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Hand in der Mitte einer Zielscheibe mit Pfeilen

Corona-Kommunikation: 3 Fragen an Dr. Bettina Koblenz / Bereich Gesundheit

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Während der Corona-Pandemie ist eine seriöse, faktenbasierte Wissenschaftskommunikation gefragt. Deshalb versorgt die Fachkommunikation Gesundheit das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit relevanten und zugleich leicht verständlichen Informationen dazu. Wie genau das funktioniert, erklärt Dr. Bettina Koblenz im Interview.

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06.04.2020 — In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, jüngst die besondere Bedeutung von Wissenschaftskommunikation in Zeiten von Corona herausgestellt. Es sei die Stunde der Kommunikation über, aus und mit der Wissenschaft, da die wissenschaftliche Erkenntnis in diesen Tagen das Fundament des politischen Handels sei. Zudem würden Halbwahrheiten und Lügen zum Coronavirus gerade in den sozialen Medien schnell zu Wahrheiten hochgekocht, sodass es umso wichtiger sei, auf Fachjournalistinnen und –journalisten zu vertrauen, die Nachrichten aus der Wissenschaft für jeden verständlich machten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geht hier mit gutem Beispiel voran. Es informiert rund um die Corona-Pandemie sowohl auf der allgemeinen Website bmbf.de als auch speziell auf gesundheitsforschung-bmbf.de. Den Großteil der Inhalte von gesundheitsforschung-bmbf.de erstellen wir als DLR Projektträger (DLR-PT) im Auftrag des BMBF, konkret: das Team Fachkommunikation im Bereich Gesundheit unter Leitung von Frau Ursula Porwol. Das Team besteht aus acht Mitgliedern und besitzt Expertise sowohl im journalistischen als auch im naturwissenschaftlichen Bereich. Wir sprachen mit Frau Dr. Bettina Koblenz, promovierter Biologin und Fachjournalistin, über die Herausforderungen von Fachkommunikation unter den aktuellen Umständen.

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Porträt Bettina Koblenz
Dr. Bettina Koblenz, Team Fachkommunikation im Bereich GE

Frau Dr. Koblenz, laut Bundesministerin Karliczek braucht die Wissenschaft starke Stimmen. Wie verschaffen Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen der Wissenschaft Gehör?

Koblenz: Gerade dreht sich natürlich fast alles um das Thema Corona. Der Informationsbedarf der Bürgerinnen und Bürger ist hier sehr hoch und diesen Bedarf versuchen wir im Auftrag des BMBF bestmöglich zu decken. Das können wir deshalb, weil wir im Bereich Gesundheit zum Beispiel die drei Sofortmaßnahmen des BMBF rund um die Coronaforschung betreuen [mehr dazu erfahren Sie hier, Anm. d. Red.]. Wir sitzen sozusagen direkt an der Quelle – zum Beispiel was die Maßnahmen zur Entwicklung eines Impfstoffes angeht. Denn im Team Fachkommunikation arbeiten wir eng mit unseren wissenschaftlichen Referentinnen und Referenten zusammen, die diese Maßnahmen betreuen. Gemeinsam sichten wir die oft hoch komplexen Inhalte, sortieren sie und entscheiden, was davon für die Öffentlichkeit interessant und relevant sein könnte und wie wir es so aufbereiten, dass es jeder Interessent versteht. Genau das ist ja unser Job als Fachjournalistinnen und –journalisten.

Welche relevanten Informationen haben Sie bei sich im Team in den letzten Tagen und Wochen konkret aufbereitet?

Koblenz: Wir haben beispielsweise im Zuge von Corona unsere Dossierseiten zu Infektionen auf gesundheitsforschung-bmbf.de entsprechend aktualisiert. Wir erklären darin etwa den Unterschied zwischen Viren und Bakterien, wie eine Virusinfektion verläuft und was das Besondere am neuartigen Coronavirus ist. Zudem haben wir für bmbf.de eine Linkliste mit vertrauenswürdigen Quellen rund um Corona erstellt, um den Bürgerinnen und Bürgern gezielt ein Gegenangebot zu vermeintlichen Fakten gerade in den sozialen Medien zu machen. Wir wollen aber trotz des erhöhten Informationsbedarfs rund um Corona auch andere wichtige Gesundheitsthemen nicht aus dem Auge verlieren. Deshalb informieren wir im regelmäßig erscheinenden Newsletter über verschiedene aktuelle Ergebnisse der BMBF-geförderten Gesundheitsforschung. Corona wird in der nächsten Ausgabe natürlich auch ein Thema sein. Wir werfen aber ebenso einen Blick auf die sichere Behandlung von nierenkranken Kindern und auf einen großen internationalen Forschungsverbund, der seine wichtigen Erkenntnisse zur Krebsentstehung öffentlich zur Verfügung stellt.

Wie hat sich durch Corona die tägliche Arbeit bei Ihnen im Team verändert?

Koblenz: Abgesehen davon, dass wir derzeit alle aus dem Homeoffice arbeiten und wie viele andere die damit verbundenen Herausforderungen meistern müssen, geht unsere Arbeit unverändert weiter. Wir sehen uns hier klar in der Pflicht, die Öffentlichkeit im Auftrag des BMBF mit seriösen, belastbaren und gut verständlichen Daten und Fakten zu informieren. Die nötigen Abstimmungen im Team und mit dem BMBF erfolgen regelmäßig über Video- oder Telefonkonferenzen, in denen wir den Fachreferaten des Ministeriums Inhalte vorschlagen oder Themen an uns herangetragen werden, die wir dann bearbeiten, abstimmen und online stellen. Das alles ist derzeit ein sehr fließender Prozess, mit dem wir ganz im Sinne von Frau Karliczek die Wichtigkeit von guter Wissenschaftskommunikation täglich neu unter Beweis stellen können.

Frau Dr. Koblenz, vielen Dank für das Gespräch!

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