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Ein älterer Arzt und eine junge Ärztin mit einem Tablet in der Hand unterhalten sich

Gesundheitsversorgung verbessern: Neuer Förderaufruf zu aktuellen Themen

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Klimawandel und Gesundheit, digitale Lösungen zur besseren Patientenbehandlung, die Weiterentwicklung ausgewählter medizinischer Behandlungsleitlinien: Der Gemeinsame Bundesauschusses (G-BA) will die medizinische Versorgung mit neuen Förderbekanntmachungen weiter voranbringen. Ihre Umsetzung liegt beim DLR Projektträger.

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30.06.2022 — Die Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung stellt die Verantwortlichen vor große Herausforderungen: Es gilt, neue Behandlungsmöglichkeiten im Versorgungsalltag zu etablieren und die Versorgung mit Blick auf Prävention, Rehabilitation und Pflege sektorenübergreifend zu koordinieren. Diese Herausforderungen greift der Innovationsausschuss des G-BA mit seinen drei Ende Juni veröffentlichten Förderbekanntmachungen zu Projekten der Versorgungsforschung und (Weiter-)Entwicklung ausgewählter medizinischer Leitlinien auf.

Online und telefonisch: DLR Projektträger berät bei der Antragstellung

Die Umsetzung der förderrechtlichen Belange und die Beratung von Förderinteressierten übernimmt der DLR Projektträger. Dafür hat der DLR Projektträger die Geschäftsstelle des Innovationsausschusses beim G-BA bei der Konzeption der neuen Förderbekanntmachungen intensiv unterstützt und wird künftig die Umsetzung der Förderung übernehmen.

Die Projekte der Versorgungsforschung werden in einer themenoffenen und einer themenspezifischen Bekanntmachung gefördert. Die Förderung zur Weiterentwicklung medizinischer Leitlinien erfolgt themenspezifisch, d h. es handelt sich um ausgewählte Leitlinien, für die in der Versorgung besonderer Bedarf besteht. Dies betrifft zum Beispiel die intensivmedizinische Versorgung schwerstkranker Patientinnen und Patienten und deren Nachsorge. Spätestens bis zum 27. September 2022 können Interessierte ihre Anträge zur Leitlinienentwicklung einreichen. Die Frist zur Einreichung der Forschungsprojekte zur Versorgungsforschung endet am 25. Oktober 2022.

Vorab bietet der DLR Projektträger die Möglichkeit, an einer Informationsveranstaltung zu den spezifischen Vorgaben der Förderbekanntmachungen in Form eines Web-Seminars teilzunehmen. Details hierzu finden Sie hier. Mitarbeitende aus dem Bereich Gesundheit beantworten Fragen zum Inhalt der Bekanntmachung, zum Prozess und Verfahren der Antragstellung zudem über eine eigens eingerichtete Hotline (Tel. +49 228 3821 1020).

Forschung für mehr Nachhaltigkeit und für bessere Strukturen in der Versorgung

Die neuen Förderbekanntmachungen sollen dabei helfen, verschiedene Herausforderungen des Gesundheitswesens anzugehen: Der Klimawandel beispielsweise belastet die menschliche Gesundheit zunehmend und hat Auswirkungen auf das Gesundheitswesen: Es müssen Maßnahmen und Interventionen entwickelt und erprobt werden, die diese Belastungen adressieren und neue Erkenntnisse in das Versorgungssystem einbringen. Wichtig dabei: Auch im Gesundheitswesen selbst, einem bedeutenden Teil der Volkswirtschaft, sind gezielte Anpassungen notwendig, d. h. klimaschonende Vorgehensweisen und nachhaltige Strategien. Dabei rücken der Einsatz, die Auswahl und der Ressourcenverbrauch der Versorgungsleistungen verstärkt ins Blickfeld, um eine nachhaltigere Versorgung zu erreichen.

Weitere Herausforderungen gibt es auch bei der Anschlussversorgung, die Patientinnen und Patienten nach einem Klinikaufenthalt benötigen und die im Rahmen des Nachsorge- und Entlassmanagements organisiert wird. Ein nahtloser Übergang ist jedoch nicht immer möglich. Umso wichtiger ist es, diesen Schritt – angesichts der Regelungen zur Übergangspflege, einer neuen Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen – genauer zu betrachten. Hier sollen ambulante und stationäre Strukturen, Ressourcen und Prozesse systematisch erfasst und bewertet werden. So soll die Frage beantwortet werden, welcher Aufwand für die Organisation einer Anschlussversorgung erforderlich ist, und ob digitale Gesundheitsanwendungen oder Austauschplattformen sinnvoll sind.

eHealth: Das Potenzial der Digitalisierung nutzen

Eine andere große Herausforderung ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Einführung von digitalen Lösungen in die Versorgung der gesetzlichen Krankenversicherung ist seit Jahren als Ziel definiert, kommt aber nur langsam voran und begegnet vielen Widerständen. Dies betrifft sowohl Anwendungen für die unmittelbare Gesundheitsversorgung wie etwa digitale Gesundheitsanwendungen oder andere digitale Medizinprodukte, aber auch weitere eHealth-Lösungen wie Videosprechstunden und Telekonsile, das e-Rezept und die elektronische Patientenakte.

Viele der vorhandenen Lösungen und Prozesse werden als technikgetrieben wahrgenommen oder als zu wenig nutzerorientiert. Die in diesem Zusammenhang vorgesehenen Projekte sollen deshalb unter anderem untersuchen, wie Ärzteschaft und Pflegekräfte sowie Patientinnen und Patienten besser in bestehende eHealth-Angebote eingebunden werden können.

Verbesserungspotenzial bei medizinischen Leitlinien ausschöpfen

Auch bei der Entwicklung und Weiterentwicklung von medizinischen Leitlinien wird das Potenzial der Digitalisierung aktuell nur ansatzweise ausgeschöpft; auch sie stehen deshalb im Fokus der Förderung. Bei häufigeren Erkrankungen etwa braucht es eine enge Abstimmung zwischen Haus- und Fachärztinnen und Fachärzten, aber auch zwischen Personen weiterer Gesundheitsfachberufe sowie zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor. Hier besteht Verbesserungsbedarf, den die neu zu entwickelnden Handlungsanleitungen aufgreifen müssen.

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Für eine bessere medizinische Versorgung
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Die medizinische Versorgung der über 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland weiter verbessern: Darum geht es bei den Projekten des Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Die Umsetzung der zahlreichen Projekte betreut der DLR Projektträger seit 2016.

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