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Eine Hand mit Tabletten

Europäische Partnerschaft für One Health AMR gestartet

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Der DLR Projektträger beteiligt sich an strategischer Stelle an der Europäischen Partnerschaft für One Health AMR. Ihr Ziel ist es, wirksame Lösungen zur Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen zu entwickeln und umzusetzen. Dies ist nur gemeinsam möglich: Wissenschaft, Politik und Gesellschaft arbeiten eng zusammen.

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03.07.2025 — Antimikrobielle Resistenzen (AMR) sind auf dem Vormarsch: Bei immer mehr Erregern wirken gängige Medikamente nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr. Weil zum Beispiel Antibiotika nicht nur zur Behandlung bei Infektionskrankheiten, sondern auch bei den meisten Operationen und Krebstherapien zum Einsatz kommen, werden AMR zu einer immer größeren Gefahr für unsere Gesundheit. Weltweit sterben jedes Jahr bis zu 1,2 Millionen Menschen im Zusammenhang mit AMR. Resistenzen gegen Infektionserreger betreffen nicht nur Menschen – oft befallen die gleichen resistenten Erreger auch Tiere, Pflanzen oder Böden und gelangen indirekt zu uns. Daher müssen die Forschungsansätze im sogenannten One-Health-Ansatz die gesamte Umgebung einschließen. Um die Forschung zu AMR und neuen Antibiotika zu stärken, hat die Europäische Kommission eine wichtige Initiative im internationalen Rahmen auf den Weg gebracht: die Europäische Partnerschaft One Health AMR (OHAMR).

Transnationale und langfristige Zusammenarbeit

Die neue Partnerschaft ist im Sommer 2025 gestartet und auf zehn Jahre ausgelegt. Mit ihr sollen wirksame Lösungen zur Bekämpfung von AMR erforscht, entwickelt und umgesetzt werden. Dafür sind insgesamt bis zu 250 Millionen Euro vorgesehen. Neben der Wirkstoffforschung zielt die OHAMR-Partnerschaft insbesondere auf die Entwicklung neuer Diagnoseinstrumente und verbesserter Maßnahmen zur Infektionskontrolle ab. Darüber hinaus ist es wichtig, die Öffentlichkeit für die von AMR ausgehenden Gefahren zu sensibilisieren.

Die erste länderübergreifende Ausschreibung ist bereits Ende des Jahres geplant. In der OHAMR-Partnerschaft kommen 52 Partner aus 29 Ländern (EU und darüber hinaus) zusammen: nationale Ministerien sowie nationale und regionale Förderorganisationen. Das Projekt wird durch die Europäische Union gefördert und baut auf vorherige europäische Programme auf. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) stellt entsprechende Fördermittel über die Projektförderung zur Verfügung.

Antimikrobielle-Resistenzen – eine globale Herausforderung

Resistenzen können für alle diejenigen eine Gefahr darstellen, deren Infektion oder Erkrankung mit Medikamenten behandelt werden muss – bei einigen Gruppen aber ist das Risiko besonders hoch. „Das gilt für Länder mit mittlerem und geringem Einkommen, für Frauen, die häufiger von arzneimittelresistenten Infektionen betroffen sind als andere, und auch für Kinder, ältere und immungeschwächte Menschen“, sagt Dr. Laura de la Cruz, Leiterin der Koordinationsgruppe „One Health und Pandemieprävention“ beim DLR Projektträger. „Deshalb wird die OHAMR-Partnerschaft auch den Blick auf soziale und geschlechterspezifische Gerechtigkeit sowie kulturelle Sensibilität schärfen.“

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AMR und One Health
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Immer mehr Erreger werden resistent gegen derzeit gängige Antibiotika oder andere antimikrobielle Medikamente und schränken deren Wirksamkeit ein – die Fachwelt spricht von einer „stillen Pandemie“. Solche Resistenzen, kurz: AMR, begegnen uns nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Nutztierhaltung oder zum Beispiel im Abwasser. Um AMR nachhaltig zu reduzieren, müssen wir das Vorkommen und die Übertragungswege besser verstehen. Dabei hilft der One-Health-Ansatz: Dieser Forschungsansatz erkennt an, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander verknüpft sind und dass die Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen gemeinsame Anstrengungen aller drei Sektoren erfordert. Mit dem One-Health-Ansatz wird deshalb insbesondere Forschung zwischen den verschiedenen Fachgebieten sowie der Transfer in die Praxis gefördert. Hier arbeiten Fachdisziplinen wie Human- und Veterinärmedizin, Umwelt- und Agrarwissenschaften, Lebensmitteltechnik, Sozialwissenschaften und öffentliche Gesundheitsdienste gemeinsam daran, möglichen Gesundheitskrisen vorzubeugen.

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Der DLR Projektträger als starker strategischer Partner

Die OHAMR-Partnerschaft wird vom Schwedischen Wissenschaftsrat (Swedish Research Council) koordiniert. Der DLR Projektträger wurde mit der Leitung eines von sechs Arbeitspaketen betraut und ist damit im Steuerungsgremium an allen strategischen Entscheidungen beteiligt. Mitarbeitende des DLR Projektträgers im Bereich Gesundheit werden Synergien mit bestehenden europäischen Initiativen identifizieren. Außerdem übernehmen sie die Umsetzung von zwei der insgesamt sechs transnationalen Förderausschreibungen. Mitarbeitende im Bereich Europäische und internationale Zusammenarbeit unterstützen die Umsetzung der Partnerschaft administrativ. Bei allen Ausschreibungen und im gesamten Begutachtungsprozess kommt zudem das vom DLR Projektträger entwickelte Online-Portal für die Einreichung und Begutachtung der Projektanträge zum Einsatz.

Bei all dem können sich die Mitarbeitenden auf langjährige Erfahrung bei der Entwicklung von strategischen Roadmaps und Szenarien für internationale Kooperationen sowie zielgruppengenauer Formate zwischen Forschenden und unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren stützen. In fachlichen Fragen im Bereich One Health und AMR ist der DLR Projektträger ein gefragter Ansprechpartner. Auf nationaler Ebene betreut der DLR Projektträger die One-Health-Plattform für das BMFTR, hinzu kommt eine enge Vernetzung in weiteren europäischen Maßnahmen, wie der Partnerschaft für Pandemieprävention.

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