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Eine Schulklasse mit ihrer Lehrerin in einem Klassenraum, alle tragen einen Mundschutz

5 Jahre Corona in Deutschland: Gesellschaftliche Auswirkungen der Pandemie

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Der DLR Projektträger setzt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Förderrichtlinie zu gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie um. Ihr Ziel: Erkenntnisse über langfristige soziale Folgen der Pandemie gewinnen und Möglichkeiten zur Bewältigung negativer Folgewirkungen sowie zukünftiger Krisen entwickeln.

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27.01.2025 — Heute vor fünf Jahren wurde COVID-19 erstmals in Deutschland diagnostiziert. Wie die Corona-Pandemie unsere Gesellschaft seitdem nachhaltig verändert hat, ist ein Gegenstand sozial- und geisteswissenschaftlicher Forschung. „Die Aufarbeitung der Pandemie aus sozialwissenschaftlicher Perspektive anhand fundierter Forschung ist unerlässlich, um Erkenntnisse für die Bewältigung der sozialen Corona-Folgen und zukünftiger Krisen zu ziehen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft abzuleiten“, sagt Dr. Cedric Janowicz, Leiter der Abteilung Gesellschaften der Zukunft im DLR Projektträger.

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Die Aufarbeitung der Pandemie aus sozialwissenschaftlicher Perspektive anhand fundierter Forschung ist unerlässlich, um Erkenntnisse für die Bewältigung zukünftiger Krisen zu ziehen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft abzuleiten.

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Dr. Cedric Janowicz
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DLR Projektträger, Abteilungsleiter Gesellschaften der Zukunft
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Portraitfoto Dr. Cedric Janowicz
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Isolation, besondere Arbeitsbedingungen und Ungewissheit haben während der Corona-Pandemie zu vielfältigen Belastungen geführt. Mit der Förderrichtlinie „Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie − Forschung für Integration, Teilhabe und Erneuerung“ bringt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung dazu voran. Der DLR Projektträger setzt sie im Auftrag des BMBF um. Kürzlich haben die 18 geförderten Verbund- und Einzelvorhaben auf einer vom DLR Projektträger organisierten Zwischenkonferenz erste Ergebnisse vorgestellt. Hier drei Beispiele:

Zwischenbilanz: Ausgewählte Forschungsergebnisse und Empfehlungen für die Krisenbewältigung

  1. Förderung sozialer Räume
    Während der Corona-Pandemie nahmen soziale Beziehungen sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich eine entscheidende Rolle ein, um Belastungen abzumildern und das Wohlbefinden zu fördern. Für die zukünftige Krisen ist daher die gezielte Förderung und Anerkennung solcher sozialen Räume essentiell, um Herausforderungen in Beruf und Alltag besser bewältigen zu können.
  2. Netzwerke und veränderte Organisationsstrukturen
    Durchdachte Organisationsstrukturen und etablierte Netzwerke sind zur Prävention sozialer Probleme in Krisenzeiten unerlässlich. Diese Strukturen müssen den Umgang mit unerwarteten Herausforderungen unterstützen und den Austausch innerhalb bestehender Netzwerke fördern, die während der Pandemie eine wertvolle Ressource darstellten. Organisationen mussten zu Pandemiezeiten flexibel und unter Unsicherheiten agieren und nutzten neue Handlungsspielräume. Diese Freiräume führten in vielen Fällen zu innovativen Lösungen und flexiblen Arbeitsmodellen. Gleichzeitig hat sich jedoch gezeigt, dass der Anstieg von Handlungsspielräumen auch prekäre Situationen in verschiedenen Arbeits-, Ausbildungs- und Lebensbereichen zur Folge hatte. Besonders im Hinblick auf das Arbeiten im Homeoffice müssen Lehren aus der Pandemie gezogen werden. Die verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben stellten eine zusätzliche Belastung dar – insbesondere durch die mitunter wahrgenommene Erwartung der ständigen Erreichbarkeit. Vor diesem Kontext muss die Zukunft der Arbeit auf einer Kombination aus flexiblen Strukturen, klaren Rahmenbedingungen und der Stärkung von Netzwerken basieren. Nur so kann eine resiliente, nachhaltige und gesundheitsfördernde Arbeitswelt geschaffen werden, die sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden als auch die Anforderungen einer dynamischen, digitalen Arbeitswelt berücksichtigt.
  3. Folgen auf die Demokratie-Haltung junger Menschen
    Das Vertrauen in die Politik sank generell im Zuge der Pandemie und hatte zur Folge, dass immer mehr Menschen offen waren für Verschwörungserzählungen und zu antidemokratischen Haltungen neigten. Im Fokus medien- und bildungswissenschaftlicher Untersuchungen stand die Frage der mittel- und langfristigen Folgen auf die Einstellung insbesondere junger Menschen zur Demokratie. Die Ergebnisse zeigten, dass etwa ein Drittel der Befragten in Deutschland – unabhängig vom Bildungsgrad – anfällig für Verschwörungserzählungen ist. Existentielle Ängste, Einkommens- und Arbeitsplatzverlust führten in weiten Teilen der Bevölkerung zu einer Ablehnung demokratischer Strukturen. Mit Demokratiepädagogik und Räumen für Diskussion kann solchen Tendenzen entgegengewirkt werden. Außerdem sollen Strukturen, die die Teilhabe an Erwerbsarbeit und Bildung erleichtern, Abhilfe schaffen.

DLR Projektträger organisierte Zwischenkonferenz

Auf einer Zwischenkonferenz im November 2024 tauschten sich Forschende aus den Förderprojekten in Arbeitsgruppen zu den Themen „Krisenwahrnehmung“, „Resilienz“, „Wandel der Arbeit“, „Benachteiligte Gruppen“ und „Fürsorgearbeit“ aus und diskutieren die Folgen der Pandemie aus interdisziplinärer Perspektive. Mit der Zwischenkonferenz hat der DLR Projektträger die Zusammenarbeit zwischen den Projekten weiter forciert. Weitere Erkenntnisse werden auf der Abschlusskonferenz Ende 2025 vertieft.

Ein wesentliches Ziel der Projekte ist die Entwicklung von Lösungsansätzen für künftige vergleichbare Krisenereignisse, auf die Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zurückgreifen können, um negative soziale Folgen der Pandemie und zukünftige Krisen zu bewältigen.

 

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Dr. Gaia di Luzio

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