Die Krise nutzen und Europas digitale Souveränität stärken
25.11.2020 — Wie können sensible Gesundheitsdaten sicher ausgetauscht werden? Welche Herausforderungen gilt es zu lösen, damit Ergebnisse und Entscheidungen, die Algorithmen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) treffen, besser nachvollzogen werden können? Wie können vernetzte Geräte und Sensoren verbessert werden, damit das Vertrauen in das „Internet of Things“, gestärkt wird?
Zu diesen und vielen anderen Fragen tauschten sich bei den „Tagen der digitalen Technologien“ am 16. und 17. November gut 500 Teilnehmende online aus. Es wurde deutlich: Der Erfolg technischer Innovationen hängt auch davon ab, ob diese gesellschaftlich akzeptiert sind.
Die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung, so auch Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für die Digitale Wirtschaft und Start-ups, der die Veranstaltung mit einer Videobotschaft eröffnete, würden sich gerade in der derzeitigen Krise besonders deutlich zeigen. Welche Rolle digitale Technologien bei der Entwicklung von Impfstoffen unter anderem auch gegen Covid-19 spielen, zeigte Dr. Franz-Werner Haas, CEO der Tübinger CureVac AG, in seiner Key-Note „IT meets Bio“ auf.
Der DLR Projektträger, der seit vielen Jahren im Auftrag des BMWi Förderprogramme im Bereich der Entwicklung digitaler Technologien betreut, hatte weite Teile der Veranstaltung inhaltlich organisiert und die gesamte Vorbereitung koordiniert. Zentrales Element waren die insgesamt neun Fachforen, in denen Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik aktuelle Entwicklungen und zukunftsrelevante Themen diskutierten. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DLR-PT hatten Foren zu den Themen digitale Anwendungen, digitale Technologien, digitale Souveränität und digitale Geschäftsmodelle konzipiert und waren als Moderatorinnen und Moderatoren eingebunden.
GAIA-X: Von der Idee in den Markt
Das ebenfalls vom DLR-PT in Zusammenarbeit mit der Begleitforschung konzipierte Abschlusspanel zur europäischen Datencloud-Initiative GAIA-X, die den Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur auf Basis europäischer Werte anstrebt, brachte internationale Expertinnen und Experten zusammen. Dr. Alexander Tettenborn, Leiter des Referats „Entwicklung digitaler Technologien“ im BMWi rief in seinem Resümee der Veranstaltung dazu auf, GAIA-X als Weckruf für digitale Souveränität in Europa zu verstehen: „Wir müssen in den Kernbereichen der Wirtschaft, bei kritischen Infrastrukturen und wichtigen Dienstleistern sicherstellen, dass wir sicher miteinander kommunizieren können.“ GAIA-X-Konzepte werden momentan in zahlreichen Arbeitsgruppen und Forschungsprojekten entwickelt und erprobt: Darunter sind zahlreiche Projekte, die vom DLR-PT betreut werden, z. B. die „Smart-Living-Plattform Foresight“, die im Rahmen des KI-Innovationswettbewerbs gefördert wird.
Mission des DLR-PT: Digitale Transformation der Wirtschaft voranbringen
Digitale Zukunftsthemen frühzeitig aufgreifen, den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen hin zu marktorientierten Spitzentechnologien beschleunigen und durchsetzungsstarke Netzwerke bilden: Seit vielen Jahren konzipiert und begleitet der DLR Projektträger im Auftrag des BMWi Fördermaßnahmen, die die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft voranbringen, große gesellschaftliche Herausforderungen adressieren und im Sinne europäischer Werte ausgestaltet sind. Unter anderem ist der DLR-PT mit den Projektträgerschaften „Entwicklung digitaler Technologien“ sowie „IKT für Elektromobilität“ beauftragt. Neben dem Fördermanagement und den strategischen Aufgaben sorgt der DLR-PT über die Internetseite www.digitale-technologien.de sowie über Publikationen und Veranstaltungen für eine breite Wahrnehmung der Förderthemen.