Forschung zur Steigerung der Patientenkompetenz und Patientenorientierung in der Allergologie
Allergische Erkrankungen sind aufgrund ihrer Krankheitslast und ihres präventiven Potenzials von erheblicher bevölkerungsmedizinischer Bedeutung. Seit den 1970er-Jahren ist die Allergiehäufigkeit in der Bevölkerung in Deutschland stark gestiegen. Für Asthma bronchiale zeigt sich beispielsweise bei Kindern eine kontinuierliche Zunahme um das Zwei- bis Dreifache über die letzten 30 Jahre. Ferner wurde nach Daten der DEGS1-Studie bei 30,0 % der 18- bis 79-jährigen Bevölkerung mindestens eine allergische Erkrankung im Lebensverlauf ärztlich diagnostiziert. Neben negativen Folgen für die Lebensqualität verursachen Allergien und atopische Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Heuschnupfen oder Neurodermitis zudem hohe direkte und indirekte Kosten für das Gesundheitssystem.
Ein großer Teil der Betroffenen sucht, z.B. durch saisonal bedingte Schwankungen des Beschwerdebildes, nur unregelmäßig Apotheken oder ärztliche Praxen auf. Daher erfolgt in vielen Fällen die Behandlung der Symptome in Eigenregie mittels freiverkäuflicher Antiallergika ohne begleitende ärztliche Betreuung. Gleichwohl besteht bei einer nicht bzw. unzureichend behandelten allergischen Erkrankung das Risiko einer ernsthaften klinischen Verschlechterung. So kann sich beispielsweise aus einem unzureichend behandelten Heuschnupfen oder einer Hausstaubmilbenallergie ein allergiebedingtes Asthma bronchiale entwickeln (sog. Etagenwechsel).
Übergeordnetes Ziel der Förderung ist eine Verbesserung von Prävention und Versorgung bei allergischen Erkrankungen durch zielgerichtete Maßnahmen, insbesondere für die Zielgruppe derjenigen Betroffenen, die die Symptome ihrer Erkrankung gar nicht oder nur durch Eigenmedikation behandeln. Hierzu gehören auch die Eltern allergiekranker Kinder, die ihr Kind selbst mit Medikamenten behandeln.
Auszug aus der Bekanntmachung.
Telefon:
+49 228 3821 1205