Der Mensch steht im Mittelpunkt der Smart City
24.03.2022 — Die Koordinierungs- und Transferstelle (KTS) „Modellprojekte Smart Cities“ (MPSC) hat es sich im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) zum Ziel gesetzt, das Wissen über smarte und nachhaltige Stadtentwicklung in die Breite zu tragen. Im Zuge dessen organisierte sie zusammen mit dem geförderten Landkreis Mayen-Koblenz eine erste Regionalkonferenz. Unter dem Motto „Smart-City-Strategien gemeinsam entwickeln und Chancen nutzen in meiner Region“ bildete die Regionalkonferenz den erfolgreichen Start für den Wissenstransfer und die Vernetzung aller am Thema Smart City interessierten Kommunen.
„Die Regionalkonferenzen sind ein Baustein der KTS, um in Deutschland eine Smart-City-Gemeinschaft aus Praxis, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu entwickeln“, erklärte Matthias Woiwode von Gilardi, Leiter der KTS bei DLR Projektträger, das Ziel der Konferenzreihe. Er betonte, wie wichtig es insbesondere in Krisenzeiten sei, über andere, neue Bereiche des Zusammenlebens nachzudenken und den Transfer von der Krise zur Zukunftsgestaltung zu leisten. „Dafür bündeln wir als KTS Wissen und Erfahrungen und machen dieses für alle Städte und Gemeinden verfügbar.“
Die Regionalkonferenzen sind ein Baustein der KTS, um in Deutschland eine Smart-City-Gemeinschaft aus Praxis, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu entwickeln.
Smart City als Strategie
Der Landkreis Mayen-Koblenz als Gastgeber der ersten Regionalkonferenz erarbeitet seit 2019 mit der Förderung des Bundes seine Smart-City-Strategie. Das zentrale Anliegen der „Smarten Region MYK10“ ist es, diese an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten. „Wir verstehen Digitalisierung als ein multifunktionales Werkzeug, das entscheidend zur Lösung von unterschiedlichsten Herausforderungen beitragen kann“, sagte der Landrat von Mayen-Koblenz Alexander Saftig auf der Konferenz. „Unser Ziel ist es, den Alltag aller Menschen im Landkreis smarter zu gestalten – das heißt angenehmer, einfacher, nachhaltiger und effizienter.“
Mit diesem Verständnis von Digitalisierung folgt der Landkreis Mayen-Koblenz auch dem Verständnis des BMWSB. „Wer eine Smart City aufbauen möchte, benötigt eine ganzheitliche Strategie und sollte ,Strategie‘ als Konzept auf dem Weg in die Zukunft verstehen“, sagte Stephan Günthner vom Referat Smart Cities im BMWSB. Die Entwicklung der Strategie sei Chance, sich im demokratischen Prozess über die Ziele klar zu werden und anschließend die richtigen Maßnahmen auszuwählen, um diese zu erreichen.
Digitalisierung aktiv gestalten
Im Zentrum der Regionalkonferenz stand deshalb auch die Entwicklung von Strategien zur aktiven Gestaltung der Digitalisierung im Sinne einer integrierten und zukunftsweisenden Stadtentwicklung. Dafür stellte Christoph Walther von der Agentur Urban Catalyst, einem Partner im KTS-Konsortium, in seinem Impulsvortrag die Handreichung „Die digitale Stadt gestalten“ näher vor und blickte auf die wesentlichen Bedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung von Smart-City-Strategien.
Sonja Gröntgen, Chief Digital Officer von Mayen-Koblenz, gab danach einen kurzen Einblick in die vielen Projekte des Landkreises und erklärte dessen Smart-City-Strategie. Ein moderiertes Gespräch zum Thema „Meine Vision einer Smart City wird Wirklichkeit, wenn...“ mit Vertreterinnen und Vertretern aus den regionalen MPSC widmete sich daran anschließend den unterschiedlichen regionalen Einflüssen und Herausforderungen. Am Ende der Konferenz konnten die Teilnehmenden in drei Breakout Sessions rund um die Themen „Narrative der Smart City“, „Strategieentwicklung“ sowie „Erfolgreiche Akteursnetzwerke“ ihre eigenen Ideen und Erfahrungen in die Diskussion einbringen.
Mit den ersten Regionalkonferenzen der MPSC stehen einem breiten Kreis von Kommunen nun Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und zur Reflexion der eigenen Smart-City-Ansätze offen. Weitere Regionalkonferenzen werden folgen.
Die Koordinierungs- und Transferstelle (KTS) Modellprojekte Smart Cities
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fungiert die Koordinierungs- und Transferstelle als zentrale Anlaufstelle für den Wissenstransfer und die Vernetzung zum Thema Smart Cities. Sie initiiert den Erfahrungsaustausch unter den Modellprojekten Smart Cities (MPSC) und allen interessierten Kommunen in Deutschland. In den Modellprojekten entstehen neue Lösungen für eine integrierte Stadtentwicklung. Die KTS bündelt die gewonnenen Erkenntnisse und macht dieses gesammelte Wissen auch allen nicht geförderten Kommunen zugänglich, indem sie hilft, regionale Lernnetzwerke und Entwicklungsgemeinschaften mit und um die MPSC aufzubauen.
Der Bund fördert seit 2019 die Modellprojekte Smart Cities. Sie verfolgen das Ziel, die Chancen der Digitalisierung im Sinne einer gemeinwohlorientierten und integrierten Stadtentwicklung in ganz Deutschland zu nutzen. In den Modellprojekten entstehen neue Lösungen, die in die Breite der kommunalen Landschaft getragen werden.