Rechtssicherheit für digitale Unterschriften in der Universitätsmedizin
26.06.2024 — Von der ersten Idee bis zum Beginn einer klinischen Studie vergehen oft viele Wochen. Einer der Gründe: Es braucht Zeit, alle nötigen Unterschriften einzuholen – denn selbst innerhalb einer Einrichtung sind oft Mitzeichnungen von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren notwendig, aus Rektorat, Dekanat und Fakultäten. „E-Signaturen könnten die Abwicklung und Durchführung von klinischen Studien beschleunigen“, sagt Dr. Patrick Guidato, Manager des Clusters Medizin.NRW und wissenschaftlicher Referent beim DLR Projektträger, der gemeinsam mit Stakeholdern der Universitätsmedizin in Nordrhein-Westfalen hier ein Verschlankungspotenzial identifiziert hat. „Doch die Rechtssicherheit einer solchen Signatur muss einwandfrei geklärt sein.“
Frage nach Rechtssicherheit bislang der Knackpunkt
Bislang gab es in der Universitätsmedizin Unsicherheiten, ob überhaupt und falls ja, welches Tool für E-Signaturen auf dem Markt für das sogenannte Schriftformerfordernis bei Vertragsprozessen in Deutschland rechtssicher einsatzfähig ist. Denn teils sind die verfügbaren Anbieter keine deutschen Firmen oder sie bieten unterschiedliche Qualitätsstufen an. „Das Cluster Medizin.NRW hat daher ein Rechtsgutachten erstellen lassen und damit eine ideale Grundlage für den Einsatz der E-Signatur in der Universitätsmedizin geliefert. Diese gilt sowohl für Vertragsprozesse innerhalb der Universitätsmedizin als auch für Verträge mit externen Einrichtungen“, so Guidato.
Drei gängige Tools geprüft
Im Gutachten wurden exemplarisch drei marktgängige E-Signatur-Tools auf ihre rechtliche Konformität, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit hin geprüft. Alle drei erfüllen die rechtlichen Anforderungen für eine digitale Unterschrift im universitätsmedizinischen Bereich und bieten eine marktübliche Cybersicherheit.
Unterschiede in der Nutzerfreundlichkeit
Das Gutachten zeigt, dass es Unterschiede in der Nutzerfreundlichkeit der verschiedenen Tools gibt, was für die Akzeptanz und Effizienz in der Anwendung bedeutsam ist. Eine Empfehlung von bestimmten Tools wurde von den Autorinnen und Autoren bewusst vermieden, um den Institutionen die Flexibilität zu geben, das für sie passendste Tool auszuwählen.
Wenn Sie Interesse an den Ergebnissen des Gutachtens haben, treten Sie mit Dr. Guidato in Kontakt (s. Kontaktinformation unten).
Das Cluster Medizin.NRW ist die zentrale Kompetenzplattform für innovative Medizin in NRW. Es vernetzt relevante Akteure, bietet Information, Beratung und Unterstützung sowie einen Überblick über Förderangebote. Zudem bringt es Innovationen voran, die von Beginn an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sowie der Anwenderinnen und Anwender in den Blick nehmen.
Mit seinem Leuchtturm „Netzwerk für klinische Forschung in NRW“ – kurz: KliFoNet.NRW) – bietet das Cluster Medizin.NRW eine zentrale Orientierungs- und Austauschplattform für die klinische Forschung in NRW. Aufgabe ist es unter anderem, die Universitätsmedizin in NRW bei der Beschleunigung klinischer Studien zu unterstützen. Das Cluster Medizin.NRW wird finanziert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Management des Clusters Medizin.NRW hat der DLR Projektträger übernommen.