Vom Pilot zur Verstetigung: Wie Smart-City-Lösungen langfristig wirken
17.09.2025 — 73 kommunale Projekte im Bundesförderprogramm Modellprojekte Smart Cities haben in den vergangenen Jahren digitale Lösungen für smarte Städte und Regionen erprobt. Nun gilt es, diese dauerhaft im kommunalen Alltag zu verankern. Ebenso wichtig ist der Transfer der Ergebnisse, damit auch Städte und Regionen außerhalb der Förderung profitieren können. Mit der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS), federführend angesiedelt im DLR Projektträger, begleiten wir diesen Prozess. Die KTS bereitet Wissen auf, macht Erfahrungen sichtbar und schafft Weiterbildungs- und Austauschformate.
Das Thema Verstetigung steht auch auf der Smart Country Convention 2025 im Fokus, die vom 30. September bis 2. Oktober in der Messe Berlin stattfindet: Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWBS) sowie Vertreterinnen und Vertretern der Modellprojekte geht es bei einem von der KTS organisierten Panel darum, wie digitale Infrastruktur finanziert werden kann und wie der Übergang vom Piloten zur Verstetigung gelingt.
Verwaltung, Politik und Wissenschaft, Start-ups und etablierte Unternehmen aus der Digitalwirtschaft zeigen vom 30. September bis 2. Oktober in Berlin, wie sie die Herausforderungen der Digitalisierung im kommunalen Bereich bewältigen. Im Rahmen des KTS-Auftrags gestaltet der DLR Projektträger den Auftritt des BMWSB: Am Stand 508 erleben Besucherinnen und Besucher übertragbare Lösungen für nachhaltige Stadtentwicklung. Beim Bühnen- und Workshopprogramm wirken wir ebenfalls mit.
Wissen verfügbar machen, Austausch initiieren
Das Programm des BMWSB ist darauf angelegt, Räume für Experimente zu ermöglichen: Kommunen konnten neue Wege gehen und kreative Lösungen für die Bedarfe vor Ort entwickeln. Doch damit Smart-City-Lösungen zu Treibern einer nachhaltigen Stadtentwicklung werden, muss von Beginn an der Übergang in den Regelbetrieb mitgedacht werden. Verstetigung umfasst dabei mehr als den technischen Betrieb: Es geht um organisatorische Strukturen, Finanzierungsmodelle, Zuständigkeiten – und nicht zuletzt um die Akzeptanz durch Politik und Bevölkerung.
Inzwischen liegt ein breites Fundament an Erkenntnissen aus Studien, Leitfäden und Lösungen vor. Dieses Wissen machen wir auf der im Rahmen des Auftrags zur interaktiven Wissens- und Vernetzungsplattform ausgebauten Website Smart-City-Dialog.de verfügbar.
Interessierte finden hier zum Beispiel die frisch veröffentlichte Studie „Von der innovativen Idee in den Regelbetrieb“ aus der Begleitforschung des Programms. Sie zeigt: Kommunen, die von Anfang an eine Verstetigungsstrategie verfolgen, erhöhen die Chancen auf nachhaltige Wirkung erheblich. Entscheidend sind fünf Faktoren: klare Kommunikation, der Nachweis von Wirkung, technische Anschlussfähigkeit, feste Zuständigkeiten und eine gesicherte Finanzierung. Außerdem zeigt die Begleitforschung: Es gibt nicht den einen Weg zur Verstetigung. Jede Kommune muss ihre eigene Balance finden – zwischen Eigenverantwortung und Partnerschaften, zwischen internem Kompetenzaufbau und externer Unterstützung.