Forschungseinrichtungen in NRW schärfen ihr Profil
22.09.2020 — Fördermittel sind attraktiv und begehrt. Insbesondere für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen stellen sie eine wichtige Ressource dar, um ihren wissenschaftlichen Auftrag erfüllen zu können. Damit sich die Hochschulen und Forschungseinrichtungen bestmöglich auf eine weiterführende Förderung vorbereiten können, hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) seine Forschungsförderung neu ausgerichtet: Ziel ist eine wissenschaftsgeleitete, thematisch offene Förderung, die unter anderem die Zusammenarbeit und Vernetzung von Forschungseinrichtungen ausbaut. Im Fokus steht eine nachhaltige Förderung. Der DLR Projektträger (DLR-PT) unterstützt das MKW NRW bei der Entwicklung und Umsetzung der Förderbekanntmachung des neu entwickelten Instruments „Profilbildung“. Es soll die notwendigen kreativen Freiräume schaffen, damit Hochschulen und Forschungseinrichtungen innovative und zukunftsweisende Themen mit großem Potenzial entwickeln sowie neue Forschungsschwerpunkte aufbauen können.
Mit diesem Ziel können Anträge einzelner oder gemeinsame Anträge mehrerer Einrichtungen aus NRW eingereicht werden. Sie können aus dem gesamten Spektrum der Geistes- und Sozialwissenschaften, Lebens-, Natur- und Ingenieurswissenschaften stammen und sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung umfassen. Für die Umsetzung der Projekte stellt das Land NRW jährlich 7,5 Millionen Euro bis 2025 zur Verfügung.
„Um das neue Förderinstrument ‚Profilbildung‘ wirksam und effizient umzusetzen, nutzen wir unsere langjährigen Erfahrungen und Expertise in der Forschungsförderung. Wir arbeiten interdisziplinär mit den Expertinnen und Experten in unseren Fachbereichen Bildung, Gender / Gesundheit / Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Gesellschaft, Innovation und Technologie zusammen und decken damit das gesamte Themenspektrum der Förderung ideal ab“, sagt Dr. Cornelia Jers, Leiterin der Arbeitsgruppe Infrastrukturen für Bildung und Forschungsförderung in den Ländern beim DLR-PT.
Kompetente Bewertung
Der DLR-PT kann durch seine umfassende Themenkompetenz in den unterschiedlichen Wissenschaftsfeldern die Projektideen qualifiziert bewerten und das MKW bei der Auswahl der besten Projekte beraten und unterstützen. Hierfür wird er unter anderem Auswahlprozesse mit externen Gutachterinnen und Gutachtern sowie einer hochkarätigen Auswahljury organisieren. Als einziger Projektträger in Deutschland verfügt der DLR-PT über wissenschaftliche Expertisen und Forschungsfördererfahrungen in allen Wissenschaftsfeldern: von der geistes-, und sozialwissenschaftlichen Forschung über die naturwissenschaftliche und lebenswissenschaftliche Forschung bis hin zu ingenieurswissenschaftlichen Feldern. Zudem ist der DLR-PT in der deutschen Forschungsszene gut vernetzt. Zur Unterstützung der Profilbildung innerhalb der NRW-Forschungseinrichtungen nutzt er seine umfangreichen Erfahrungen mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen innerhalb der unterschiedlichen Wissenschaftsfelder. Neben der unterstützenden Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung der Förderbekanntmachung wird der DLR-PT Förderinteressierte und Antragsteller zu der Bekanntmachung beraten, die Prüfung der Vorhaben übernehmen und die ausgewählten Projekte fachlich begleiten. Seit vielen Jahren ist der DLR-PT im Auftrag des MKW tätig. Er betreut beispielsweise das „Cluster Medizin.NRW“, das unterschiedliche Akteure bei ihren Aktivitäten im Bereich innovativer Medizin unterstützt. Es bietet unter anderem Workshops und Fachveranstaltungen zur nachhaltigen Vernetzung der Akteure an. Darüber hinaus übernahm der DLR-PT die Organisation und Durchführung des Evaluations- und Bewertungsverfahrens der Forschungskollegs NRW. Diese Forschungskollegs sind inter- und transdisziplinär zusammengesetzt. Hier arbeiten die Promovierenden mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen sowie mit Akteuren aus der Praxis zusammen, um deren Erkenntnisse für die eigene wissenschaftliche Arbeit zu berücksichtigen und andersherum auch die eigene in deren praktische Arbeit einfließen zu lassen. „All die Erfahrungen aus den bereits laufenden oder schon abgeschlossenen Aufträgen sammeln und bündeln wir“, erklärt Dr. Cornelia Jers. „So sehen wir uns bestens aufgestellt, um diesen neuen Auftrag für das Land NRW umsetzen zu können.“