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Dr. Ulrike Bußhoff auf einer internationalen Brain Health Konferenz

Forschung zur Gehirngesundheit: Neue Europäische Partnerschaft startet bald

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Im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) bereitet der DLR Projektträger den Start der Europäischen Partnerschaft „Brain Health“ vor. Durch Forschung und Innovation soll die Initiative mit Partnern aus mehr als 30 Ländern die Gehirngesundheit in Europa und darüber hinaus verbessern.

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25.06.2025 — Das Gehirn ist das komplexeste Organ des menschlichen Körpers, und viele Rätsel um seine Funktionsweise sind bislang noch ungelöst. Krankheitsbilder, die das Gehirn betreffen, sind daher vielfältig und umfassen sowohl neurologische als auch psychische Störungen. Einige dieser Probleme können mit Medikamenten und Operationen geheilt werden, andere erfordern eine lebenslange Behandlung und Versorgung. Daher ist auch das Spektrum der medizinischen Forschung rund um das Gehirn sehr breit und vielfältig. Gemeinsames Anliegen der Wissenschaft und von Institutionen der Forschungsförderung ist es deshalb, ein umfassenderes Verständnis der Gehirngesundheit zu schaffen und darauf basierend neue Optionen für die Therapie und Versorgung zu entwickeln.

Hier setzt die geplante Europäische Partnerschaft BrainHealth an, die von Deutschland mit dem BMFTR als zuständigem Ministerium koordiniert wird. Der DLR Projektträger übernimmt im Auftrag des BMFTR eine tragende Rolle in der Ausgestaltung der künftigen Partnerschaft. Zu deren Vorbereitung haben sich 21 Partner innerhalb und außerhalb Europas mit Patientenvertretungen und Interessengruppen in der EU-finanzierten Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahme „CSA BrainHealth“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, nationale Strategien zum Erhalt der Gehirngesundheit und zur Bekämpfung psychischer und neurologischer Erkrankungen aufeinander abzustimmen. Die Partner der ebenfalls vom DLR Projektträger im Auftrag des BMFTR koordinierten CSA BrainHealth haben in enger Zusammenarbeit eine „Strategische Forschungs- und Innovationsagenda“ erarbeitet, die die strategischen Prioritäten für die zukünftige Arbeit der Partnerschaft festlegt. Auf dieser Basis soll Anfang 2026 die neue Europäische Partnerschaft zur Gesundheit des Gehirns starten. Die Europäische Kommission unterstützt die Partnerschaft für voraussichtlich zehn Jahre mit bis zu 150 Millionen Euro.

Starke Allianzen auf europäischer Ebene

Dr. Ulrike Bußhoff, Leiterin der Abteilung Internationale Gesundheitsforschung beim DLR Projektträger und Koordinatorin der CSA BrainHealth, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit. „Die Europäische Partnerschaft BrainHealth wird zum ersten Mal die gesamte Bandbreite der Gehirngesundheit abdecken. Von der Prävention und der Erhaltung der Gehirngesundheit bis hin zur Behandlung von neurologischen und psychischen Krankheiten sowie den sozialen, umweltbedingten und wirtschaftlichen Faktoren, die Einfluss auf die Gehirngesundheit haben, werden alle relevanten Punkte adressiert.“ Die Teilnahme von über 50 nationalen und regionalen Förderorganisationen innerhalb und außerhalb Europas sowie hohe Finanzbeiträge aus den Partnerländern unterstreichen laut Bußhoff die breite politische Unterstützung der Partnerschaftsziele.

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Gehirngesundheit im Fokus
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Mehr als ein Drittel der 450 Millionen Menschen in der Europäischen Union sind einer im Fachmagazin Lancet Neurology veröffentlichten Studie zufolge im Laufe ihres Lebens von einer Erkrankung des Gehirns betroffen. Schlaganfall, Migräne, Tumore und entzündliche Reaktionen wie Meningitis fallen unter die klinischen Probleme, die mit dem Gehirn zusammenhängen. Auch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, psychische Erkrankungen sowie Entwicklungsstörungen wie Legasthenie, Autismus und ADHS zählen dazu.

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Für eine bessere Prävention und medizinische Versorgung sei die Partnerschaft daher ein entscheidender Schritt nach vorne, sagt Dr. Ulrike Bußhoff: „Auf diesem Feld sind ein abgestimmtes Vorgehen, eine vielseitige Finanzierung und starke Allianzen unerlässlich.“ Denn: „Die Partnerschaft wird der erste Zusammenschluss weltweit sein, in dem alle wichtigen Akteure vertreten sind und gehört werden – von der Forschung über Ministerien und andere Förderer bis hin zu medizinischen Fachkräften sowie Patientinnen und Patienten.“

DLR Projektträger übernimmt tragende Rolle

Ulrike Bußhoff und die Koordinatorin für Neurowissenschaften, Dr. Friederike Bathe, leiten ein eigens zusammengestelltes Team von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen des DLR Projektträgers, das sowohl die vorbereitende CSA als auch die mit insgesamt rund 500 Millionen Euro ausgestattete Partnerschaft selbst koordiniert. Neben der Koordination der verschiedenen Partner und Arbeitspakete bringt das Team bei Veranstaltungen und Fachtagungen alle relevanten Stakeholder an einen Tisch und unterstützt die Abstimmung mit anderen europäischen Partnerschaften und Initiativen.

Mitarbeitende der Bereiche Gesundheit sowie Europäische und internationale Zusammenarbeit des DLR Projektträgers arbeiten bereichsübergreifend zusammen. Sie werden das fachliche und administrative Management der Partnerschaft und der darüber geförderten Projekte verantworten. Bereits jetzt gibt es eine eigene Webseite, die das Team mit Unterstützung von Expertinnen und Experten des Kompetenzzentrums Öffentlichkeitsarbeit aufgebaut hat. Das Portal soll europaweit zu einem zentralen Informationshub für das Thema Gehirngesundheit ausgebaut werden.

DLR Projektträger bringt langjährige Expertise ein

Die CSA BrainHealth sowie die künftige Partnerschaft bauen auf den erfolgreichen Vorarbeiten früherer europaweiter Maßnahmen auf. Dazu zählt das Netzwerk Europäischer Forschungsförderung für Neurowissenschaften (NEURON), das im Rahmen des ERA-NET-Programms der Europäischen Kommission ebenfalls von einem Team des DLR Projektträgers koordiniert wird. Auch die EU-weite Joint Programming Initiative zu neurodegenerativen Erkrankungen (JPND) hat unter Mitwirkung des DLR Projektträgers wichtige Grundlagen für die Zusammenarbeit geschaffen. Wie auch die CSA BrainHealth sind diese Maßnahmen inhaltlich in der Gesundheitsforschung BMFTR verankert.

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