Rat für technologische Souveränität veröffentlicht Impulspapier
09.04.2025 — Technologische Souveränität ist für Deutschland und Europa wichtiger denn je – denn Wirtschaft und Gesellschaft sehen sich mit zunehmenden geopolitischen Herausforderungen und technologischen Abhängigkeiten konfrontiert. Damit Deutschland und Europa im dynamischen Umfeld technologischer Schlüsseltechnologien wettbewerbsfähig bleiben, müssen die europäischen Länder ihre komparativen Vorteile gezielt ausschöpfen und ihre Stärken bündeln, um langfristig eine führende Position in der globalen Technologieentwicklung zu sichern.
Gemeinsam mit dem Rat für technologische Souveränität hat der DLR Projektträger vor diesem Hintergrund eine Analyse erstellt, die Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bietet und die Debatte über Deutschlands und Europas technologische Zukunft vorantreibt. Das Papier beleuchtet die Rolle des Staates in der Industrie-, Technologie- und Forschungspolitik. Die zehn Expertinnen und Experten des Beratungsgremiums geben Impulse dafür, wie der Staat seinen Gestaltungsspielraum in diesen Politikfeldern nutzen kann – insbesondere vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Herausforderungen und der Bildung einer neuen Regierung in Deutschland.
Hintergrund und Analyse
Das Impulspapier verdeutlicht die zunehmende Bedeutung von industriepolitischen Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Es untersucht, welche politischen Maßnahmen die zehn größten Volkswirtschaften in Bezug auf Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz oder Quantentechnologien aktuell verfolgen, um technologisch unabhängig und handlungsfähig zu bleiben – und zeigt, wie Deutschland im internationalen Vergleich abschneidet. Darüber hinaus diskutiert das Papier die Notwendigkeit einer strukturbeeinflussenden Politik, die gezielt bestimmte Technologien fördert, um gesellschaftliche Prioritäten und Bedürfnisse zu erfüllen.
Der Rat für technologische Souveränität ist ein Gremium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Der Rat berät das BMBF in forschungspolitischen Fragen rund um Schlüsseltechnologien im Kontext der technologischen Souveränität. Der Rat setzt sich aus zehn Expertinnen und Experten verschiedenster Fachbereiche zusammen. Die Gremienmitglieder decken mit ihrem Know-how das gesamte Spektrum an Schlüsseltechnologien ab. Der DLR Projektträger steht dem Rat für technologische Souveränität in inhaltlichen und organisatorischen Fragen zur Seite. Im Rahmen der Projektträgerschaft Technologische Souveränität beraten die Expertinnen und Experten des DLR Projektträgers zudem auch direkt das BMBF.
Fazit und Handlungsempfehlungen
Einseitige Abhängigkeiten von bestimmten Ländern in Schlüsseltechnologien können im Konfliktfall erhebliche Kosten für die gesamte Gesellschaft verursachen − insbesondere wenn der Zugang zu Schlüsseltechnologien verloren geht. Die konkrete Ausgestaltung einer Industriepolitik zur Förderung technologischer Souveränität ist jedoch eine komplexe Herausforderung.
Das Papier schließt mit einem Fragenkatalog für die Politik, aus dem sich Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Es soll einen Beitrag zur aktuellen Debatte leisten und politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger inspirieren, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Impulspapier „Technologische Souveränität im Fokus“ steht kostenfrei zum Download bereit.
Zusammenarbeit und Expertise
Der DLR Projektträger hat bei der Erstellung des Papiers eng mit dem Rat für technologische Souveränität zusammengearbeitet. Mit der Veröffentlichung unterstreicht der DLR Projektträger seine Rolle als wichtiger Partner für die Politik und die Wirtschaft bei der Gestaltung von Zukunftsthemen.