Neuer Förderaufruf: Wegbereiter für zukunftsweisende IKT-Innovationen
24.04.2025 — Das BMBF fördert entscheidende Schritte für eine digitale, souveräne und lebenswerte Zukunft. Denn von IKT-Innovationen profitiert die gesamte Gesellschaft – von der Gesundheit über Mobilität bis zur Verwaltung. Gesucht sind insbesondere Verbesserungen in der Anpassungsfähigkeit, Resilienz und Beiträge zur Standardisierung komplexer Softwaresysteme. Der DLR Projektträger setzt die Fördermaßnahme im Auftrag des BMBF um.
Wie IKT-Forschung und -Entwicklung unsere Gesellschaft voranbringt
IKT sind digitale Lösungen, die in unserem privaten und beruflichen Alltag überall zu finden sind: Betriebssysteme von Autos, Online-Banking, Produktionsanlagen, Smart-Home-Steuerungen oder Verkehrsmanagementsysteme. Die dahinterstehenden Softwaresysteme sind meist hochkomplex. Softwaresysteme haben durch ihre diversen Einsatzmöglichkeiten das Potenzial, die Effizienz unter anderem in Gesundheit, Mobilität, Verwaltung oder Industrie zu steigern, Arbeitsplätze zu sichern, die Lebensqualität zu erhöhen und die digitale Souveränität Deutschlands zu ermöglichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat daher eine neue Förderrichtlinie veröffentlicht, welche die vorherige aus 2018 ablöst. Im Fokus dieser stehen Grundlagen- und anwendungsnahe Forschung der IKT zur Verbesserung komplexer Softwaresysteme, dabei kann auch der unterstützende Einsatz Künstlicher Intelligenz als Nebenaspekt behandelt werden. So leistet die Förderung einen wesentlichen Beitrag zu einer zukunftssicheren, technologiegetriebenen Wirtschaft und Gesellschaft, indem gezielt Software-Strukturen, -Methoden und -Werkzeuge untersucht und entwickelt werden.
Komplexe Softwaresysteme sind umfangreiche Programme oder Programmverbünde, die die Basis moderner Informations- und Kommunikationstechnologien bilden – insbesondere in der Industrie, Mobilität und Produktion. Alltagsbeispiele umfassen Betriebssysteme von Autos, Online-Banking, Produktionsanlagen, Smart-Home-Steuerungen und Verkehrsmanagementsysteme. Die Komplexität ergibt sich aus der Vielzahl vernetzter Module, deren einzelnen Funktionen koordiniert und aufeinander abgestimmt werden müssen. Zudem sind teils große Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten und regelmäßige Anpassungen zum Erhalt der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme notwendig.
Neue Ziele und Schwerpunkte für den digitalen Wandel
Die weiterentwickelte Fördermaßnahme richtet sich an Wissenschafts- und Industriepartner, die Methoden und Werkzeuge für die Beherrschung komplexer Softwaresysteme sowie Standards und Schnittstellen für eine nahtlose Integration entwickeln, bevor diese Produktreife erlangen. Die Projekte können in Form von basisorientierten Forschungsvorhaben oder Technologieallianzen umgesetzt werden. Durch diese besondere Konzeption soll ein breiter und nachhaltiger Innovationstransfer sichergestellt werden. Neben klassischen IKT-Branchen können auch Themen wie Maschinenbau, Automatisierung, softwarebasierten Dienstleistungen, Mobilität, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Verwaltung gefördert werden.
IKT-Vorbilder aus Deutschland setzten bereits neue Standards, auch international
Ein Blick auf die BMBF-Förderhistorie zeigt zahlreiche Transfererfolge von der IKT-Forschung in die Wirtschaft. Beispielsweise trägt das „Basissystem Industrie 4.0“ (BaSys) mit seiner „BaSyx-Open-Source Middleware“ und praxisnahen Demonstratoren maßgeblich zur digitalen Transformation vieler Unternehmen bei. Die sogenannte „Verwaltungsschale“ (eng. „Asset Administration Shell“) ist ein Erfolg – in Deutschland entwickelt. Sie ist auch international ein Begriff, prägt den Weg zu Industrie-4.0 maßgeblich und erfährt durch die Eclipse-Foundation weitere Verbreitung.
Der DLR Projektträger berät Förderinteressierte
Die Umsetzung der Initiative erfolgt, wie auch bei der Vorgängerin, durch den DLR Projektträger. Er berät Förderinteressierte und hat eine programmspezifische Website angelegt auf der Ansprechpersonen und geförderte Vorhaben exemplarisch vorgestellt sind. Die aufgeführte Förderhistorie belegt die Innovationskraft deutscher IKT-Forschung und illustriert die Zusammensetzung förderfähiger Konsortien und Forschungsthemen. Alle Kriterien, inhaltliche Schwerpunkte und formale Anforderungen finden sich in der Förderbekanntmachung.