Richtlinie zur Förderung des regionalen Ausbaus der China-Kompetenz in der Wissenschaft (Regio-China)
Modul 1: Regio-China
Gegenstand der Förderung ist der Ausbau von China-Kompetenz an deutschen Forschungseinrichtungen und Hochschulen einer Region. Der Begriff „Region“ kann dabei je nach der Dichte der Akteure flexibel definiert werden, ist jedoch plausibel zu begründen. Die Region sollte so weit gefasst sein, dass eine kritische Masse an Akteuren und Maßnahmen gebündelt werden kann und im Rahmen der Maßnahmen damit ein relevanter Austausch innerhalb der Region ermöglicht wird. Dabei sollen der Wissensaustausch unter den Einrichtungen einer Region vertieft und die Maßnahmen zum China-Kompetenz-Ausbau gebündelt werden.
Zielgruppen der Maßnahmen sollen Leitungs- und/oder Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sein. Des Weiteren soll ein besonderer Schwerpunkt auf gezielte Maßnahmen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gelegt werden. Studierende sowie andere geeignete Akteure der Wissenschaftslandschaft können als Zielgruppen ebenso mit einbezogen werden.
Gefördert wird die Umsetzung der vorgelegten Konzepte. In diesen soll detailliert dargelegt werden, welche Maßnahmen zur Stärkung der China-Kompetenz an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen einer Region konkret ergriffen werden sollen. Die Konzepte sollen die an den Forschungseinrichtungen und Hochschulen bestehenden China-bezogenen Maßnahmen bündeln, aufeinander abstimmen und vor allem durch neue Instrumente sinnvoll ergänzen – und dabei nicht nur innerhalb der eigenen Institution, sondern auch institutionsübergreifend arbeiten. Auch eine über die Region hinausgehende Vernetzung mit anderen deutschen oder europäischen Akteuren ist wünschenswert.
Ein Teil der Maßnahmen sollte in der Kooperation mit China bereits erfahreneren Akteuren eine Vertiefung bzw. Spezialisierung ihres Wissens erlauben, während ein anderer Teil der Maßnahmen „Neulinge“ für die Kooperation mit China vorbereitet. Grundsätzlich wird gefordert, dass bei der Erarbeitung von Maßnahmen immer mitgeprüft und im Konzept mitberücksichtigt werden muss, inwieweit die Ergebnisse regional wie auch überregional zur weiteren Verwendung für andere Akteure aus der Wissenschafts- und gegebenenfalls Bildungslandschaft zur Verfügung gestellt werden können. Des Weiteren sollen im Konzept Ideen zur nachhaltigen Verstetigung der angestoßenen Prozesse über das Ende der Projektförderung hinaus erläutert werden.
Bevorzugt werden Ansätze, die breite und nachhaltige Wirkung erzielen. Den Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen ist die Wahl der Instrumente bzw. Maßnahmen und der jeweils mit diesen Maßnahmen zu adressierenden Zielgruppen freigestellt, wobei die oben gemachten Angaben zu berücksichtigen sind. Es können in den Konzepten Maßnahmen aufgeführt werden, die für die jeweilige Region am geeignetsten sind, China-Expertise an relevante Akteure zu streuen, neue Aktivitäten zum weiteren Ausbau von China-Kompetenz zu entwickeln und bestehende Formate zu optimieren. Es soll auf existierende Maßnahmen aufgebaut werden und damit einschlägige Kompetenz dokumentiert und erweitert werden. Eine Dopplung bestehender Aktivitäten ist dabei auszuschließen.
Gefördert werden im Rahmen dieser Förderbekanntmachung Projekte sowohl als Einzel- wie auch als Verbundvorhaben zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, weiteren Körperschaften des öffentlichen Rechts sowie Gebietskörperschaften und – wo passfähig – unter Einbeziehung weiterer geeigneter Akteure, die in Deutschland ansässig sind.
Modul 2: Wissenschaftliches Begleitvorhaben
Ergänzend zu den „Regio-China“-Projekten aus Modul 1 soll in Modul 2 ein wissenschaftliches Begleitvorhaben gefördert werden. Ziel ist es, die Ergebnisse der „Regio-China“-Projekte auf überregionaler Ebene zusammenzuführen und diese mit anderer, in Deutschland und vor allem Europa bestehender China-Expertise zu verbinden. Dadurch sollen u. a. die Impulse aus den Regionen deutschlandweit und europaweit sowie sektorenübergreifend reflektiert und verbreitet werden. Andersherum sollen die „Regio-China“-Projekte über das wissenschaftliche Begleitvorhaben leichteren Zugang zu bereits bestehendem Wissen erhalten. Das wissenschaftliche Vernetzungsprojekt soll somit als neutraler Mittler eine Austausch- und Wissensplattform für die in Deutschland aktiven Kompetenzmaßnahmen etablieren und das vorhandene Wissen sichten, bündeln, wissenschaftlich aufbereiten und kommunizieren.
Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass
- Ergebnisse, die in den einzelnen Projekten generiert werden, auch der weiteren Wissenschaftslandschaft in Deutschland und – wo passfähig – in Europa zur Verfügung stehen,
- eine Dopplung von ähnlichen Arbeiten nach Möglichkeit vermieden wird und einzelne Akteure einfachen Zugang zu bestehenden Ansätzen erhalten und diese für sich adaptieren können,
- Daten von Dritten soweit möglich ausgewertet und zur Verfügung gestellt werden.
Mögliche Maßnahmen können z. B. sein:
- wissenschaftliche Erhebung von bestehender Expertise in Deutschland und gegebenenfalls Europa (aufbauend auf bereits bestehendem Wissensstand hierzu),
- Sammlung, Sichtung und wissenschaftliche Aufbereitung und Verfügbarmachen von bestehenden Materialien, die zum Ausbau von China-Kompetenz beitragen können.
Das Begleitvorhaben kann als Einzel- oder Verbundprojekt gefördert werden. Das Projekt sollte bereits in der Projektlaufzeit Ideen und Ansätze entwickeln, aus denen hervorgeht, wie sich die zu etablierende Plattform über die Förderlaufzeit hinaus nach einer Förderung des BMBF selbst tragen kann.
Für Modul 1 und Modul 2 gilt:
Vorhaben, die im Rahmen dieser Bekanntmachung beantragt werden, sollen das Potential für langfristige und nachhaltige Aktivitäten zum Auf- und Ausbau von China-Kompetenz und damit mittelfristig eine Unterstützung für eine Kooperation mit China auf Augenhöhe dokumentieren und dies auch in geeigneter Weise gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren.
Kontakt
Dr. Nicola Hartlieb
Asien, Ozeanien
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Tel.: +49 228 3821 1409
E-Mail: Nicola.Hartlieb@dlr.de