2024 wird ein zentrales Jahr für die Europäische Science Diplomacy
18.01.2024 — Klimawandel, Verlust von Artenvielfalt, Pandemie: Um den aktuellen globalen Herausforderungen in einer geopolitisch komplexen Welt zu begegnen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Diplomatie von zentraler Bedeutung. In der internationalen Forschungskooperation der Europäischen Union liegt deshalb nun ein stärkerer Fokus auf Science Diplomacy. Der DLR Projektträger begleitet diesen Ansatz.
Science Diplomacy als Teil der internationalen Zusammenarbeit
Science Diplomacy ist Teil des globalen Ansatzes für Forschung und Innovation – Europas Strategie für die internationale Zusammenarbeit in einer sich verändernden Welt. Um eine Balance zwischen der Offenheit der EU und der Bewahrung strategischer Autonomie und technologischer Souveränität zu finden, soll 2024 ein neuer strategischer Rahmen für die europäische Wissenschaftsdiplomatie entstehen. Der DLR Projektträger berät und begleitet dabei fünf Arbeitsgruppen mit Science-Diplomacy-Akteuren aus den EU-Mitgliedsstaaten, die Handlungsempfehlungen zu den folgenden Fragestellungen entwickeln:
- Wie kann man Wissenschaftsdiplomatie strategisch nutzen, um geopolitische Herausforderungen in einer fragmentierten, multipolaren Welt bewältigen?
- Wie kann die europäische Diplomatie durch wissenschaftliche Erkenntnisse und strategische Vorausschau effektiver und widerstandsfähiger werden?
- Wie lässt sich Science Diplomacy in europäischen Delegationen und Botschaften stärken sowie ihre globale Reichweite vergrößern?
- Wie können wir den Aufbau von Kapazitäten in dem Kontext vorantreiben?
- Wie kann man Science Diplomacy definieren? Welche Prinzipien sind mit ihr verbunden? Welcher Mehrwert für die EU bringt Science Diplomacy mit sich?
DLR Projektträger konzipiert erste europäische Science-Diplomacy-Konferenz
Vom 18. bis 19. Dezember 2023 trafen sich zu diesen Fragen rund 400 hochrangige europäische Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Diplomatie in Madrid und online zur ersten Europäischen Science-Diplomacy-Konferenz. Ziel dieser Veranstaltung, unter spanischer EU-Ratspräsidentschaft, war es, erste Handlungsempfehlungen und mögliche konkrete Aktivitäten für diesen neuen strategischen Rahmen für die Europäische Science Diplomacy zu diskutieren. Der DLR Projektträger hat die Konferenz im Auftrag der Europäischen Kommission konzipiert und koordiniert. Dieses Engagement ist Teil des Rahmenvertrags „Global Service Facility“, der von der Abteilung „Drittstaaten und internationalen Organisationen“ koordiniert wird.
Kapazitätenaufbau & ko-kreative Methoden
In der Paneldiskussion hat Maria Josten den DLR Projektträger und die EU Science Diplomacy Alliance zum Thema Kapazitätenaufbau vertreten und verschiedene ko-kreative Trainingsformate zu Science Diplomacy präsentiert. Damit ist die gezielte Einbindung verschiedener Stakeholder aus Wissenschaft, Politik und Diplomatie in die Prozesse gemeint, um auf diese Weise mehr Fachleute – und damit mehr „Kapazitäten“ – rund um Science Diplomacy aufzubauen. „In Schulungen und Seminaren zur Science Diplomacy nutzen wir zunehmend Co-creation Methoden“, erklärt Josten, „Dadurch greifen wir verschiedene Perspektiven der Teilnehmenden auf und steigern deren Motivation, sich bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen zu engagieren.“
In Schulungen und Seminaren zur Science Diplomacy nutzen wir zunehmend Co-creation Methoden. Dadurch greifen wir verschiedene Perspektiven der Teilnehmenden auf und steigern deren Motivation, sich bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen zu engagieren.
EU Science Diplomacy Alliance setzt Impulse
Die 2021 gegründete EU Science Diplomacy Alliance spielt in diesem Kontext eine zentrale Rolle, weil sie das Thema vorantreibt und viele ihrer Mitglieder an den Arbeitsgruppen aktiv beteiligt sind. Der DLR Projektträger gehört zu ihren Gründungsmitgliedern und stellt, gemeinsam mit dem Zentrum für soziale Innovation, ihr Sekretariat. In dieser Rolle liefert der DLR Projektträger Impulse für die Stärkung des Netzwerkes und koordiniert Angebote für die Mitglieder.
Die Videoaufzeichnung der Konferenz sowie die Abschlusserklärung finden Sie hier zum Nachlesen und Nachschauen.
Den Report zur Konferenz können Sie hier herunterladen.