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Eine Ärztin mit einem Tablet in der Hand führt ein Gespräch mit einer Patientin

Gender Data Gap in der Medizin: Neue Forschungsprojekte starten

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Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt trägt mit einer aktuellen Förderrichtlinie dazu bei, dass geschlechtersensible Aspekte in der medizinischen Forschung stärker berücksichtigt werden. In Rekordzeit hat der mit der Umsetzung beauftragte DLR Projektträger die ersten Forschungsprojekte an den Start gebracht.

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10.06.2025 — In der Medizin klafft eine Datenlücke: Der sogenannte Gender Data Gap entsteht, weil die meisten für medizinische Forschung genutzten Daten von Männern stammen – und Frauen sowie nicht-binäre Personen deutlich seltener in klinische Studien eingebunden werden. Unterschiede, die sich in Häufigkeit, Verlauf und Schwere vieler Erkrankungen zeigen, werden daher oft noch zu wenig beachtet.

Diese Datenlücke sukzessive zu schließen, ist Ziel der Förderrichtlinie zur Reduzierung des Gender Data Gap in der klinischen Forschung. Insgesamt werden 43 Forschungsprojekte mit rund 5,7 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert. Die ersten dieser Projekte starteten nur wenige Monate nach der Veröffentlichung der Förderrichtlinie. Sie untersuchen beispielsweise, ob sich die chirurgische Entfernung von Dickdarmtumoren unterschiedlich auf die Lebenserwartung von Frauen und Männern auswirkt oder wie die medikamentöse Behandlung einer Sepsis geschlechtersensibel gestaltet werden muss.

„Wir haben uns gefreut, die Vorhaben sehr schnell auf den Weg bringen zu können − von Antragseingang bis zum Versand des ersten Bescheides sind lediglich knapp vier Wochen vergangen“, erläutert Dr. Elise Radtke, wissenschaftliche Referentin im Bereich Gesundheit des DLR Projektträgers.

Neues Wissen über geschlechtersensible Therapien

Die zur Förderung ausgewählten Projekte werden dazu beitragen, neues Wissen zur geschlechtersensiblen Therapie von Erkrankungen zu generieren und vorhandenes Wissen systematisch zusammenzutragen. Zudem sollen Forschende für dieses Thema sensibilisiert und die dringlichsten Wissenslücken aus Sicht der Patientinnen und Patienten identifiziert werden.

„Menschen evidenzbasiert, wirksam und passgenau zu behandeln: Das ist nur möglich, wenn Therapien geschlechtersensible Aspekte berücksichtigen. Dazu werden diese Vorhaben einen wichtigen Beitrag leisten“, ergänzt Dr. Dorothea Bayer-Kusch, wissenschaftliche Referentin im Bereich Gesundheit.

Mit der Ausgestaltung und Umsetzung der Förderrichtlinie ist der DLR Projektträger beauftragt. Unter anderem haben die Mitarbeiterinnen im Bereich Gesundheit konkrete Ideen zu geeigneten Förderinstrumenten mitentwickelt. Zudem haben sie Förderinteressierte beraten und übernehmen nun die fördertechnische Betreuung der geförderten Vorhaben. Die Mitarbeiterinnen greifen dafür auf ihre langjährige Expertise in der Betreuung von Förderprogrammen zur klinischen Forschung sowie auf ihre detaillierte Kenntnis der Forschungs- und medizinischen Versorgungslandschaft in Deutschland zurück.

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