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Landwirtin steht auf einem Feld mit einer Drohne

Studie zur Auswirkung modernisierter Agrartechnik auf ausgewählte Tierarten

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Technische Entwicklungen in der Landwirtschaft steigern Erträge und erleichtern die Arbeit. Sie beeinflussen aber auch die auf dem Acker und in angrenzenden Bereichen vorkommenden Tierarten. Der DLR Projektträger untersuchte im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz die Auswirkungen modernisierter Agrartechnik auf ausgewählte Tierarten.

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09.04.2024 — Eine neue Studie des Bundesamts für Naturschutz (BfN) zeigt: Modernisierte Agrartechnik führt nicht zu mehr Artenschutz in der Agrarlandschaft. Der DLR Projektträger hat die Studie im Auftrag des BfN verfasst.

Effizienz- und wirtschaftliche Effektivitätssteigerungen treiben die Innovationen in der Landwirtschaft seit jeher an. Immer größere Landmaschinen, GPS-gestützte Robotik und Smart Farming sind aktuelle Trends in der Landwirtschaft. Gleichzeitig finden auch kleinteilige Techniken wie Drohnen Eingang in die sogenannte Präzisionslandwirtschaft. Diesen fortwährenden Innovationen der Agrartechnik steht der andauernde Rückgang von Tier- und Pflanzenarten gegenüber, die für die Agrarlandschaft typisch sind und vielerorts weit verbreitet waren. Einige Arten sind somit nach den Roten Listen gefährdet und teilweise bereits vom Aussterben bedroht.

DLR Projektträger erstellt Studie zur Wirkung neuer Techniken

Vor diesem Hintergrund hat der DLR Projektträger im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz eine Studie erstellt, in der die Auswirkungen moderner Agrartechniken auf ausgewählte Arten untersucht werden. Gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam (ATB), dem Biologen Ulrich Sander sowie dem Institut für Ländliche Strukturforschung in Frankfurt (IfLS) hat der DLR Projektträger aktuelle und zukünftige Agrartechniken identifiziert und die Auswirkungen dieser Techniken in Bezug auf den Artenschutz analysiert.

Die Studie zeigt, dass bestimmte Techniken der Ackerbewirtschaftung dazu beitragen können, die negativen Auswirkungen auf Arten und ihre Lebensräume zu reduzieren oder sogar zu verbessern. Insgesamt stellt der Einsatz neuer Technologien für die im Ackerland lebenden Tierarten aber keinen wesentlichen Schutz dar. Aus Sicht des Artenschutzes müssen vielmehr die bekannten Gefährdungsursachen, wie beispielsweise der Pestizid-Einsatz und die intensive Bodenbearbeitung verhindert werden, um zusammen mit weiteren Maßnahmen (Anlegen von Hecken, Blühstreifen, Verringerung der Schlaggrößen etc.) eine Trendwende im Biodiversitätsschutz zu erreichen. Hier gibt die Studie Empfehlungen, wie diese negativen Auswirkungen vermieden werden können.

Moderne Techniken helfen nur bedingt beim Artenschutz

Margret Binot-Hafke, Biologin beim DLR Projektträger und Autorin der Studie, sagt: „Die Mehrheit der Agrartechniken stellt allerdings nach wie vor einen massiven Gefährdungsfaktor für die betrachteten Arten dar“. Mitautor und Geograf Dr. Claudio Zettel beschäftigte sich gemeinsam mit dem ATB vor allem mit den Agrartechniken und kommt zu dem Schluss, dass „von einem erhofften grundsätzlichen Mehrwert modernisierter Technik im Hinblick auf den Schutz von Arten nicht ausgegangen werden kann.“ Zwar können, insbesondere mit spezialisierter Sensorik, einzelne Bereiche von der Nutzung ausgespart werden, sodass beispielsweise im Acker vorkommende Vogelnester oder Jungtiere geschont werden. Eine Trendwende im Hinblick auf die Gefährdung von Arten im Acker sei aber alleine durch den Einsatz moderner Techniken derzeit nicht möglich und auch nicht absehbar, so Zettel.

Empirische Studien zur Auswirkung moderner Agrartechnik fehlen

Zusätzlich zeigt die Studie, dass es nur wenige empirische Untersuchungen zu den Wirkungen moderner Agrartechniken auf Arten bzw. Artengruppen gibt. Die Landschaftsökologin, Umweltwissenschaftlerin und Mitautorin der Studie, Dr. Cornelia Andersohn recherchierte insbesondere die Literaturlage zum Thema. Andersohn sagt: „Bei den untersuchten Arten und Artengruppen ist bisher kein Forschungsfokus zum Thema Artenschutz durch modernisierte Agrartechnik erkennbar“.

Das Fazit des interdisziplinären Teams der Studie ist eindeutig: Nach wie vor besteht ein dringlicher Bedarf, bekannte Gefährdungsfaktoren zu reduzieren und eine nachhaltige Bewirtschaftung mit Berücksichtigung der regionalen Bedingungen vor Ort durchzuführen, um die dort vorkommenden Arten dauerhaft zu erhalten. Zudem wurde Forschungsbedarf zu empirisch basierten Erhebungen mit Fokus auf ausgewählte Arten festgestellt.

Hier finden Sie die Studie.

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