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Eine Ärztin mit einem Stethoskop im Nacken hält eine kristallene, funkelnde Weltkarte in der Hand.

Unterwegs für die Globale Gesundheitsforschung

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Bonn, Berlin, Brüssel: Mit dem World Health Summit, dem Jahrestreffen der „Grand Challenges“-Initiative von Bill Gates und der Mitgliederversammlung von GloPID-R standen für die Abteilung Internationale Gesundheitsforschung beim DLR Projektträger drei wichtige Konferenzen im Terminkalender.

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10.11.2022 — Hinter den Mitarbeitenden in der Abteilung „Internationale Gesundheitsforschung“ liegen arbeitsintensive Wochen: Ihre fachliche Expertise war sowohl beim World Health Summit in Berlin gefragt, dem wichtigsten internationalen Treffen für globale Gesundheit, als auch beim Annual Meeting der von der Bill und Melinda Gates-Stiftung unterstützten Initiative „Grand Challenges“ in Brüssel. Auch die Organisation und Durchführung der ebenfalls in Berlin stattfindenden Jahreshauptversammlung von GloPID-R, der „Global Research Collaboration for Infectious Disease Preparedness“, lag in Verantwortung der Global Health-Expertinnen und -Experten des DLR Projektträgers.

Plädoyer für eine Kultur des Datenteilens beim World Health Summit

Um sich im globalen Maßstab besser auf Gesundheitskrisen vorbereiten und die medizinische Versorgung auf eine gute Basis stellen zu können, braucht es vor allem eines: Eine neue Kultur des Datenteilens, zu der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit beitragen, von der sie aber auch profitieren können. Wie sich diesem Ziel näherkommen lässt, beleuchtete Privatdozentin Dr. Marlies Dorlöchter, Leiterin der Abteilung Internationale Gesundheitsforschung des DLR Projektträgers, beim World Health Summit in Berlin. Auf Einladung der Berliner Charité stellte sie in einer Session die Perspektive der Forschungsförderung in dem von ihr koordinierten ERA-NET NEURON vor. Dieses „Network of European Funding for Neuroscience Research“ bringt länderübergreifend Förderinstitutionen und Forschungsgruppen zum Thema neurologische und psychiatrische Erkrankungen zusammen.

„Das ERA-NET NEURON ist ein gutes Beispiel dafür, wie Forschungsförderer, Wissenschaftler und Patienten zu Gewinnung, Management und Nutzung guter und qualitativ hochwertiger Daten beitragen können“, sagt Dorlöchter. Datengewinnung und -nutzung müssen zentrale Fragen über die gesamte Lebensdauer eines Projektes sein – von der Antragstellung, über die Projektauswahl bis zur Ergebnisverwertung. Ebenso wichtig, so Dorlöchter, sei eine noch stärkere Bereitschaft der Wissenschaftscommunity, gute und vergleichbare Daten auch mit anderen Forschenden zu teilen und so für weitere Forschungsarbeiten nutzbar zu machen.“ Diese Mission unterstützen Dorlöchter und ihr Team im ERA-NET NEURON, welches Workshops und Web-Seminare anbietet sowie ein sogenanntes „RRI-Training“ – interaktive Schulungen zum Thema Open Science und nachhaltige Forschung.

GloPID-R: Forschungsförderorganisationen im Gespräch

Im Anschluss an den World Health Summit hatten sich außerdem Vertreterinnen und Vertreter der Forschungsförderer, der EU-Kommission und der Weltgesundheitsorganisation WHO mit Forschenden im BMBF zusammengefunden. Das Ministerium war Gastgeber der Mitgliederversammlung der Organisation GloPID-R, einem Zusammenschluss von aktuell 33 Forschungsförderorganisationen aus 25 Ländern. Gemeinsam diskutierten sie, wie sich die Infektionsforschung international aufstellen muss, um bei Ausbrüchen bislang unbekannter Erreger schnell reagieren zu können – und was sie aus der SARS-CoV-2-Pandemie lernen kann, um sich gegen weitere Ausbrüche ähnlicher Erreger besser zu wappnen. GloPID-R füllt damit eine bedeutende und bisher nicht besetzte Nische in der internationalen Forschungsförderung. Das Programm des Treffens konzipierten PT-Mitarbeitende in Zusammenarbeit mit dem in Frankreich ansässigen Sekretariat von GloPID-R, vor Ort waren sie für die Organisation und die Betreuung der Teilnehmenden zuständig.

