Für mehr Bildungsgerechtigkeit: das Startchancen-Programm
07.11.2024 — Seit diesem Schuljahr unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Startchancen-Programm gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Dafür investieren Bund und Länder zusammen rund 20 Milliarden Euro in zehn Jahren. Damit ist es das größte und langfristigste Investitionsprogramm im Bildungsbereich in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Ziel ist es, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und die Chancengerechtigkeit zu stärken. Denn noch immer hängt in Deutschland der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft ab. Insgesamt werden etwa 4000 Schulen in herausfordernder Lage von dem Startchancen-Programm profitieren. Etwa 60 Prozent der geförderten Schülerinnen und Schüler sollen Grundschüler sein. Daneben werden weiterführende und berufliche Schulen unterstützt.
Wir freuen uns, unsere interdisziplinäre Expertise in die Umsetzung des Programms einzubringen und zur Stärkung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens beizutragen. Mit dem Startchancen-Programm werden die Potenziale für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit genutzt.
Im Rahmen des Programms werden die Strukturen im Unterricht und im Kollegium an den teilnehmenden Schulen professionalisiert und weiterentwickelt. Das beinhaltet eine stärkere Vernetzung der Lehrkräfte, der Schülerinnen und Schüler, der Eltern, des pädagogischen Personals und außerschulischer Akteure wie Ausbildungsbetrieben. Außerdem wird in eine bessere Infrastruktur und Ausstattung der Schulen investiert.
Passgenaue Lösungen für mehr Chancengerechtigkeit
Das Programm wirkt auf drei Ebenen:
- Investitionen in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung: Die Startchancen-Schulen werden zu modernen, klimagerechten und barrierefreien Lernorten mit hochwertiger Ausstattung und Infrastruktur.
- Chancenbudgets für bedarfsgerechte Lösungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung: Die Startchancen-Schulen erhalten ein eigenes Budget, das sie eigenverantwortlich zum Wohl der Schülerinnen und Schüler einsetzen. Es soll die Schulautonomie stärken.
- Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams: Die Startchancen-Schulen erhalten finanzielle Unterstützung für mehr Personal, zum Beispiel Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, die Lernende individuell unterstützen und beraten. Zudem geht es um eine lernförderliche Elternarbeit und die Entwicklung einer positiven Schulkultur.
Der DLR Projektträger bringt seine Expertise ein
Der DLR Projektträger betreut die wissenschaftliche Begleitung sowie die Programmevaluation und prüft die von den Ländern vorzulegenden Berichte zu deren Finanzierungsanteil. Um alle programmrelevanten Daten und Informationen zusammenzuführen, wird im DLR Projektträger ein umfassendes EDV-gestütztes Datenmanagement- und Monitoringsystem entwickelt. Dafür nutzt er die große interdisziplinäre Erfahrung seines Fachbereichs Bildung, Gender und der Service-Abteilung IKT-Softwareentwicklung.
Zudem ist der DLR Projektträger inhaltlich und organisatorisch für öffentlichkeitswirksame Statuskonferenzen und Fortschrittsberichte zuständig. Für mehr Sichtbarkeit und Breitenwirkung übernimmt er außerdem die Pflege und Weiterentwicklung der BMBF-Website zum Startchancen-Programm. Darüber hinaus organisiert der DLR Projektträger programmbegleitende Veranstaltungen, Fachgremien und Arbeitsgruppen – inklusive Vor- und Nachbereitung.
Der DLR Projektträger baut auf langjährige Erfahrungen in der Umsetzung von Bund-Länder-Programmen und entwickelt seine Expertise kontinuierlich weiter. Im Programm „Schule macht stark“ bringt er im Auftrag des BMBF seine Expertise im Umgang mit föderalen Strukturen und Multistakeholder-Prozessen ein. In der Initiative „Leistung macht Schule“ hat ein multiprofessionelles Team des DLR Projektträgers das BMBF bei strategischen und konzeptionellen Arbeiten beraten, Maßnahmen für die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt sowie unter anderem Jahrestagungen organisiert und umgesetzt.