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Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen zum Zusammenhang von prädiagnostischen Störungen physiologischer Systeme mit neurodegenerativen Erkrankungen im Rahmen des European JPND Research

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Neurodegenerative Erkrankungen sind sehr beeinträchtigende, zum größten Teil unheilbare Erkrankungen, deren ­Eintreten stark mit dem Lebensalter zusammenhängt. Weltweit sind ungefähr 47 Millionen Menschen betroffen. Die Alzheimer-Demenz ist hierbei für die größte Krankheitslast verantwortlich. Aufgrund der immer älter werdenden ­Bevölkerung wird erwartet, dass sich die Zahl der Betroffenen alle 20 Jahre verdoppelt. Die Wirksamkeit bestehender Therapieansätze ist jedoch sehr begrenzt, denn diese zielen überwiegend auf eine Linderung der Symptome ab, während die eigentlichen Krankheitsursachen nicht behandelt werden. Die gegenwärtigen direkten und indirekten Behandlungskosten von Alzheimer, Parkinson oder verwandten Erkrankungen werden europaweit auf 105 bis 160 Milliarden Euro und weltweit auf eine Billion US Dollar pro Jahr geschätzt.

Diese Herausforderungen adressiert das „EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research“ (JPND). Die Initiative verfolgt das Ziel, die Erkrankungsursachen besser zu verstehen, wirksame Therapien zu entwickeln und eine effizientere Versorgung der betroffenen Menschen sicherzustellen. Dies soll durch eine verbesserte Koordination der länderübergreifenden Forschungsanstrengungen erreicht werden. Die 2019 neu aufgelegte JPND-Forschungs- und Innovationsagenda zeigt entsprechende Prioritäten auf und stellt die Rahmenbedingungen für zukünftige Forschungsaktivitäten.

Neurodegenerative Erkrankungen werden oft erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf, bei bereits stark geschädigtem Nervensystem, diagnostiziert. Die späte Diagnose erschwert die Entwicklung und die Anwendung wirksamer Behandlungsansätze. Bereits in Frühstadien der Erkrankung treten jedoch physiologische Beeinträchtigungen auf, darunter Störungen des Schlaf-, Riech-, Hör- und Sehvermögens, des Stoffwechsels sowie des Sozialverhaltens. Diese Veränderungen, die im medizinischen Alltag zumeist einfach zu bestimmen sind, könnten als frühe Indikatoren für eine sich entwickelnde neurodegenerative Erkrankung dienen. Bislang ist der Zusammenhang zwischen physio­logischen Beeinträchtigungen und einer sich entwickelnden neurodegenerativen Erkrankung jedoch unzureichend erforscht. Ein besseres Verständnis der relevanten neurobiologischen und molekularen Zusammenhänge könnte die Entwicklung wirksamer Präventions- und Behandlungsansätze vorantreiben.

Das Ziel dieser Förderrichtlinie ist es, die Erkennung, die Bestimmung und das Verständnis früher Indikatoren einer sich entwickelnden neurodegenerativen Erkrankung zu verbessern, um hierdurch die Entwicklung neuer Diagnose- oder Therapieansätze voranzutreiben.

Zu diesem Zweck sollen transnationale Forschungsvorhaben gefördert werden, die durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Disziplinen den Fortschritt in diesen Bereichen weiter beschleunigen. Die Ergebnisse jedes einzelnen Forschungsvorhabens sollen in mindestens einer Veröffentlichung publiziert oder patentiert werden, um so zu der Zielerreichung der Fördermaßnahme beizutragen.

Die folgenden Förderorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um diese multinationale Fördermaßnahme durchzuführen und hierdurch einen Mehrwert gegenüber bereits bestehenden nationalen Förderaktivitäten zu realisieren:

  • das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland;
  • der National Health and Medical Research Council (NHMRC), Australien;
  • der Fund for Scientific Research (FRS-FNRS), Belgien;
  • der Innovation Fund Denmark (IFD), Dänemark;
  • die Academy of Finland (AKA), Finnland;
  • die French National Research Agency (ANR), Frankreich;
  • das Italian Ministry of Health (MoH), Italien;
  • das Ministry of Health (CSO-MOH), Israel;
  • die Canadian Institutes of Health Research (CIHR), Kanada;
  • die State Education Development Agency (VIAA), Lettland;
  • der National Research Fund (FNR), Luxemburg;
  • die Netherlands Organisation for Health Research and Develop. (ZonMw), Niederlande;
  • der Research Council of Norway (RCN), Norwegen;
  • das National Science Centre (NCN), Polen;
  • der Regional Fund for Science and Technology (FRCT), Portugal (Azoren);
  • der Swedish Research Council (SRC), Schweden;
  • die Swiss National Science Foundation (SNSF), Schweiz;
  • das National Institute of Health Carlos III (ISCIII), Spanien;
  • das Ministry of Education, Science, Research and Sport of the Slovak Republic, Slowakei;
  • das Ministry of Education, Youth and Sports (MSMT), Tschechien;
  • der Scientific and Technological Research Council of Turkey (TUBITAK), Türkei
  • das National Research, Development and Innovation Office (NKFIH), Ungarn.

Die Fördermaßnahme wird zeitgleich durch die Förderorganisationen im jeweiligen Land veröffentlicht und zentral durch ein gemeinsames „Joint Call Sekretariat“ beim DLR-PT (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Projektträger) koordiniert. Für die eigentliche Umsetzung der nationalen Teilvorhaben gelten die jeweiligen nationalen Richtlinien.

Mit dieser Fördermaßnahme leistet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Beitrag zum Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung.

Auszug aus der Bekanntmachung "Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen zum Zusammenhang von prädiagnostischen Störungen physiologischer Systeme mit neurodegenerativen Erkrankungen im Rahmen des European JPND Research", 1.1 Förderziel und Zuwendungszweck. Die vollständige Bekanntmachung finden Sie unter dem Link unter "Bekanntmachung".

Kontakt

Dr. Sabrina Voß
Internationale Gesundheitsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 2111
E-Mail: sabrina.voss@dlr.de

Dr. Katrin Michel
Internationale Gesundheitsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 2197
E-Mail: katrin.michel@dlr.de

Förderprogramm
Rahmenprogramm Gesundheitsforschung
Förderregion
International
Status
geschlossen
Einreichungsfrist
Auftraggeber
BMBF
Fördermittelgeber
BMBF

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