Von Berlin nach Brüssel: Der DLR Projektträger beim „Grand Challenges“-Treffen

An den Debatten und Foren des World Health Summits sowie den Beratungen von GloPID-R nahmen auch die Mitarbeitenden der Koordinationsgruppen Global Health und One Health der Abteilung Internationale Gesundheitsforschung im DLR Projektträger teil. Diese Teams bündeln Expertise zu weltweit agierenden Forschungsinitiativen. So ging es für die One Health-Koordinatorin Dr. Laura de la Cruz von Berlin aus weiter nach Brüssel zur jährlichen Konferenz der von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung ins Leben gerufenen Initiative „Grand Challenges“. Dort nahm sie unter anderem am persönlichen Austausch von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger mit Bill Gates über zentrale Fragen der globalen Gesundheit teil.

Das Brüsseler Treffen brachte Forschende, Regierungsmitglieder und Vertreter von privaten Initiativen aus der ganzen Welt zusammen, die sich über ihre Arbeit, erzielte Fortschritte und bestehende Herausforderungen im Gesundheitsbereich austauschten, sowie neue Kooperationsmöglichkeiten auf allen Ebenen erörterten. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Polio sowie die Lehren, die aus der COVID-19-Pandemie gezogen wurden. 

Breites Portfolio an Dienstleistungen

Für die Treffen in Berlin und Brüssel erbrachte der DLR Projektträger umfangreiche Dienstleistungen – angefangen bei der Erarbeitung von Hintergrundinformation, über organisatorische Belange bis hin zu fachlichen Zulieferungen für Redebeiträge und zur Begleitung von Teilnehmenden und Gästen. Nicht zuletzt etwa begleiteten Kolleginnen der Koordinationsgruppe „Global Health“ zwei Nachwuchswissenschaftler aus den vom DLR Projektträger betreuten Forschungsnetzwerken für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika, die auf Einladung des Bundesforschungsministeriums nach Berlin gereist waren.

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Mit der erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgaben hat der DLR Projektträger erneut seine herausragende Kompetenz in fachlichen und forschungspolitischen Belangen der globalen Gesundheit unter Beweis gestellt und unmittelbar sichtbar machen können.

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Dr. Jens-Jörg Schnorr
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Leiter des Bereichs Gesundheit
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Porträt Dr. Jens-Jörg Schnorr - Bereichsleiter Gesundheit - DLR Projektträger
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Der Bereich Gesundheit im DLR Projektträger betreut den Forschungsförderschwerpunkt „Globale Gesundheit“ des BMBF, seit er im Jahr 2002 initiiert wurde und ist durch sein Engagement in internationalen Gremien ein gefragter Partner in der globalen Zusammenarbeit von Forschungsförderung und -politik.

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Der World Health Summit ist das wichtigste internationale Treffen für globale Gesundheit und wurde 2022 gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Charité-Universitätsmedizin in Berlin ausgerichtet. Auf der Agenda standen Themen wie Klimawandel und Gesundheit, Pandemievorsorge, Ernährungssicherheit, digitale Transformation, nachhaltige Gesundheitssysteme für die Welt und die Rolle Deutschlands, der G7 und G20 in der globalen Gesundheit.

Das dreitägige Treffen wurde im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, eröffnet; per Video nahmen UNO-Generalsekretär António Guterres und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teil. In 61 Sessions sprachen mehr als 400 Vortragende, darunter mehr als 30 Minister und Ministerinnen. Online und weltweit haben rund 60.000 Teilnehmende an dem Treffen teilgenommen; vor Ort in Berlin waren es mehr als 4.100 Teilnehmende aus 141 Ländern der Welt.

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