Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für Nachwuchsgruppen in der Versorgungsforschung
Demografischer Wandel, Digitalisierung und auch neue wissenschaftliche und technologische Möglichkeiten bieten Chancen zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems, bedeuten aber auch Herausforderungen für seine etablierten Steuerungs- und Bewertungsmechanismen sowie seine künftige Entwicklung. Die Bedeutung der Versorgungsforschung hat deshalb in den letzten Jahren erheblich zugenommen, gleichzeitig wachsen die Erwartungen im Hinblick auf den Transfer der Forschungsergebnisse in die Versorgungpraxis. Entwicklung, Erprobung, Implementierung, Evaluation und Weiterentwicklung von innovativen, oft komplexen Interventionen stellen neue Anforderungen an alle Beteiligten.
Versorgungsforschung erfolgt zunehmend interdisziplinär, intersektoral und unter Einbezug der relevanten Interessengruppen aus Gesundheitswesen und Gesellschaft. Forschende in der Versorgungsforschung haben unterschiedliche fachliche Hintergründe wie z. B. Medizin, Psychologie, Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie Soziologie. Um die bestehenden Herausforderungen zu meistern, werden wissenschaftlich und methodisch exzellente Versorgungsforscherinnen und Versorgungsforscher benötigt. Die Rahmenbedingungen sind für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jedoch häufig schwierig. Die Tätigkeiten in der Patientenversorgung, der Forschung und der Familie lassen sich oftmals schwer vereinbaren. Weiterhin fehlt es an Positionen in der Forschung mit längerfristiger Perspektive, die in ein attraktives, unterstützendes Umfeld eingebettet sind. Dies macht die Arbeitsbedingungen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weniger attraktiv, nicht nur in der klinischen Forschung, sondern auch in der Versorgungsforschung.
Ziel der vorliegenden Maßnahme ist die Förderung des fortgeschrittenen, bereits durch eigene Projektarbeit qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses in der Versorgungsforschung. Ihm soll die Gelegenheit zur weiteren Qualifizierung, Etablierung und Profilierung in der Versorgungsforschung gegeben werden. Die Maßnahme soll auch zur Vorbereitung des Antrittes einer Professur oder einer weiteren wissenschaftlichen Leitungsfunktion beitragen. Zu diesem Zweck werden Nachwuchsgruppen gefördert, die ein versorgungsrelevantes und inhaltlich-methodisch anspruchsvolles Forschungsprojekt durchführen, das von der Leiterin bzw. dem Leiter der Nachwuchsgruppe konzipiert wurde.
Mit dieser Fördermaßnahme leistet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Beitrag zur Ausgestaltung des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung.
Auszug aus der Bekanntmachung "Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für Nachwuchsgruppen in der Versorgungsforschung", 1.1 Förderziel und Zuwendungszweck. Die vollständige Bekanntmachung finden Sie unter dem Link unter "Bekanntmachung".
Kontakt
Dr. Beatrix Schumak
Gesundheitswesen, Versorgungsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 1284
E-Mail: beatrix.schumak@dlr.de
Dr. Marijke Looman
Gesundheitswesen, Versorgungsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 1611
E-Mail: marijke.looman@dlr.de