World Urban Forum 2020: Neue Wege zu nachhaltiger Urbanisierung
18.02.2020 — Der Trend ist ungebrochen – es zieht die Menschen in die Städte. Bis zum Jahr 2050 werden mehr als 70 Prozent der Weltbevölkerung urbanen Räumen leben, so die Prognose der Vereinten Nationen. Das hat Folgen: Schon heute werden im städtischen Raum bis zu 80 Prozent der weltweit genutzten Energien und Ressourcen verbraucht, drei Viertel der globalen Treibhausgasemissionen entstehen hier.
Wie wird städtisches Leben in Zukunft aussehen? Und wie können wir es nachhaltig gestalten? Über diese Fragen diskutieren Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf dem alle zwei Jahre stattfindenden World Urban Forum (WUF). Das diesjährige WUF mit mehr als 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 168 Ländern stand unter dem Motto „Cities of Opportunities: Connecting Culture and Innovation“.
Der DLR Projektträger liefert regelmäßig wichtige Beiträge für die World Urban Foren. Seit 2006 organisiert er im Auftrag des BMBF Veranstaltungen vor Ort, diesmal ein Networking-Event zum Thema: „Neue Ansätze zum Umgang mit rascher Urbanisierung durch Planung“.
Ziel der Veranstaltung war es, die Diskussion zwischen Wissenschaftlern und Praktikern aus dem kommunalen Bereich und der Wirtschaft zum Umgang mit der rasch zunehmenden Urbanisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern anzuregen und neu entwickelte Methoden potenziellen Nutzern zur Verfügung zu stellen.
In dem Workshop wurden auch zwei vom DLR Projektträger fachlich und administrativ betreute und mit Mitteln des BMBF geförderte Projekte vorgestellt:
Das Projekt „Rapid Planning - Nachhaltige Infrastruktur sowie Umwelt- und Ressourcenmanagement“ für schnell wachsende, sich dynamisch verändernde Metropolen“ hat in den letzten fünf Jahren eine innovative Planungsmethode entwickelt und getestet, die computergestützt zeigt, wie sich die städtischen Stoffströme qualitativ und quantitativ beeinflussen. Kommunen, die die Methode anwenden, können damit die Basis für die Planung einer nachhaltigen Ver- und Entsorgungsinfrastruktur legen.
Das Projekt „emplement!“ das im Juni 2019 gestartet ist, baut auf diese Ergebnisse auf und überträgt sie auf das ausgewählte Projektgebiet in Vietnam. Trotz ausgearbeiteter Planungen gibt es in der praktischen Umsetzung von Stadtentwicklungsplänen immer wieder Stolperfallen und Barrieren. Das Ziel von „emplement!“ ist es, diese Barrieren im Vorfeld zu ermitteln und durch strategische Planung, etwa die Einführung von Zwischenzielen, zu minimieren.