Schadstoffe in der Atmosphäre – Start der Fördermaßnahme ACTRIS-D
12.08.2021 — Anfang August wurde das zweite große Verbundprojekt zum Aufbau einer neuen Infrastruktur zur Erforschung der Rolle von Gasen und Wolkenbildung für den Klimawandel gestartet. Verteilt auf elf Einrichtungen wird der deutsche Beitrag zur EU-Forschungsinfrastruktur, ACTRIS-Deutschland (Aerosols, Clouds and Trace gases Research Infrastructure, ACTRIS-D), künftig auch den Austausch mit der europäischen Forschung vertiefen. In ACTRIS-D arbeiten erfahrene Forscherinnen und Forscher der deutschen Atmosphärenforschung sowie auf europäischer Ebene eng zusammen – sie kommen von Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Behörden. Mit dem Gesamtprojektmanagement hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des bestehenden Auftrags „Globaler Wandel“ den DLR Projektträger beauftragt.
Europaweite Messung extremer Wetterereignisse
„Neue Hitzerekorde und Starkregenereignisse halten sich nicht an Landesgrenzen und sind teilweise Folgen des menschengemachten Klimawandels“, sagt Projektmanager Dr. Jochen Elberskirch aus dem DLR-PT-Fachbereich Umwelt und Nachhaltigkeit „Dessen Dynamik ist so komplex, dass nicht nur die Treibhausgasemissionen, sondern auch die Rolle weiterer Bestandteile der Atmosphäre genau untersucht werden muss. Dazu gibt es in Europa ein flächendeckendes Messnetz für flüchtige atmosphärische Bestandteile, wie Aerosole, das heißt Feinstaub sowie Spurengase und Wolken. Mit ACTRIS-D ist nun das nationale Verbundprojekt zur europäischen Forschungsinfrastruktur ACTRIS gestartet.“
Die Erkenntnisse aus den Messungen und Analysen in ACTRIS-D sollen wichtige Grundlagen für die Entwicklung von weiteren Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes bieten. Ferner stellt ACTRIS-D der Politik gesicherte Daten zur Luftqualität sowie zum jeweiligen Zustand des Klimas zur Verfügung, auf deren Basis umweltpolitische Entscheidungen getroffen sowie Regeln und Gesetze erarbeitet werden können.
Globaler Wandel
Weltweit führen gesellschaftliche, ökonomische und technische Entwicklungen zu Veränderungen in Klima und Umwelt. Damit verändern sich die Lebensbedingungen auf der Erde. Diese tiefgreifenden Veränderungen werden mit dem Begriff „Globaler Wandel“ umschrieben. Die Forschung zum globalen Wandel soll Beiträge leisten, diese Veränderungsprozesse zu verstehen und zukünftige Entwicklungen gestaltbar zu machen. Das BMBF hat in diesem Zusammenhang den DLR Projektträger beauftragt, der hohe Kompetenz in Begleitung und Steuerung von Forschungsinfrastrukturen auf nationaler und internationaler Ebene mitbringt. Das Projektmanagement von ACTRIS-D ist eine Einzelbeauftragung in diesem Gesamtpaket.