Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für transnationale Forschungsprojekte zur „Prävention von Gewichtszunahme und Übergewicht in kritischen Lebensphasen“ (JPI HDHL)
Ein gesundheitsförderlicher Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichender körperlicher Aktivität ist entscheidend für den Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden. Ein ungesunder Lebensstil und der wachsende Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung gehen mit einer steigenden Prävalenz chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, kardiovaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen einher. Die gemeinsame europäische Programminitiative
„Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“
(JPI HDHL) wurde 2010 als freiwilliger und partnerschaftlicher Zusammenschluss von Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten der Europäischen Union gegründet, um den zuvor genannten Herausforderungen zu begegnen. Das übergeordnete Ziel der JPI HDHL ist es, durch länderübergreifende Zusammenarbeit und Koordination von Forschungsaktivitäten den Zusammenhang von Ernährung, Lebensstil und Gesundheit besser zu verstehen. Dieses Wissen soll in Strategien, Produkte und Dienstleistungen umgesetzt und so den Bürgerinnen und Bürgern in Europa und darüber hinaus ein gesunder Lebensstil ermöglicht werden.
Übergewicht und Adipositas werden mit einer Reihe chronischer Erkrankungen wie Herzkreislauferkrankungen, Typ 2 Diabetes und bestimmten Krebsarten in Verbindung gebracht. Die zunehmende Verbreitung von Übergewicht in den westlichen Ländern ist von großer Relevanz, da mit ihr schwerwiegende psychologische, soziale und gesundheitliche Konsequenzen verbunden sind. Übergewicht resultiert aus einer langfristig positiven Energiebilanz, wobei Nahrungsaufnahme und körperliche Aktivität die zentralen Einflussfaktoren sind. Wie auch der Body-Mass-Index wird das in der Kindheit geprägte Ernährungs- und Bewegungsverhalten oft über die Adoleszenz bis ins Erwachsenenalter in einer ähnlichen Art und Weise beibehalten. Daher ist es von großer Bedeutung, eine gesunde Lebensweise frühzeitig zu etablieren, um der Entwicklung von Übergewicht und Adipositas vorzubeugen. Die Einflussfaktoren des individuellen Gesundheitsverhaltens sind z. B. persönliche und sozio-ökonomische Faktoren, die vom Umfeld bestimmt werden. Diese sind wiederum abhängig von Autonomie und Eigenständigkeit, kognitiver Funktion, Motivation, Bildung, dem sozio-ökonomischen Status und entgegenstehenden Lebensverpflichtungen des Einzelnen. Diese Faktoren verändern sich im Laufe des Lebens. Somit müssen auch die auf diese Einflussfaktoren abzielenden Präventionsstrategien auf unterschiedliche Lebensphasen zugeschnitten werden. Derartige Strategien zur Vorbeugung von ungesunder Gewichtszunahme werden dringend benötigt.
Die vorliegende Bekanntmachung ist die vierte gemeinsame Förderaktivität im Rahmen des ERA-Netz Cofund „HDHL-INTIMIC“ (HDHL-INtesTInal MICrobiomics). Sie verfolgt das Ziel, exzellente transnationale Forschungskonsortien zu fördern, die innovative Strategien und multidisziplinäre Ansätze entwickeln, umsetzen und evaluieren, die Übergewicht und Adipositas in definierten Zielgruppen und in kritischen Lebensphasen verhindern oder reduzieren. Ein weiteres Ziel ist es, die Vernetzung zwischen Akademia und relevanten Stakeholdern zu stärken und so die Wirkung der Projekte auf die Public Health Praxis zu erhöhen.
Für die vorliegende Fördermaßnahme haben sich die Förderorganisationen folgender Länder zusammengeschlossen:
- Belgien
Research Foundation – Flanders (FWO);
The Fund for Scientific Research – FNRS (F.R.S. – FNRS); - Deutschland, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF);
- Frankreich, French National Research Agency (ANR);
- Irland, Health Research Board (HRB);
- Italien, National Institute of Health (ISS);
- Lettland, Ministry of Education and Science (IZM);
- Niederlande, The Netherlands Organisation for Health Research and Development (ZonMw);
- Spanien, Spanish State Research Agency (AEI);
- Tschechische Republik, Ministry of Education, Youth and Sports (MSMT);
- Österreich, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF).
Die Fördermaßnahme wird zeitgleich durch die Förderorganisationen im jeweiligen Land veröffentlicht und zentral durch ein gemeinsames Sekretariat koordiniert. Das gemeinsame Sekretariat ist bei der belgischen Förderorganisation Flanders Research Institute for Agriculture, Fisheries and Food (ILVO) angesiedelt. Für die eigentliche Umsetzung der nationalen Teilvorhaben in einem Verbund gelten die jeweiligen nationalen Richtlinien.
Zusätzliche wichtige Informationen zu dieser transnationalen Bekanntmachung sind dem englischsprachigen Bekanntmachungstext und den zugehörigen Internetseiten der JPI HDHL (https://healthydietforhealthylife.eu/index.php/call-activities/calls/98-calls-site-restyling/588-hdhl-intimic-2020) zu entnehmen.
Mit dieser Fördermaßnahme leistet das BMBF einen Beitrag zur Ausgestaltung des Handlungsfelds 1 im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung.
Die vollständige Bekanntmachung finden Sie unter dem Link unter "Bekanntmachung".
Kontakt
Dr. Svenja Finck
Gesundheitswesen, Versorgungsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 1877
E-Mail: svenja.finck@dlr.de
Dr. Bärbel Edelmann-Stephan
Klinische Forschung und digitale Gesundheit
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 1639
E-Mail: baerbel.edelmann-stephan@dlr.de