Ressortforschung des Bundesministeriums für Gesundheit
Aktuelle Herausforderungen erfordern Anpassungen und zeigen, wo es Verbesserungspotenziale gibt. Wir haben zum Ziel, das Gesundheitssystem hinsichtlich Vorsorge, Krisensicherheit und Modernität weiterzuentwickeln. Dabei ist es besonders wichtig, jederzeit auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren, notwendige Anpassungen vorzunehmen und innovative Ideen in der Praxis wissenschaftlich zu erproben und anzuwenden. Hierzu liefert die Ressortforschung des BMG die Grundlagen.
Mit der bereits begonnenen digitalen Transformation im Gesundheitswesen wollen wir beitragen, die Gesundheitsversorgung in Deutschland auf allen Ebenen zu verbessern. Einen Fokus legen wir dabei auf die bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung der einzelnen Bürgerinnen und Bürger. Damit wollen wir aktuellen Herausforderungen besser begegnen, wie dem demografischen Wandel, dem Klimawandel und dem Umgang mit übertragbaren Krankheiten.
Zielgruppengerechte und wirksame Gesundheitsförderung, Aufklärung und Prävention bieten die Möglichkeit, die Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen zu stärken. Dabei muss unser Gesundheitssystem genauso divers, inklusiv und barrierefrei aufgestellt sein, wie unsere Gesellschaft es ist, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft. Nur so können wir die Gesundheit jeder und jedes Einzelnen wahren und verbessern.
Der Ressortforschungsplan des BMG greift daher aktuelle Forschungsfragen zu den genannten Herausforderungen auf und bildet damit die Informationsgrundlage für gesundheitspolitische Maßnahmen. Hierzu werden Handlungsfelder und Herausforderungen für die Jahre 2024 bis 2028 konkret benannt, mit denen wir das Gesundheitswesen zukunftssicherer, krisenfester und bedarfsgerechter gestalten möchten.
Ressortforschung des Bundesministeriums für Gesundheit 2024–2028
Das Bundesministerium für Gesundheit hat als zentrale Aufgabe, eine hochqualitative Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu gewährleisten und somit die öffentliche Gesundheit sicherzustellen. Eine bestmögliche Datenbasis dient dabei als Grundlage für politische Entscheidungsprozesse.
Die maßgeblichen Rahmenbedingungen der Versorgungs- und Pflegepraxis werden regelmäßig auf Aktualität überprüft und bei Bedarf an die aktuellen Herausforderungen angepasst. Beispielsweise bieten innovative digitale Methoden und Unterstützungssysteme Chancen, die Gesundheitsversorgung und Pflege spezialisierter und ressourcenschonender zu gestalten. Die Verschärfung der Klimakrise und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger machen es notwendig, präventive Maßnahmen und ein nachhaltigeres Gesundheitssystem zu entwickeln. Und neuartige Krankheitserreger wie SARS-CoV-2, die aufgrund einer globalisierten Gesellschaft pandemisch auftreten können, erfordern die Erforschung von Surveillance-Instrumenten sowie Kommunikations- und Schutzkonzepte. Diese großen, übergreifenden Handlungsfelder bilden drei der inhaltlichen Schwerpunkte für die Ressortforschung des Bundesministeriums für Gesundheit der kommenden Jahre und sind in diesem Rahmenplan Ressortforschung erläutert.
Doch nicht nur in diesen Handlungsfeldern werden wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse als Grundlage für das politische Handeln des Bundesministeriums für Gesundheit benötigt. Die Ressortforschung ist gleichfalls ein unverzichtbares Werkzeug, um zu gesellschaftlichen oder gesundheitspolitisch relevanten Fragestellungen wissenschaftsgestützte Entscheidungsgrundlagen zu liefern. Sie fördert zudem innovative Ansätze und Lösungen, um den Herausforderungen in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung und Pflege zu begegnen, und unterstützt die Etablierung nachhaltiger thematischer Schwerpunktstrukturen im Wissenschaftssystem. Die Ressortforschung bringt dabei Wissenschaft, Versorgungspraxis sowie Einrichtungen der Öffentlichen Gesundheit zusammen. Sie fokussiert die Erkenntnisbedarfe des Bundesministeriums für Gesundheit und leistet einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Arbeit des Ressorts und die Gestaltung des Gesundheitssystems der Zukunft. Neben den aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkten lässt der Rahmenplan zudem ausreichend Raum für kurzfristig aufkommende Forschungsbedarfe, beispielsweise infolge von unvorhersehbaren gesundheitlichen Problemlagen. Zugleich ermöglichen die Methoden der Ressortforschung, auch dringende Forschungsfragen zügig und effizient zu beantworten.
Die Ressortforschung des Bundesministeriums für Gesundheit stellt ein notwendiges und eigenständiges Element in der Gesundheitsforschungslandschaft dar. Sie unterscheidet sich in Fragestellungen und Herangehensweisen von der Forschungsförderung anderer Akteure aus Politik und Wissenschaft. Die Ressortforschung ist stets versorgungsnah und umsetzungsorientiert. Für das Bundesministerium für Gesundheit sind die Ergebnisse der Ressortforschung eine Arbeitsgrundlage für die inhaltliche Ausrichtung der Fachreferate und können darüber hinaus im Sinne der Nachhaltigkeit von zahlreichen anderen Akteuren genutzt werden.
Mit diesem Rahmenplan Ressortforschung stellt das Bundesministerium für Gesundheit für die Jahre 2024 bis 2028 die wichtigsten gesundheitspolitischen Handlungsfelder in das Zentrum seiner Forschungsstrategie. Dabei werden die Aktivitäten nationaler sowie internationaler Akteure berücksichtigt, so zum Beispiel dem inhaltlich gemeinsam von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und BMG getragenen Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung, das im Wesentlichen vom BMBF finanziert wird, oder dem Forschungsrahmenprogramm Horizont Europe der Europäischen Union.
