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Verkehrsstau und Stadtansicht von Lagos, die größte Stadt in Nigeria und auf dem afrikanischen Kontinent

CEBHA+: Forschungsnetzwerk stärkt den Schutz von Fußgängern in Ostafrika

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Abgetrennte Gehwege, umfassende Informationskampagnen: Wie sich der Straßenverkehr in Afrika sicher gestalten lässt, analysiert ein durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Netzwerk. Der DLR Projektträger war und ist maßgeblich daran beteiligt, die Fördermaßnahme fachlich mitzugestalten und Schwerpunkte zu setzen.

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19.01.2023 — Mit zunehmender Motorisierung steigen auch die damit verbundenen Gefahren. So gehören Verkehrsunfälle beispielsweise in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen. Gefährlich ist der Straßenverkehr insbesondere für Fußgängerinnen und -gänger: Bis zu vier von zehn Personen, die in Afrika im Straßenverkehr tödlich verunglücken, waren zu Fuß unterwegs. Eine Quote, die doppelt so hoch liegt wie der weltweite Durchschnitt. Um diesen Gefahren begegnen zu können, müssen Infrastrukturen wie Ampelsysteme und Gehwege sowie Schutzmaßnahmen – etwa Helme und Sicherheitsgurte - entsprechend weiterentwickelt werden.

Ein Ziel des BMBF-geförderten Forschungsnetzwerks CEBHA+ (Collaboration for Evidence-Based Healthcare and Public Health in Africa) ist es daher, die Verkehrssicherheit von Fußgängern in Afrika zu verbessern. CEBHA+ schafft dafür die nötigen Datengrundlagen und untersucht zudem die Wirkung von Präventionsmaßnahmen. Die Forschungsergebnisse liefern politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie anderen wichtigen Interessensvertretern, wie Nicht-Regierungs- und zivilgesellschaftlichen Organisationen, wichtige Ansatzpunkte, um die Gefahren zu reduzieren. In den Forschungsprozess wurden alle relevanten Akteure von Anfang an eingebunden, um politik- und praxisrelevante Forschungsfragen zu priorisieren, eine bessere und schnellere Umsetzung der neu gewonnenen Erkenntnisse zu ermöglichen und den Schutz von Fußgängern nachhaltig zu verbessern.

Der DLR Projektträger prüft den Fortschritt, organisiert den Austausch und berät

Der DLR Projektträger betreut die Förderung der deutschen Partner des Forschungsnetzwerkes, die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Förderung für die afrikanischen Partner. Als fachlich zuständig für die gesamte Fördermaßnahme prüft der DLR Projektträger regelmäßig den wissenschaftlichen Fortschritt in den Projekten und steht den Netzwerkpartnern beratend zur Seite. Für einen netzwerkübergreifenden Austausch, um Synergiepotenziale auszuschöpfen und die Vernetzung mit lokalen Politikerinnen und Politikern sowie Stakeholdern zu stärken, organisieren und gestalten die Expertinnen und Experten des DLR Projektträgers inhaltlich übergeordnete Konferenzen. Darüber hinaus veranstalten sie Treffen mit dem wissenschaftlichen Beirat und den Mitgliedern der Steuerungsgruppe der Maßnahme und unterstützen bei regelmäßigen Workshops für die Netzwerkpartner, etwa zu gutem Finanzmanagement von Fördergeldern oder zur Karriereförderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. „Als Projektträger engagieren wir uns bereits seit vielen Jahren im Bereich der Mobilität in Ländern, in denen grundlegende Infrastrukturen und Verkehrssicherheit gegeben sind. In vielen Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen müssen die lokalen Verkehrszustände allerdings zunächst erforscht und Kapazitäten für eine grundlegende Verbesserung der Verkehrssicherheit geschaffen werden. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Expertise dazu beitragen können“, erläutert Dr. Theresa Köbe, wissenschaftliche Referentin der Abteilung Internationale Kooperationen in der Gesundheitsforschung.

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In vielen Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen müssen die lokalen Verkehrszustände zunächst erforscht und Kapazitäten für eine grundlegende Verbesserung der Verkehrssicherheit geschaffen werden. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Expertise dazu beitragen können.

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Dr. Theresa Köbe
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wissenschaftliche Referentin der Abteilung Internationale Kooperationen in der Gesundheitsforschung im DLR Projektträger
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Portraitfoto Theresa Köbe
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Umfassende Datenerhebung als Grundlage für evidenzbasierte Interventionen

Register zu Verkehrsunfällen mit Fußgängern und eine darauf basierende systematische Beseitigung der Risiken zählen in ärmeren afrikanischen Ländern nicht zum Standard. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Polizei vor Ort sowie Datenerhebungen in lokalen Krankenhäusern ist es CEBHA+ gelungen, die Unfallzahlen und -umstände in Uganda präzise zu erfassen. Die aufwändig zusammengetragenen und aufbereiteten Informationen erfassten die Forschenden in einer Datenbank. Damit schufen sie eine wertvolle Grundlage für evidenzbasierte Interventionen, die künftig zur Verbesserung der Fußgängersicherheit beitragen werden.

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