CO2-Vermeidung: Neue Wege für die energieintensive Industrie
27.04.2023 — Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Dazu muss auch die Grundstoffindustrie – vor allem die Stahlerzeugung, Grundstoffchemie, Zementherstellung, Aluminiumindustrie und weitere Branchen – ihren Beitrag leisten. Diese Branchen sind eine wichtige Säule der deutschen Wirtschaft, denn sie produzieren das Ausgangsmaterial für Infrastrukturen, Gebäude, Maschinen und Konsumgüter. Gleichzeitig sind sie aber für einen großen Teil des Energie- und Ressourcenverbrauchs sowie der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Diese Emissionen sollen mit Hilfe innovativer Technologien und Prozesse in Zukunft deutlich reduziert werden – eine gewaltige Herausforderung für den Klimaschutz.
Anwendungsorientierte Forschung für den Technologiewandel
Damit das gelingt, bedarf es neuer Forschungsansätze. Darauf zielt die BMBF-Fördermaßnahme „KlimPro-Industrie“ ab: Seit 2021 unterstützt sie anwendungsorientierte Forschung für den Technologiewandel in insgesamt 19 Projekten mit rund 30 Millionen Euro. Die vom DLR Projektträger betreuten Projekte legen einen besonderen Fokus auf das Umsetzungspotenzial, damit die erforschten Verfahren nachhaltig das Klima schützen. So wird in den Projekten das konkrete Nutzungspotenzial der jeweiligen Technologie erarbeitet – eine wichtige Voraussetzung, damit sie zur Anwendungsreife in der Industrie weiterentwickelt werden kann.
Statuskonferenz präsentiert erste Ergebnisse
Forschende sowie Vertreterinnen und Vertreter der Industrie präsentieren und diskutieren auf einer ersten Statuskonferenz am 26. und 27. April 2023 in Berlin Forschungsergebnisse der geförderten Projekte. In Workshops werden branchenübergreifende Aspekte behandelt, wie räumliche Faktoren, hemmende Elemente, Technologiepfade und die Abbildung der möglichen Treibhausgas-Reduktion. Durch die Ergebnisse kann die Wirksamkeit, die darauf abzielt, die Industriebranchen klimaneutral zu gestalten, verstärkt und am Ende auch wissenschaftlich belegt werden.
DLR-Projektträger hat fundierte Expertise zu Klima und Nachhaltigkeit
Der DLR Projektträger hat die Fördermaßnahme inhaltlich maßgeblich mit konzipiert und ausgearbeitet und setzt sie auch im Auftrag des BMBF um. Zu den Themen Klima und Nachhaltigkeit verfügt er über eine breite, langjährige Erfahrung. So sind unter anderem die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle (Koordinierungsstelle des Weltklimarats) sowie das Programm- und Projektmanagement der Fördermaßnahme CDRterra (CO2-Entnahme an Land) im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit angesiedelt.