum Thema hat er konzipiert, organisiert und durchgeführt: den „GreenTech Innovationswettbewerb“, der erkundet, wie digitale Technologien Treibhausgasemissionen senken helfen. Und die „MobilitätsWerkStadt 2025“, in der in einem passgenauen und öffentlichkeitswirksamen Prozess innovative kommunale Projekte identifiziert wurden, die zukunftsfähige Mobilitätskonzepte erforschen.
Auch Elektromobilität und automatisiertes Fahren – zwei Schlüsselthemen für die Mobilitätswende – treibt der DLR Projektträger seit vielen Jahren erfolgreich mit voran. Mit der „Förderinitiative zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität“ („Elektro-Mobil“), dem Technologieprogramm „Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Elektromobilität“ und der Förderrichtlinie „Ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Mobilitätssystem durch automatisiertes Fahren und Vernetzung“ setzt er für den Bund gleich drei Fördermaßnahmen um, die Bausteine für neue Verkehrssysteme bilden.
Mit dem Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ des BMBF leistet der DLR Projektträger einen Beitrag zum Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele und sorgt dafür, dass nachhaltiges Handeln in allen Lehr-, Lern- und Lebensbereichen verankert wird. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist der Schlüssel dafür: Sie hilft Menschen, eine nachhaltige Welt zu gestalten, indem sie zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt.
In der Wissenschaft herrscht Konsens, dass das Ziel der Klimaneutralität ohne die aktive Entnahme von CO2 („Carbon Dioxide Removal“ – CDR) aus der Atmosphäre nicht zu erreichen ist. Um dem drängendsten Forschungsbedarf zu diesem komplexen Zukunftsfeld zu begegnen, hat der DLR Projektträger für das BMBF das Förderprogramm CDRterra „Methoden zur Entnahme von atmosphärischem CO2“ entwickelt. Aktuell erforschen zehn interdisziplinäre Forschungsverbünde mit mehr als 100 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern CDR-Methoden an Land und entwickeln und bewerten geeignete politische Instrumente zur Steuerung und zu Anreizen der Methoden. Durch die vergleichende Bewertung werden konkrete Empfehlungen für die Politik entwickelt, die der DLR Projektträger aufgreift und strategisch in die forschungspolitische Beratung des BMBF einfließen lässt.
Für die Querschnittsthemen Klimawandel und Biodiversität besitzt der DLR Projektträger unter den deutschen Projektträgern eine einmalige Expertise. Damit zählt er zu den wichtigsten Akteuren beim Verknüpfen von Forschung, Innovation und Politikberatung zum Umwelt- und Naturschutz: An der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik arbeitet die im Auftrag des BMBF und des Auswärtigen Amtes (AA) beim DLR Projektträger angesiedelte Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle als nationaler Ansprechpartner für Wissenschaft, Regierung und Öffentlichkeit bei Fragen zum Weltklimarat.
Ebenso ist der DLR Projektträger mit der Umsetzung der Deutschen Koordinierungsstelle für den Weltbiodiversitätsrat IPBES vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beauftragt. Auch sie berät die Bundesregierung und sorgt für die Vernetzung der Forschenden und die Kommunikation der Ergebnisse des IPBES in Forschung, Politik und Öffentlichkeit.
Eine starke Gesundheitsforschung als Investition in eine gesunde Zukunft zählt zu den Kernmissionen des DLR Projektträgers. Er setzt sich dafür ein, dass neue Erkenntnisse und Verfahren rasch und zuverlässig aus dem Labor in den Alltag der medizinischen Versorgung gelangen.
Der Projektträger engagiert sich für die strategische Ausrichtung der Gesundheitsforschung in Deutschland – aufgezeigt durch das Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung. Dabei sind Personalisierung und Digitalisierung der Schlüssel: Etwa in der vom Projektträger für das BMBF umgesetzten Medizininformatik-Initiative, in der Daten aus der Krankenversorgung und Forschung durch eine gemeinsame Dateninfrastruktur besser nutzbar gemacht werden. Oder im Netzwerk Universitätsmedizin des BMBF, das aus dem Covid-19-Pandemiemanagement der Bundesregierung entstanden ist und durch die Zusammenarbeit aller 36 deutschen Universitätskliniken die klinische Versorgung für alle verbessert.
Wie weit die Arbeit der Expertinnen und Experten des DLR Projektträgers wirkt, zeigt sich auch in den Ergebnissen des Rahmenplans Ressortforschung des Bundesgesundheitsministeriums oder der Förderung des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses der Bundesregierung (G-BA). Mit dessen Mitteln werden anwendungsnahe Projekte zu neuen Versorgungsformen und zur Versorgungsforschung gefördert und das deutsche Gesundheitswesen evidenzbasiert weiterentwickelt.
