Teaser Bild
Image
drei Frauen und zwei Männer betrachten eine Glastafel mit Notizzetteln

Gemischte Teams sind erfolgreicher

Teaser Text

Geschlechterstereotype aufbrechen, weibliche Vorbilder sichtbarer machen, geschlechtersensible Forschung voranbringen – täglich arbeiten Expertinnen und Experten im DLR Projektträger an diesen Zielen. Warum gemischte Teams erfolgreicher sind und wie sich das auf die Resilienz von Gesellschaften auswirkt, erklärt Bildungsexperte Markus Weiland.

Content Module Text

09.03.2023 — Ein Interview von Miriam Wagner, Unternehmenskommunikation DLR Projektträger

Miriam Wagner: Herr Weiland, was ist Ihre Aufgabe in der BMBF-Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“?

Markus Weiland: Das Programm hat zum Ziel, bislang unbekannte Frauen – etwa Wissenschaftlerinnen, Erfinderinnen und Gründerinnen – sowie ihre Leistungen in der Gesellschaft bekannter zu machen. Dazu werden Forschungs- und Umsetzungsprojekte gefördert, die die Repräsentanz von Frauen erhöhen und die Chancengerechtigkeit verbessern. Ich berate die Antragstellenden fachlich, prüfe die eingereichten Konzepte wissenschaftlich und bereite die Bewilligung von Förderanträgen vor. Außerdem begleite ich die Vorhaben, bewerte die Ergebnisse und unterstütze das Fachreferat im BMBF beim Wissenstransfer und der Öffentlichkeitsarbeit.

Was macht Ihnen am meisten Freude in Ihrem Job?

Mir macht es sehr viel Spaß, dabei zu helfen, Bildungs- und Forschungsprojekte umzusetzen. Daran schätze ich vor allem den Austausch mit den geförderten Projekten. Besonders viel Freude habe ich daran, die Antragstellenden zu Beginn fachlich zu beraten, also relativ früh schon zu schauen: Passt die Konzeptidee der geplanten Maßnahme überhaupt zu den förderpolitischen Zielen? Hat das Vorhaben innovatives Potenzial? Wenn dann eines der Projekte, das ich beraten habe, am Ende zur Förderung ausgewählt wird, empfinde ich das als erfüllend.

Welchen Förderantrag finden Sie besonders interessant?

Im zweiten Call der Förderrichtlinie ist ein Verbundprojekt von sieben Hochschulen und Universitäten dabei, die über das ganze Bundesgebiet verteilt zusammenarbeiten – ein ungewöhnliches und mächtiges Konstrukt. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie unbekannte Philosophinnen in Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften bekannter gemacht werden können. Das finde ich aufgrund meines fachlichen Backgrounds besonders interessant: Ich habe selbst Philosophie studiert. In dem Projekt werden Forschung und Umsetzung kombiniert und beispielsweise Podcasts produziert, um Philosophinnen sichtbar zu machen – spannend!

Über welchen Erfolg freuen Sie sich besonders?

Gestern fand anlässlich des Weltfrauentags eine BMBF-Veranstaltung mit dem Titel statt: „Sag mir, wo die Frauen sind – Was tun für die Sichtbarkeit innovativer Frauen in Deutschland?“. An der nahmen alle Projekte teil, die in der Förderrichtlinie gefördert werden. Die Veranstaltung haben wir im DLR Projektträger gemeinsam mit dem Fachreferat und dem Metavorhaben der Förderrichtlinie innerhalb weniger Monate auf die Beine gestellt – ein schöner gemeinschaftlicher Erfolg. Besonders freut mich, dass die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger die Eröffnungsrede vor Ort in Frankfurt gehalten hat.

Was bedeutet für Sie Geschlechtergerechtigkeit?

Ganz grundsätzlich geht es nach meinem Verständnis bei Geschlechtergerechtigkeit darum, dass jeder Mensch seinen Lebensweg und seine Art, zu leben, frei definieren kann. Das heißt beispielsweise auch, dass die Ressourcen wie Bildung auf alle Geschlechter gleichmäßig aufgeteilt sein müssen. In meinem eigenen Arbeitsleben habe ich schon oft erfahren, dass gemischte Teams kreativer und erfolgreicher sind. Das lässt sich auch auf gleichberechtigte Gesellschaften ausweiten: Sie sind stabiler, haben einen stärkeren Zusammenhalt. Das ist etwas, das wir gerade heute sehr stark brauchen.

 

Markus Weiland studierte Philosophie und Germanistik und ist wissenschaftlicher Referent in der Abteilung Chancengleichheit, Geschlechterforschung, Vielfalt im Bereich Bildung, Gender des DLR Projektträgers.
 

Main and Other Contacts

Kontakt