Instrumente der Ressortforschung
Daher richtet das Bundesministerium für Gesundheit seine Ressortforschung an genannten Themenschwerpunkten innerhalb der sechs Handlungsfelder des Rahmenplans aus.
Zur Umsetzung seiner Ressortforschung stehen dem Bundesministerium für Gesundheit unterschiedliche themenspezifische und an den förderpolitischen Rahmenbedingungen und Zielstellungen der Handlungsfelder ausgerichtete Instrumente zur Verfügung. Diese werden regelmäßig analysiert, weiterentwickelt und an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst.
Förderbekanntmachungen:
Dieses Instrument nutzt das Bundesministerium für Gesundheit immer dann, wenn es einen grundsätzlichen Wissens- oder Forschungsbedarf identifiziert hat. In diesen Fällen stellen Fachgespräche oder Interviews mit Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis sicher, dass die Förderung stets nah an der Versorgungsrealität und den konkreten Bedarfen ausgerichtet wird. Aus den Ergebnissen dieser Gespräche wird eine Bekanntmachung mit der entsprechenden Forschungsfrage formuliert. Auf dieser Grundlage können Lösungsvorschläge in Form von Projektskizzen eingereicht werden. Die besten Vorschläge werden durch das Bundesministerium für Gesundheit unter Einbeziehung externer Gutachten ausgewählt und anschließend gefördert. Den geförderten Forschungsprojekten geht so in der Regel ein transparentes kompetitives Verfahren voraus. Damit wird gewährleistet, dass nur exzellente Projekte in die Förderung gelangen, die sich im Wettbewerb zu anderen Projektideen durchsetzen. Dabei werden Bewertungskriterien wie beispielsweise die methodische und wissenschaftliche Qualität, die Relevanz für das Versorgungssystem, die Nachhaltigkeit der Ergebnisse, die Erfahrung der Einreichenden sowie die grundsätzliche Machbarkeit des Projekts angewendet. Ergebnis dieses Auswahlverfahrens sind Forschungs- und/oder Modellprojekte, die von einzelnen oder -bei komplexen Fragenstellungen- von mehreren Einrichtungen gemeinsam durchgeführt werden. Die Ergebnisse der geförderten Projekte sind nicht nur für die Projektkonsortien von grundlegender Bedeutung, sondern auch für weitere, nicht am Projekt beteiligte Akteurinnen und Akteure, für das Bundesministerium für Gesundheit und andere Fachpolitikerinnen und -politiker. Mit diesem Instrument werden die meisten Projekte innerhalb der BMG-Ressortforschung umgesetzt.
Auftragsvergaben:
Im Falle, dass das Bundesministerium für Gesundheit für seine gestalterische Arbeit sehr konkrete Ergebnisse oder Entscheidungsgrundlagen benötigt, vergibt es Aufträge für Forschungsprojekte, Gutachten oder Evaluationen. Diese Vergabe öffentlicher Aufträge erfolgt ausschließlich im Rahmen eines geregelten Vergabeverfahrens, welches mit der Ausschreibung und Beschreibung des Leistungsgegenstandes beginnt und in der Bezuschlagung des Bietenden endet, der das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt hat.
Alle Projekte, die durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert oder beauftragt werden, werden durch die zuständigen Fachreferate während ihrer Laufzeit engmaschig begleitet, um eine ergebnisorientiere Durchführung sicherzustellen. Zwischenergebnisse werden diskutiert, und gegebenenfalls werden einzelne Arbeitsschritte im Dialog mit den Projekten und Auftragnehmenden nachgesteuert, um das Erreichen der Ziele innerhalb der geplanten Laufzeit zu ermöglichen. Projekt- und prozessbegleitende oder retrospektive Evaluationen helfen, Potenziale zu erkennen und die richtigen Konsequenzen vorzubereiten.
Netzwerkbildung:
Neben der Förderung und Beauftragung von Forschungsprojekten unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit mit seiner Ressortforschung den Auf- und Ausbau von Netzwerken zwischen Forschenden und Akteurinnen bzw. Akteuren aus der Praxis. Auf diese Weise werden wichtige Erkenntnisse systematisch gesammelt und entwickelt, die wiederum bei der Ausgestaltung von Maßnahmen in der Ressortforschung berücksichtigt werden können. Dafür bietet das Bundesministerium für Gesundheit verschiedene Austauschformate an, wie neben den Fachgesprächen auch Workshops oder Fachkonferenzen. Zur Vernetzung der Expertinnen und Experten hat das Bundesministerium für Gesundheit in den letzten Jahren verstärkt auf Vernetzungsveranstaltungen gesetzt, um die Möglichkeit zu schaffen, dass Forschende sich treffen, voneinander lernen und austauschen können. Durch diesen Input aus der Forschungscommunity können kurz-, mittel- und langfristige Wissensbedarfe des Bundesministeriums für Gesundheit zielgenau bedient werden.
Diskussionsformate:
Der regelmäßige fachliche Austausch mit Expertinnen und Experten aus Versorgung, Wissenschaft und Versorgungsstrukturen dient dem Bundesministerium für Gesundheit dazu, stets die relevantesten Fragestellungen zu identifizieren. In diesen Formaten bringt das Bundesministerium für Gesundheit Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Praxis, Unternehmen oder Verwaltung zusammen. So können gemeinsam neue Impulse für Forschung und Versorgung, Ideen zur Umsetzung von Forschungsergebnissen oder innovative partizipative Ansätze diskutiert werden, mit denen die Gesundheitspolitik gleichzeitig wissenschaftsbasiert und bürgernah weiterentwickelt werden kann.