Die technologische Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wie Europas zu erhalten und auszubauen, ist ein politisch hochaktuelles Ziel, zu dem der DLR Projektträger wichtige Beiträge leistet. Zur Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Schlüsseltechnologien hat das BMBF den unabhängigen Rat für technologische Souveränität mit zehn namhaften Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft einberufen. Expertinnen und Experten des DLR Projektträgers beraten das BMBF und den Rat.
Auch auf europäischer Ebene treibt der DLR Projektträger das Thema Souveränität voran. Im Auftrag des BMBF setzt er die Missionen im Europäischen Rahmenprogramm Horizont Europa mit den Themen Anpassung an den Klimawandel, Krebs, Gesunde Ozeane, Meere und Gewässer, Klimaneutrale und intelligente Städte sowie Bodengesundheit und Ernährung auf nationaler Ebene um. Das hierfür eingerichtete nationale Missionen-Sekretariat im DLR Projektträger berät das BMBF politisch, unterstützt fachlich und organisatorisch bei der Kommunikation mit den nationalen Akteuren und der EU-Kommission, beispielsweise im Horizontalen Austauschforum der beteiligten Ministerien, bei nationalen Konferenzen, in der Öffentlichkeitsarbeit und Fachkommunikation sowie bei der Entwicklung nationaler Roadmaps zur Implementierung der Missionen. Außerdem beteiligt sich der DLR Projektträger an dem EU-Projekt TRAMI (TRAnsnational cooperation on the MIssions approach), um ein europäisches Netzwerk aufzubauen (European Mission Network EMiN) als zentrale Informations- und Austauschplattform für alle Akteure rund um die Missionen in ganz Europa.
Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und auch Europas ist der DRL Projektträger auf verschiedenen nationalen und europäischen Handlungsfeldern an der Umsetzung der Strategie „Künstliche Intelligenz“ der Bundesregierung beteiligt und setzt sich in zahlreichen Aufträgen dafür ein, die Chancen KI-gestützter Technologien zu identifizieren sowie eine Ausgestaltung im Sinne der Gesellschaft zu fördern. Den Schwerpunkt der KI-Forschungskapazitäten in Deutschland stellen die fünf Kompetenzzentren für KI-Forschung sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) dar. Nach dem Ausbau der Förderung wurden die bestehenden KI-Kompetenzzentren im vergangenen Jahr verstetigt und gehen damit in fest installierte Konstruktionen über. Der DLR Projektträger hat den gesamten Prozess von Anfang an für das BMBF mitgestaltet und die Förderung umgesetzt. Er sorgt außerdem mit der Gestaltung des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für den direkten Transfer der Anwendungen in die Praxis.
Soziale Spaltung, extremistische Tendenzen, ein schärferer Systemwettbewerb mit autoritären Staaten – unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft steht derzeit vor großen Herausforderungen. Diese greifen viele der vom DLR Projektträger umgesetzten Förderprogramme auf. Er setzt zum Beispiel das Rahmenprogramm „Gesellschaft verstehen - Zukunft gestalten“ des BMBF mit dem Ziel um, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, extremistische Tendenzen entschieden zu bekämpfen sowie das kulturelle Erbe zu sichern. Damit adressiert er die Herausforderungen freiheitlich-demokratischer Gesellschaften und verknüpft sie mit Transformationsprozessen hin zu einer resilienten und krisenfesten Gesellschaft von morgen.
Bildung, Wissenschaft und Forschung leisten einen entscheidenden Beitrag dazu, Gesellschaften zu schützen und resilienter zu machen. Viele der vom DLR Projektträger umgesetzten Förderprogramme nehmen Gleichstellung und Vielfalt in den Blick. Die Förderrichtlinie „Geschlechteraspekte im Blick“ etwa stellt die grundlegende Frage, wie die Geschlechterdimension besser in Forschungsprozesse integriert werden kann. Andere Programme sollen wissenschaftliche Leistungen und Innovationen von Frauen sichtbarer machen („Innovative Frauen im Fokus“), den Anteil von Professorinnen an den deutschen Hochschulen steigern und die Gleichstellungsstrukturen stärken („Professorinnenprogramm 2030“) und mehr Frauen für MINT-Studiengänge und -Karrieren gewinnen (MissionMINT). Aber auch das Thema Bildungsgerechtigkeit spielt in der Arbeit des DLR Projektträgers eine wichtige Rolle. So realisiert er zum Beispiel schulische und außerschulische Programme wie „Schule macht stark“ und „Kultur macht stark“ für das BMBF, mit denen Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Lagen und Situationen bestmögliche Lern- und Bildungschancen erhalten und individuell gefördert werden.