IPCC-Bericht: Wie können die nötigen Emissionsminderungen erzielt werden?
04.04.2022 — Trotz der Fortschritte seit Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens sind die Emissionen von Treibhausgasen weiter angestiegen. Zunehmender Wohlstand und der damit einhergehende Material- und Energieverbrauch sowie Bevölkerungswachstum führten zu mehr Treibhausgasemissionen als durch Klimaschutzmaßnahmen eingespart werden konnten.
Band III des Sechsten IPCC-Sachstandsberichts veröffentlicht
Klimaschutzpolitik und klimafreundliche Investitionen finden zwar immer mehr Verbreitung, aber mit den bei der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) eingereichten nationalen Klimaschutzplänen (Nationally Determined Contributions, NDC) kann die Erwärmung nicht auf 1,5 Grad begrenzt werden. Für die Begrenzung auf eine Erwärmung von 2 Grad wäre eine abrupte Steigerung dieser Anstrengungen ab 2030 erforderlich.
Um die Pariser Klimaziele einzuhalten, sind einschneidende Treibhausgas-Emissionsminderungen in allen Sektoren und Regionen notwendig. Je länger notwendige Klimaschutzmaßnahmen verschleppt werden, desto größer wird die Abhängigkeit von Methoden zur Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal, CDR), um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad oder 2 Grad begrenzen zu können – und vielleicht sogar, um die Atmosphäre wieder abzukühlen.
Zu diesem Ergebnis kommt der Beitrag von IPCC-Arbeitsgruppe III zum Sechsten Sachstandsbericht zum Thema „Minderung des Klimawandels“. Er wurde im März 2022 in einer virtuellen Vollversammlung des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) verabschiedet.
Wie kann der Klimawandel begrenzt werden?
Der Bericht bewertet die Fortschritte bei der Emissionsminderung. Außerdem zeigt er das Spektrum an verfügbaren Maßnahmen zum Klimaschutz auf – in Energiesystemen und Städten sowie in Sektoren wie Land- und Forstwirtschaft, Landnutzung, Gebäude, Verkehr und Industrie. Diese Maßnahmen setzt er in den breiteren Kontext von nachhaltiger Entwicklung.
Mit dabei: die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle des DLR Projektträger
Die Mitarbeitenden der Deutschen IPCC-Koordinierungsstelle (De-IPCC) im DLR Projektträger waren im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Auswärtigen Amtes (AA) als Mitglieder der deutschen Delegation aktiv an der Verabschiedung des Berichts beteiligt und brachten ihre Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen der Klimawissenschaft sowie der Klima- und Forschungspolitik ein.
Die De-IPCC begleitet auch die nationale Öffentlichkeitsarbeit zur Verabschiedung des Berichts. Informationen über den Bericht und ein Presseinformationsblatt zur Veröffentlichung sind auf der Website der Koordinierungsstelle verfügbar.
Die De-IPCC-Kolleginnen und -Kollegen erstellten für das BMBF im Rahmen von dessen Strategie Forschung für Nachhaltigkeit (FONA) Meldungen und Social Media-Beiträge zu IPCC-relevanten Forschungsprojekten. Außerdem übersetzten sie in enger Abstimmung mit den Autorinnen und Autoren sowie Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz und in Österreich die Hauptaussagen des Berichts ins Deutsche. Ende April 2022 wird die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle eine Diskussionsveranstaltung zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht ausrichten.
Der Intergovernmental Panel on Climate Change ist eine Institution der Vereinten Nationen. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und ordnen ihn ein. Der IPCC bietet Grundlagen für politische Entscheidungen, ohne jedoch konkrete Handlungsempfehlungen zu geben.