Gemeinsamer Forschungsraum Europa: Mehr Innovation durch Widening
13.03.2023 — Am 24. Februar 2023 gab die Nationale Kontaktstelle „Widening“ mit einer Online-Veranstaltung Einblicke in die zahlreichen Maßnahmen des Arbeitsprogramms. Besonders im Vordergrund stand hierbei, erfolgreiche Projekte vorzustellen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ermöglichen, sich miteinander auszutauschen.
Das Programm „Ausweitung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz (Widening)“ im EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ unterstützt Länder, die bei Forschung und Innovation Aufholbedarf haben. Ein Beispiel: Um neue Exzellenzzentren in innovationsschwächeren Mitgliedstaaten wie Tschechien, Polen, Rumänien oder der Slowakei zu schaffen, arbeiten diese Zentren mit Teampartnern aus innovationsstarken Mitgliedstaaten wie Deutschland zusammen.
Potenzial für exzellente Forschung und Innovation nutzen
Der DLR Projektträger berät sowohl das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) strategisch und inhaltlich dabei, das Programm EU-weit auszugestalten und weiterzuentwickeln, als auch deutsche Forschungseinrichtungen, die sich für die Maßnahme interessieren. Dafür stellt die Nationale Kontaktstelle „Widening“ ein breites Beratungsangebot für Interessierte und Antragstellende aus der Forschungscommunity bereit. Die hohe Nachfrage und aktive Beteiligung von Einrichtungen aus Deutschland in den Projekten belegen den Erfolg. Dazu trägt die europaweite exzellente Vernetzung des DLR Projektträger bei.
Der zeigte sich auch in Praxisbeispielen auf der Online-Veranstaltung: Prof. Petra Reinke (Berlin Center for Advanced Therapies – BeCAT; Charité Berlin) und Dr. Martin Roeb (Institut für Future Fuels am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Köln) stellten gleich drei gelungene Projekte vor und gaben damit Einblicke in die Projektzusammenarbeit. „Das Arbeitsprogramm ‚Widening‘ bietet die Chance, das gesamte Potenzial für exzellente Forschung und Innovation in Europa zu nutzen, um sich von internationalen Märkten unabhängiger zu machen“, erklärte Prof. Petra Reinke die Vorteile des Programms. Und Dr. Martin Roeb ergänzte: „Mit unseren erfolgreichen Projekten SolarTwins und SolarHub schaffen wir es, bestehende Partnerschaften zu internationalen Forschungspartnern auszubauen sowie viele interessante neue Partner kennenzulernen. Ein großer Mehrwert ist auch die wechselseitige Nutzung von Forschungsinfrastruktur.“
Mehrwert für ganz Europa
Die drei Fälle verdeutlichen eindrucksvoll, wie die europäische Kooperation zwischen bislang eher innovationsschwachen Mitgliedstaaten und erfahrenen Forschungseinrichtungen langfristig gelingt und dabei ein Mehrwert für ganz Europa generiert wird.
Diese Praxisbeispiele zeigen auch: Bei der Umsetzung der Maßnahmen spielt das Thema Synergien mit anderen Programmen zunehmend eine wichtige Rolle. Bei einer sogenannten Teaming-Maßnahme ist etwa neben den Fördermitteln aus Horizont Europa zwingend eine ergänzende Finanzierung aus nationaler, regionaler, EU- oder privater Quelle erforderlich. Die Geschäftsstelle „Synergiendialog“ im DLR Projektträger berät dazu und vermittelt fundierte Informationen und Kontakte.
Projekt CTGCT (Teaming)
Mit Unterstützung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und zwei weiteren europäischen Partnern wird das erste Exzellenzzentrum für Biomedizin in Slowenien aufgebaut. Ziel des Exzellenzzentrums für Technologien der Gen- und Zelltherapie (CTGCT) ist es, national eine führende Rolle in diesem Forschungsfeld zu übernehmen.
Projekt SolarTwins (Twinning)
Ziel von SolarTwins ist es, die türkische Middle East Technical University zu unterstützen, Forschungskapazitäten im Bereich Solarenergie durch Zusammenarbeit mit den führenden Institutionen CIEMAT-PSA und des DLR Instituts für Future Fuels auf- und auszubauen. Die Initiative unterstützt dies durch konkrete technisch wissenschaftliche Zusammenarbeit genauso wie durch Ausbildungs-, Austausch- und Vernetzungsaktivitäten.
Projekt SolarHub (Excellence Hub)
Das übergeordnete Ziel von SolarHub ist es, die Verbindungen zwischen griechischen und türkischen Solarenergie-Innovationsökosystemen zu stärken und diese als ein wegweisendes grenzüberschreitendes und vernetztes Exzellenzzentrum für Solarenergie auszubauen. Das DLR Institut für Future Fuels ist hier einer von insgesamt 21 Konsortialpartnern.