Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zwischen Deutschland und Usbekistan
Die Kooperation in Wissenschaft, Technologie und Innovation zwischen Deutschland und Usbekistan entwickelt sich dynamisch. Beide Länder können auf langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit zurückblicken, die bereits mit dem Regierungsabkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit mit der ehemaligen Sowjetunion im Jahr 1987 begann. Seit dem Jahr 1998 bildet ein erneuertes eigenes bilaterales Abkommen die Grundlage der Kooperation. Zur weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit unterzeichneten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Ministerium für innovative Entwicklung der Republik Usbekistan (MinInno) im Januar 2019 eine Absichtserklärung für eine deutsch-usbekische Partnerschaft für Innovation, die unter anderem eine gemeinsame Förderung von wissenschaftlich-technologischen Projekten vorsieht.
Die Fördermaßnahme erfolgt im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung sowie des Aktionsplans des BMBF „Internationale Kooperation“ und soll dazu dienen, gemeinsame Forschungsprojekte von gegenseitigem Interesse zu fördern und damit zu einer Intensivierung der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit mit Usbekistan beizutragen. Die Wissenschaftskooperation mit zentralasiatischen Staaten, darunter Usbekistan, ist für Deutschland und die Europäische Union (EU) von hoher strategischer Bedeutung. Die EU setzt mit der im Jahr 2007 veröffentlichten und im Jahr 2017 weiterentwickelten Strategie „EU und Zentralasien – eine Partnerschaft für die Zukunft“ politische Leitlinien für ein verstärktes europäisches Engagement in der Region. Wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung gehören zu zentralen Elementen der EU-Zentralasienstrategie.
Bei der Bekanntmachung handelt es sich um eine Maßnahme der strategischen Projektförderung. Das Ziel von Vorhaben der strategischen Projektförderung ist es, die Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung deutscher Einrichtungen mit internationalen Partnern zu fördern. Förderziele sind dabei u. a. die Entwicklung einer höheren Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels, die nachhaltige Entwicklung von städtischer und ländlicher Infrastruktur, dem Aufbau einer nachhaltigen Landwirtschaft, der Entwicklung moderner Bautechnologien zu Kulturerhaltung sowie der Entwicklung eines sicheren, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Energiesystems. Der Zuwendungszweck der vorliegenden Richtlinie ist die Förderung von bilateralen, primär anwendungsbezogenen Forschungsvorhaben in den definierten Schwerpunktthemen der deutsch-usbekischen Kooperation (siehe Nummer 2). Durch den wechselseitigen Transfer von Informationen und Wissen soll für die beteiligten usbekischen und deutschen Partner ein Mehrwert generiert werden. Zudem soll die Kooperation zwischen Wissenschaftlern1 beider Länder gestärkt sowie die internationale Vernetzung gefördert werden. Gleichzeitig soll ein Beitrag zum Ausbau der wissenschaftlichen Forschungskapazitäten der usbekischen Partner geleistet werden, um qualifizierten (Nachwuchs-)Wissenschaftlern eine Forscherkarriere in Usbekistan zu ermöglichen. Darüber hinaus soll die Bekanntmachung deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als Anreiz dienen, entsprechend ihrer wissenschaftlichen Stärken und Problemlösungskompetenz neue Kooperationsansätze mit Partnern aus Usbekistan zu erarbeiten. Damit sollen die Kapazitäten deutscher entwicklungsbezogener Forschung signifikant ausgebaut und längerfristig verlässlich vernetzt werden. Die geförderten Vorhaben sollen auch der Vorbereitung von Antragstellungen für Anschlussprojekte z. B. beim BMBF, der EU oder Förderorganisationen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft dienen. Bei den gemeinsamen Projekten wird besonderer Wert auf die wissenschaftliche Exzellenz der Partner gelegt.
Die Zuwendungen sollen es Wissenschaftlern – insbesondere auch Nachwuchswissenschaftlern – ermöglichen, in den vereinbarten Fachgebieten Forschungsergebnisse zu erzielen, die nachhaltig in Usbekistan genutzt werden können.
Kontakt
Dr. Hendrik Meurs
Östliche Partnerschaft, Russland, Zentralasien
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Tel.: +49 228 3821 1944
E-Mail: hendrik.meurs@dlr.de