Von Alpenspitzmaus bis Zwergwal: Rote Liste der Säugetiere veröffentlicht
24.11.2020 — Für insgesamt 97 in Deutschland einheimische Säugetiere hatten die Autorinnen und Autoren der nach gut zehn Jahren grundlegend aktualisierten Liste die Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt – von der Alpenspitzmaus bis zum Zwergwal. Eingeschätzt wurde auch die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung von Arten wenn hierzulande ein bedeutender Anteil an der Weltpopulation lebt oder die Arten weltweit gefährdet sind.
Das im DLR Projektträger (DLR-PT) beheimatete Rote-Liste-Zentrum (RLZ) übernahm im Auftrag des BfN die Gesamtkoordination der Roten Liste, die wissenschaftliche Redaktion sowie die organisatorische Umsetzung bis zur Druckfahne und die Umsetzung und das Go Life der elektronischen Version. Der DLR-PT hat die Autorinnen und Autoren der Roten Liste unterstützt, indem er sie bei der Erstellung fachwissenschaftlich begleitet hat - bis zur fachlichen Endabnahme der Roten Liste durch das BfN, das Herausgeber der Roten Liste der Säugetiere ist. In enger Zusammenarbeit mit dem BfN hat das Rote-Liste-Zentrum ein neues Corporate Design entwickelt, das zukünftig für alle Roten Listen gilt. Auf der Website des RLZ wurde zudem ein Downloadbereich eingerichtet, in dem die Daten sämtlicher Roter Listen seit 2009 kostenlos heruntergeladen werden können
Das Rote-Liste-Team des DLR -PT, das diese Arbeiten erbracht hat, besteht aus wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Fachgebiete Biologie, Landschaftsökologie, Geografie und Naturschutzbiologie. Sie arbeiten Hand in Hand mit Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Grafik-Design, Informatik, Öffentlichkeitsarbeit und Organisation. Die neue Rote Liste der Säugetiere 2020 ist die erste Liste, die unter Mitwirkung des Rote-Liste-Zentrums erstellt wurde.
Die Roten Listen und das Rote-Liste-Zentrum
Rote Listen sind wissenschaftliche Fachgutachten und dienen der Information der Öffentlichkeit über die Gefährdungssituation der Arten. Sie sind unter anderem Datenquelle für gesetzgeberische Maßnahmen, Grundlage und Argumentationshilfe für raum- und umweltrelevante Planungen und zeigen Handlungsbedarf für die Erhaltung von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten auf. Die bundesweiten Roten Listen werden von rund 550 Fachleuten erarbeitet.
Das Rote-Liste-Zentrum, angesiedelt im DLR Projektträger in Bonn, koordiniert im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz seit 2019 die Erstellung der bundesweiten Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Es begleitet und unterstützt dazu die jeweiligen Expertinnen und Experten fachlich, organisatorisch und finanziell.