WASCAL: DLR-PT unterzeichnet Zuwendungsvertrag im Auftrag des BMBF
02.08.2019 — Ende Juli fand in Accra, der Hauptstadt von Ghana, die dritte WASCAL-Ministerkonferenz statt. Es geht um das Voranschreiten des Klimawandels, seine Folgen und darum, wie die westafrikanischen Bauern auf die geänderten Anbaubedingungen, vor allen Dingen den immer schlechter werdenden Boden, reagieren können. Anja Karliczek, die Bundesministerin für Bildung und Forschung, traf vor Ort auf Vertreter der elf westafrikanischen Mitgliedstaaten. Im Zentrum der Gespräche standen nachhaltige Wirtschaftsmodelle, aber auch die Präsentation des neuen Forschungsprogramms WRAP 2.0 sowie des vierten WASCAL Studienjahrgangs, dessen Finanzierung der Leiter des DLR Projektträgers (DLR-PT), Klaus Uckel, Ende Juni im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) unterschrieben hat.
Seit neun Jahren ist der DLR-PT ständiger Begleiter der WASCAL-Forschungsinitiative. Von der Konzeptphase Anfang 2010 über die Vor- und Implementierungsphasen bis hin zum jetzigen Start der zweiten Forschungsphase – die Kolleginnen und Kollegen um Teamsprecher Gabin Ananou waren immer dabei. Dem DLR-PT ist es dabei in Zusammenarbeit mit dem BMBF gelungen, ein multilaterales Netzwerk aus westafrikanischen und deutschen Instituten und Unternehmen zu spannen.
WASCAL ruht auf drei Säulen: dem Kompetenzzentrum, in dem seit Projektstart Klimadaten regional erhoben und frei zugänglich gemacht werden, dem Forschungsprogramm, das aktuell in die zweite Phase startet und mit insgesamt zehn Millionen Euro vom BMBF gefördert wird, und dem im September beginnenden Graduiertenprogramm, das den neuen 132 Stipendiaten vier Jahre lang die Möglichkeit bietet, zum Thema „Nachhaltiges Landmanagement unter dem Einfluss von Landnutzung- und Klimawandel“ zu forschen und das mit knapp elf Millionen Euro ebenfalls vom BMBF finanziert wird.
Ende Juni unterschrieb DLR-PT-Leiter Klaus Uckel im Auftrag des BMBF den entsprechenden Zuwendungsvertrag, der den afrikanischen Partnern finanzielle Sicherheit bis 2023 gibt. Eine neue Rolle für den Projektträger: „Über viele Jahre haben wir den Aufbau von WASCAL für das BMBF eng begleitet und auch die Förderung des deutschen WASCAL-Kooperationspartners , dem Zentrum für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn, umgesetzt. Institutionell steht WASCAL nun weitestgehend auf eigenen Beinen. Der Schwerpunkt unserer Arbeit verschiebt sich daher in Richtung administrativer Begleitung. Außerdem sorgen wir dafür, dass die vom BMBF gezahlten Mittel dort ankommen, wo sie hingehören“, sagt Uckel.
WASCAL steht für „West African Science Center on Climate Change and Adapted Land Use”. Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, The Gambia, Ghana, Kapverden, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo gehören zu den Mitgliedsstaaten. Die WASCAL-Ministerkonferenz tritt alle zwei Jahre zusammen, um über die derzeitige und zukünftige Entwicklung der Institution WASCAL zu reflektieren, zu beraten und Entscheidungen zu treffen. Die Struktur der Institution WASCAL setzt sich aus der Hauptverwaltung in Accra und einem Forschungskompetenzzentrum in Ouagadougou, Burkina Faso, zusammen. Die Förderung des BMBF für die afrikanischen Projektpartner beläuft sich zurzeit auf insgesamt 25,5 Millionen Euro.