Fördermittelgeber

Richtlinie zur Förderung von Vorhaben der strategischen Projektförderung im Bereich Phytotherapien mit Indien

Headline, Text + Image
Content Module Text

Die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie (WTZ) zwischen Deutschland und dem Partnerland Indien hat sich auf Basis des WTZ-Abkommens zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem indischen Ministry of Science and Technology (MST) von 1974 erfolgreich entwickelt.

Die vorliegende Fördermaßnahme erfolgt im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung sowie des Aktionsplans des BMBF „Internationale Kooperation“. Die Förderrichtlinie dient dazu, gemeinsame Forschungsprojekte von gegenseitigem Interesse zu fördern und damit zu einer Intensivierung der WTZ mit Indien beizutragen. Durch die Zusammenführung von Wissen, Erfahrungen, Forschungsinfrastrukturen und sonstigen Ressourcen beider Seiten soll ein Mehrwert für die beteiligten Partner generiert werden. Das BMBF kooperiert dabei mit dem Department of Biotechnology (DBT) des MST, welches eine Finanzierung für die indischen Projektpartner zur Verfügung stellt.

Gefördert werden Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Phytotherapien, insbesondere in den Bereichen Phytopharmazeutik und Phytochemie. Ziel der Förderrichtlinie sind die Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten, die der Bekämpfung von chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten (Diabetes mellitus, Rheuma, Arthritis etc.) dienen, sowie die Erforschung von antiviralen Effekten pflanzenbasierter Arzneimittel. In der Phytotherapie geht es um die Erforschung eines Systems der medizinischen Praxis, welches auf wissenschaftlicher bzw. medizinischer Evidenz basiert. Die Phytopharmazeutik widmet sich der Erforschung von Arzneimitteln pflanzlicher Herkunft, deren Beschaffenheit, Wirkung, Entwicklung, Prüfung, Herstellung und Abgabe. Phytopharmazeutische Produkte sind pharmakologisch aktive Medikamente, die von der Wirkweise den konventionellen Arzneimitteln ähneln.

Mit der Hightech-Strategie 2025 setzt das BMBF thematische Prioritäten bei Forschung und Innovation. Zu den prioritären Zukunftsaufgaben zählen unter anderem Gesundheit sowie die Förderung von Forschung hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise.

Darüber hinaus steht im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung die Bekämpfung von Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus im Vordergrund. Die Erforschung antiviraler Effekte steht derzeit aufgrund der ­Covid-19-Pandemie ebenfalls im Fokus der Gesundheitsforschung. Die bessere Nutzung biologischer Ressourcen und Prinzipien sowie Verfahren im industriellen Kontext werden dabei zunehmend berücksichtigt.

Mit dem stetigen Anstieg der Lebenserwartung und dem steigenden Lebensstandard in Indien stellen chronische Krankheiten, z. B. Rheuma oder Diabetes mellitus, wie in Deutschland ein zunehmendes Problem für die Volksgesundheit dar. Der Kampf gegen Virusinfektionen spielt eine gleichbleibend große Rolle in der indischen Gesundheitsforschung. Das Themenfeld bietet umfassende Möglichkeiten für die deutsch-indische Zusammenarbeit zur Bekämpfung der oben genannten Krankheiten. Die Natur hält eine große Auswahl an Wirkstoffen bereit, die die Basis für moderne Medikamente bilden. Gerade mit Blick auf die Herstellung von Arzneimitteln greifen Pharmafirmen zunehmend auf natürliche Ausgangsstoffe zurück. Zwar bilden chemisch hergestellte Wirkstoffe nach wie vor den größten Marktanteil im deutschen Arzneimittelmarkt, aber Naturstoff-basierte Arzneimittel rücken zunehmend auf. Bisher wurde die Forschung in diesem Bereich in Deutschland nur wenig gefördert. Indien blickt auf eine lange Tradition im Bereich der pflanzenbasierten Arzneimittel zurück. Sie werden im indischen Gesundheitswesen bereits breit genutzt.

Die geförderten Vorhaben sollen auch der Vorbereitung von Antragstellungen für Anschlussprojekte z. B. beim BMBF, der Europäischen Union (EU) oder Förderorganisationen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft dienen.

Zuwendungszweck ist die Förderung von internationalen Forschungsprojekten als Verbundvorhaben, die mit Partnern aus Indien das Thema Phytopharmazeutik bzw. Phytochemie bearbeiten. Bei den gemeinsamen Projekten wird ­besonderer Wert auf die wissenschaftliche Exzellenz der indischen und der deutschen Partner gelegt. Der Förderung der engen Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen im universitären und außeruniversitären Bereich, der Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie ein nachhaltiger Beitrag zu den Wertschöpfungsketten in den genannten Schwerpunktthemen kommt besondere Bedeutung zu.

Kontakt

Dörte Merk
Asien, Ozeanien
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Tel.: +49 228 3821 1442
E-Mail: doerte.merk@dlr.de

Förderregion
International (Asien)
Status
geschlossen
Einreichungsfrist
Auftraggeber
BMBF
Fördermittelgeber
BMBF

DLR Projektträger Newsletter

Erhalten Sie regelmäßig Updates zu News, Top-Themen und Förderangeboten. Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter: