Deutsch-afrikanische Forschungskooperation gegen Armut und Krankheit
29.01.2020 — Tuberkulose und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, akute Fiebererkrankungen unbekannten Ursprungs, die Infektion mit multiresistenten Erregern: Südlich der Sahara leiden Millionen Menschen an sogenannten armutsassoziierten Tropenkrankheiten. Auch nicht-übertragbare Krankheiten wie Diabetes und Bluthockdruck werden für die Länder Subsahara-Afrikas zu einer immer größeren Herausforderung.
Ende 2016 hat das BMBF deshalb die Förderinitiative „Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika“ auf den Weg gebracht und den DLR Projektträger mit der Koordinierung der Maßnahme beauftragt. Bei einem Treffen in der ghanaischen Hauptstadt Accra haben die geförderten Forschenden aus Deutschland und Afrika und politische Entscheidungsträger vom 28. bis zum 31. Januar Gelegenheit, sich über ihre Forschungs- und Projektarbeit auszutauschen. Eröffnet wird das Treffen von Prof. Dr. Veronika von Messling, Ministerialdirektorin und Leiterin der Abteilung Lebenswissenschaften im BMBF; insgesamt nehmen rund 180 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, deutsche und afrikanische Projektpartner sowie politische Entscheidungsträger der beteiligten afrikanischen Länder teil.
Neben dem wissenschaftlichen Austausch geht es in Accra auch darum, Strategien zu entwickeln, wie die bislang erzielten Forschungsergebnisse aufgegriffen und vor Ort in die klinische Praxis überführt werden können. Hierfür ist eine enge Zusammenarbeit der Forschungsnetzwerke mit den Regierungen der jeweiligen Partnerländer sowie mit lokalen Universitäten und Gesundheitseinrichtungen mitentscheidend. Im Auftrag des BMBF bereitete der DLR Projektträger das Treffen in Accra maßgeblich vor; für die Betreuung der afrikanischen Partner ist die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zuständig.
BMBF fördert „Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika“
Wichtigstes Ziel der BMBF-Fördermaßnahme ist eine vertiefte wissenschaftliche Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich zwischen Deutschland und Ländern Subsahara-Afrikas. Neben deutschen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sind Partner aus 14 afrikanischen Staaten an fünf Forschungskonsortien beteiligt, die afrikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort koordinieren. Die Netze bestehen aus je zwei deutschen und bis zu sieben afrikanischen Partnereinrichtungen und erforschen Krankheiten, die eine hohe Krankheitslast in Afrika verursachen. Die afrikanischen Partnerländer sollen beim Auf- und Ausbau eigener Forschungskapazitäten unterstützt werden, Forschungsergebnisse schneller Eingang in das örtliche Gesundheitswesen finden. Durch den Ausbau der Labor- und Klinik-Kapazitäten in den Partnerländern können Forschenden sowie Ärztinnen und Ärzten attraktive Karriereoptionen geboten werden. So trägt die Initiative dazu bei, die Gesundheitssysteme Afrikas nachhaltig zu stärken und letztlich auch dazu, den Teufelskreis zwischen Armut und Krankheit zu durchbrechen.
Der DLR Projektträger unterstützt das BMBF seit Beginn bei der Planung und Durchführung der Fördermaßnahme – insbesondere den Aufbau der Forschungsnetzwerke und die Umsetzung der Forschungsprojekte - und greift hierbei auf seine langjährige internationale Expertise im Gesundheitsbereich zurück.