Für gesellschaftlichen Zusammenhalt: Forschung in ländlichen Räumen

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Dr. Désirée Kleiner-Liebau spricht im Interview über die Bedeutung von Kultur und Ehrenamt für den sozialen Zusammenhalt
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Kultur und Ehrenamt sind sozialer Kitt für Gesellschaften in ländlichen Räumen. Die Forschung dazu bringt unter anderem konkrete Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und Kommunen. Dr. Désirée Kleiner-Liebau berichtet im Interview über die Arbeit des DLR Projektträgers für die Forschung und ihre Ergebnisse.

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Porträt Dr. Désirée Kleiner-Liebau
© DLR Projektträger




Dr. Désirée Kleiner-Liebau ist Leiterin der Abteilung Kulturelle und politische Bildung im DLR Projektträger. In ihrer Arbeit setzt sie sich seit vielen Jahren für mehr Bildungsgerechtigkeit und gute kulturelle Bildungsangebote vor Ort ein.

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Warum spielen das Ehrenamt und das Kulturleben eine wesentliche Rolle, um ländliche Regionen als attraktive Lebensräume zu gestalten?
Ehrenamtliches Engagement sowie das Kulturleben tragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zum gemeinschaftlichen Zusammenleben bei und sind insbesondere in ländlichen Regionen ein wichtiger Standort- und Bleibefaktor. Jedoch erschweren Herausforderungen wie beispielsweise der Nachwuchsmangel die Arbeit von Vereinen und Initiativen. Aus den Erkenntnissen der von uns begleiteten Forschung werden ganz konkrete Empfehlungen für Bund, Länder, Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteure abgeleitet – für eine Stärkung des Ehrenamts und Engagements auf dem Land. Die Forschung und das Programm wirken so direkt auf die zukünftige politische Gestaltung von Rahmenbedingungen. 
 

Ihr Team im DLR Projektträger hat die Projekte der Förderrichtlinie „Ehrenamtliches Engagement in ländlichen Räumen“ begleitet und beraten. Was sind neue Erkenntnisse und Ergebnisse durch die Förderrichtlinie? 
Die Förderlinie bringt fundierte Ergebnisse zu Fragestellungen mit bisher unzureichender Datenlage sowie Antworten auf die spezifischen Herausforderungen ländlicher Räume: Die elf geförderten Projekte untersuchen sowohl traditionelle zivilgesellschaftliche Organisationsformen wie Vereine als auch neue Formen und Entwicklungen des Engagements, wie digitales Engagement. Sie liefern Daten zum Engagement von spezifischen Zielgruppen wie Jugendlichen, Frauen oder Menschen mit Einwanderungsgeschichte und bieten damit neue Erkenntnisse zu deren Gewinnung und Aktivierung. Ebenfalls im Fokus steht politisches Engagement, sowohl mit Blick auf ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als auch die Partizipation von Jugendlichen. Darüber hinaus betrachten einige Projekte das räumliche Umfeld des Engagements und analysieren das Dorf als Wirkungsraum des Engagements und Ort vielfältiger Akteurskonstellationen. Projektübergreifend lassen sich zentrale, neue Erkenntnisse zu den Rahmenbedingungen von freiwilligem Engagement in ländlichen Räumen und deren engagementfördernde als auch -hemmende Wirkung gewinnen.

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Sammelband „Ehrenamtliches Engagement in ländlichen Räumen“

Der wissenschaftliche Sammelband „Ehrenamtliches Engagement in ländlichen Räumen“ gibt einen detaillierten Einblick in die Arbeit und die Ergebnisse der elf Projekte. Die beteiligten Forschungseinrichten zeigen in dem Sammelband außerdem die zentralen Handlungsempfehlungen, die sich aus ihrer Arbeit ableiten.

Der Sammelband steht auf der Webseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zum Download zur Verfügung

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Welche Rolle spielt der DLR Projektträger auf dem Gebiet der kulturellen und politischen Bildung? 
Seit vielen Jahren beraten wir unsere Auftraggeber in der Gestaltung und Umsetzung von Förderschwerpunkten zur kulturellen und politischen Bildung. Wir setzen beispielsweise die Förderprogramme „Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen“ und „Kulturelle Bildung in gesellschaftlichen Transformationen“ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) um. Darüber hinaus bringen wir unsere fachliche Expertise in die Umsetzung des BMBF-Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ ein. Dafür etablieren wir lokale Netzwerke von Akteurinnen und Akteuren der Kultur-, Bildungs- und Jugendarbeit mit Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Sie entwickeln dauerhafte und außerschulische Kultur- und Bildungsangebote vor Ort.

Das Interview führte Lisa Eidam-Hüls, Kommunikatorin des Bereich Bildung, Gender im DLR Projektträger.

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