Richtlinie zur Förderung von Forschungsvorhaben im Themenfeld Wissenschaftskommunikation
Wissenschaftskommunikation vollzieht sich im Rahmen vielschichtiger Prozesse an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, (Zivil-)Gesellschaft und Medien. Die politische Bedeutung von Wissenschaftskommunikation ist in den vergangenen Jahren als Reaktion auf gesellschaftliche Anforderungen an Transparenz und Teilhabe gestiegen. Wichtiges Ziel ist es, die Wissenschaftsmündigkeit der Gesellschaft zur stärken und informiertes Vertrauen in Wissenschaft zu sichern. Gleichzeitig sind die Bedingungen für Wissenschaftskommunikation insbesondere im Rahmen der Digitalisierung kontinuierlichen Veränderungsprozessen unterworfen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will daher im Sinne verantwortungsvoller Politikgestaltung die strukturelle Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation im Wissenschaftssystem und in der Gesellschaft fokussiert und bedarfsorientiert unterstützen.
Die Wissenschaftskommunikationsforschung ist in Deutschland ein noch junges Forschungsfeld, das in unterschiedlichen sozial- und geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen beheimatet ist. Das BMBF setzt sich daher mit dieser Förderrichtlinie für die nachhaltige Stärkung und Integration des Forschungsfelds Wissenschaftskommunikation, die Erweiterung der Forschungskapazitäten und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein.
Die Förderrichtlinie hat die systematische Erarbeitung von multidisziplinärem und innovativem wissenschaftlichen Wissen zu gesellschaftlich-wissenschaftlichen Problemlagen der Wissenschaftskommunikation in den Themenfeldern „Funktionen und Zielgrößen“, „Arenen, Publika und Wirkungen“ sowie „Veränderungen im Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft“ zum Ziel. Weiterhin wird die Entwicklung von innovativen Forschungsansätzen, insbesondere auch in der transdisziplinären Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaftskommunikation sowie eine Steigerung von Publikationen zu innovativer und transdisziplinärer Forschung in einschlägigen internationalen Fachpublikationen unter Sicherung wissenschaftlicher Qualitätsanforderungen (z. B. durch Peer-Review) anvisiert.
Zuwendungszweck
Zuwendungszweck ist es, systematische Forschungsaktivitäten zur Wissenschaftskommunikation in wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Themenbereichen anzuregen, damit einen Beitrag zum wissenschaftlichen und gesicherten Erkenntnisgewinn zu Fragen der Wissenschaftskommunikation zu leisten und das Feld der Wissenschaftskommunikationsforschung in Deutschland fächerübergreifend und nachhaltig zu stärken. Das thematische Engagement vielfältiger fachlicher Forschungszugänge und der transdisziplinäre Austausch zwischen unterschiedlichen Fachdisziplinen sollen gefördert werden. Die Förderrichtlinie leistet damit auch Impulse zur Stärkung und Integration des Forschungsfeldes. Die Forschungsvorhaben werden sich zudem in den Dialog mit der Gesellschaft einbringen und die Relevanz ihrer Forschung sowie Fragestellungen, Ansätze und Befunde gegenüber der Wissenschaftskommunikationspraxis sowie einem breiteren Publikum vermitteln.
Gegenstand der Förderung
Gefördert werden Projekte, die systematisch multidisziplinäres und innovatives wissenschaftliches Wissen zu gesellschaftlich-wissenschaftlichen Problemlagen der Wissenschaftskommunikation erarbeiten. Hierbei werden drei Themenfelder fokussiert:
- „Funktionen und Zielgrößen“
- „Arenen, Publika und Wirkungen“
- „Veränderungen im Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft“
Zuwendungsempfänger
Zuwendungsberechtigt sind staatliche und nichtstaatliche Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie im Verbund auch weitere Einrichtungen mit Bezug zur Wissenschaftskommunikation.
Kontakt
Dr. Barbara Olfe-Kräutlein
Telefon: +49 30 67055 8032
E-Mail: barbara.olfe-kraeutlein@dlr.de
Matthias Keßler
Telefon: +49 30 67055 708
E-Mail: matthias.kessler@dlr.de