„Data for Health“-Konferenz: Gesundheitsdaten länderübergreifend nutzen
26.07.2023 — Die datenbasierte Forschung kann entscheidend dazu beitragen, Gesundheit zu fördern, Krankheiten zu bekämpfen und die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Durch den Einsatz von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz versprechen solche Forschungsansätze bereits mittelfristig einen hohen Nutzen für Bürgerinnen und Bürger.
Doch wie können Gesundheitsdaten fair und rechtssicher in die Forschung einfließen – und dies über Ländergrenzen hinweg? Auf Anregung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat das Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit der Harvard Medical School zu diesem Thema am 20. und 21. Juni 2023 die hochkarätig besetzte Konferenz „Data for Health“ veranstaltet. Damit wurde der bestehende deutsch-amerikanische Dialog zum transatlantischen Datenzugang fortgesetzt, intensiviert und erweitert.
Gesundheitsdaten für Forschungszwecke international einsetzen
Rund 350 internationale Expertinnen und Experten nahmen an der Konferenz teil. Parallel verfolgten über 1.300 Interessierte den zweitägigen Live-Stream aus Berlin. Der Fokus der Konferenz lag darauf, die Rahmenbedingungen zu analysieren, unter denen Gesundheitsdaten international und insbesondere transatlantisch für Forschungszwecke eingesetzt werden können.
„Für viele Aufgaben der Gesundheitsforschung ist die länderübergreifende, gemeinsame Forschung mit Gesundheitsdaten wichtig – beispielsweise um Seltene Erkrankungen zu erforschen. Eine größere Datenbasis ist für ein besseres Krankheitsverständnis und die Entwicklung wirksamer Behandlungen essenziell“, betont Dr. Fabian Gondorf, wissenschaftlicher Referent im Bereich Gesundheit des DLR Projektträgers. Sein Kollege Dr. Joachim Burbiel, der zusammen mit Dr. Gondorf federführend für die Konferenz zuständig war, ergänzt: „Genau solche Veranstaltungen, die Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Versorgung und Politik zusammenbringen, tragen oft entscheidend zu den Lösungen im Feld bei.“
DLR Projektträger organisierte Konferenz mit
Der DLR Projektträger beteiligte sich an der Planung, Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. Im Rahmen der Projektträgerschaft Ressortforschung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) war der DLR Projektträger von Anfang an involviert. Er übernahm Aufgaben der Kommunikation und koordinierte beispielsweise den Einsatz von rund 50 Expertinnen und Experten, die besondere Rollen übernahmen, zum Beispiel an Paneldiskussionen teilnahmen oder Workshops leiteten.
Nach außen war der DLR Projektträger für den Webauftritt der Konferenz zuständig. Hinter den Kulissen vergab er Aufträge, begleitete die Konferenz vor Ort und organisierte eine Ausstellung mit zwölf thematisch passenden und vom BMG geförderten Vorhaben. Hierbei arbeiteten Fachleute des Bereichs Gesundheit und des Kompetenzzentrums Öffentlichkeitsarbeit im DLR Projektträger eng zusammen.
Enger Austausch, moderne Konferenzformate, digitale Ergebnisdokumentation
Interaktive Konferenzformate ermöglichten einen intensiven und angeregten Austausch zwischen den Teilnehmenden: Hierzu zählten Co-Creation-Workshops und Barcamps, bei denen die Teilnehmenden aktiv in Moderation und Themensetzung einbezogen wurden. Oder die digitale „Wall of Berlin“ – eine virtuelle Berliner Mauer, auf der die Teilnehmenden ihre Gedanken zu den Konferenzthemen festhielten. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach an beiden Tagen nicht nur auf der Bühne, sondern kam mit vielen Anwesenden persönlich ins Gespräch.
Die Ergebnisse der Konferenz wurden als Graphic Recording in bildlicher Form festgehalten. Zudem kann der Webstream zur Konferenz angesehen werden. Die Beiträge sind in der Konferenzsprache Englisch im Internet frei verfügbar (s. weiterführende Links).
Der DLR Projektträger begleitet das Bundesgesundheitsministerium bei der Forschungsförderung zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Rahmen seiner Projektträgerschaft „Ressortforschung des Bundesministeriums für Gesundheit“. Die inhaltlichen Schwerpunkte umfassen dabei Themen wie „Digitalisierung“, „Gesundheitsförderung und Prävention“ oder „Demografischer Wandel und Pflege“. Die geförderten Vorhaben haben einen starken Bezug zur Versorgungspraxis und verfolgen umsetzungsorientierte Forschungsansätze. Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums unterstützt der DLR Projektträger das fachliche Controlling der Vorhaben. Zudem übernimmt er konzeptuelle Arbeiten, fachliche Bewertungen und allgemeine Managementaufgaben.