35 Jahre Forschung ohne Grenzen: EUREKA-Initiative als Innovationsmotor
27.05.2020 — Wie kann Leder umweltschonend gegerbt werden? Wie verbessert ein neues Abgasreinigungssystem die Atemluft in besonders belasteten Gegenden? Wie schützt eine winzige Klammer aus Carbon Gefäße im Gehirn? Innovationen helfen aktuelle und künftige Herausforderungen zu bewältigen und sind dabei Erfolgsmotor der Wirtschaft. Wenn viele, kreative Köpfe über Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten, können sie Ideen und darauf basierende Entwicklungen gemeinsam viel wirkungsvoller voranbringen und international wettbewerbsfähig bleiben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und in seinem Auftrag der DLR-PT helfen forschungstreibenden Unternehmen dabei, bei Innovationen ganz vorne zu sein und zu bleiben: mit EUREKA, einem besonders attraktiven Förderangebot für grenzüberschreitende Kooperationen. Hier arbeiten vor allem kleinere Konsortien länderübergreifend zusammen. Die Initiative vernetzt die in Europa vorhandenen finanziellen Ressourcen und Wissensträger miteinander und vereinfacht den Zugang zu Fördermitteln. So können europäische Forschungs- und Entwicklungsprojekte breiter angelegt und effizienter umgesetzt werden. Von den rund 1.000 laufenden EUREKA-Projekten betreut der DLR-PT in seiner Rolle als deutsches EUREKA-Büro derzeit rund 260 aktuelle Projekte.
Ein besonderes Förderinstrument von EUREKA ist das Eurostars-Programm, das sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wendet. Seit 2008 gestaltet und implementiert der DLR-PT Eurostars federführend. Hierzu berät, betreut und fördert der DLR-PT forschungstreibende KMU, sowie weitere Projektpartnerinnen und -partner wie Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, die gemeinsam mit KMU aus anderen europäischen Ländern Forschungs- und Entwicklungs-Projekte durchführen möchten. Der Projektträger greift bei der Beratung von Antragstellenden auf seine umfassenden Kenntnisse des Europäischen Forschungsraums und seine langjährige Erfahrung in der bi- und multilateralen Zusammenarbeit zurück. So konnte beispielsweise in Deutschland in den vergangenen vier Jahren jeder dritte eingereichte Eurostars-Projektantrag gefördert werden.
Wie innovativ die Vorhaben und wie inhaltlich breit gespannt die geförderten Projekte sind, zeigt EUREKA in der aktuellen Broschüre „International erfolgreich kooperieren mit EUREKA“: Eine der Forschungsgruppen entwickelte ein alternatives Gerbverfahren, das Olivenblattabfälle als Basis verwertet, um etwa Leder für Schuhe zu gerben. Der Gerbprozess kommt gänzlich ohne schädliche Chemikalien aus und schont so die Umwelt und die menschliche Haut. Ein anderes Konsortium entwickelte im Rahmen der Förderung ein kostengünstiges Abgasreinigungssystem, das Schadstoffe aus Kaminen und Öfen filtert und so die Atemluft in besonders belasteten Gebieten der Welt wieder sauberer macht. In der Medizin verspricht eine Eurostars-Entwicklung, dass bei einem Aneurysma im Gehirn eine neue Gefäßklemme Leben retten kann. Bisherige Klemmen ließen kaum Röntgenstrahlen durch und behinderten so die Ärztinnen und Ärzte bei der Nachsorge. Die im Eurostars-Projekt eingesetzte Klammer ist dank ihres Materials aus Carbon bei Röntgen- und Computertomografie-Untersuchungen besser sichtbar. Neben diesen Erfolgsgeschichten informiert die Broschüre über alle Zahlen und Zahlen und wirft einen Blick auf das EUREKA-Netzwerk und seine verschiedenen Förderinstrumente.
Herausgegeben wird die Publikation vom deutschen EUREKA-Büro beim DLR-PT. Im Auftrag des BMBF unterstützen die Mitarbeitenden des Projektträgers die Weiterentwicklung der Unterstützungsangebote der EUREKA-Initiative in enger Zusammenarbeit mit dem internationalen EUREKA-Netzwerk.