Richtlinie zur Förderung von transnationalen Forschungsprojekten innerhalb der Joint Programming Initiative „JPIAMR“ zu One-Health-Interventionen, die die Entwicklung und Übertragung von antimikrobieller Resistenz verhindern oder reduzieren
Im Rahmen dieser gemeinsamen Förderbekanntmachung der JPIAMR wird eine begrenzte Anzahl transnationaler Forschungsprojekte gefördert, die einen Beitrag zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen leisten sollen.
1.1 Förderziel und Zuwendungszweck
Antimikrobielle Resistenz (AMR) kennt weder geographische Grenzen noch Speziesbarrieren. Fortschritt in Bezug auf AMR ist nötig, um die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) der Vereinten Nationen zu erreichen. Insbesondere bei den Zielen „keine Armut“, „Gesundheit und Wohlergehen“, „kein Hunger“, „weniger Ungleichheit“ und „menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ spielt AMR eine wichtige Rolle. Der aktuellen strategischen Forschungs- und Innovationsagenda der Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance (JPIAMR) folgend zielt diese Förderrichtlinie auf die Bekämpfung der steigenden Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen. Zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen wird ein One-Health-Ansatz benötigt, da resistente Bakterien, genetische Elemente und Antibiotika in Mensch, Tier und Umwelt auftreten. Die abnehmende Wirkung bestehender Antibiotika sowie die geringe und unzureichende Anzahl neuer Antibiotika in Entwicklung unterstreicht die Dringlichkeit, das Auftreten und die Übertragung von Antibiotikaresistenz zu verstehen. Der Aktionsplan der Europäischen Union gegen AMR1 ermutigt die EU-Mitgliedstaaten dazu, innovative, effektive und nachhaltige Lösungen gegen AMR zu entwickeln, insbesondere, um das Auftreten und die Verbreitung von AMR inner- und außerhalb der EU zu verringern. Die vorliegende aktuelle 13. Bekanntmachung der JPIAMR erfolgt im Rahmen des ERA-Netz JPIAMR-ACTION.
Ziele der Bekanntmachung sind 1) das Verständnis des Effekts von Interventionen auf die Entwicklung und Übertragung von Antibiotikaresistenz zu erhöhen und 2) neue Interventionen zu entwickeln, zu implementieren und miteinander zu vergleichen.
Der Zuwendungszweck ist daher die Unterstützung der wissenschaftlichen Entwicklung und/oder Untersuchung von Interventionen, die erheblichen Einfluss auf die Verhinderung oder Verminderung von Entstehung und Übertragung von Antibiotikaresistenz haben und die Wechselwirkungen zwischen oder innerhalb der One-Health-Sektoren Mensch, Tier und Umwelt berücksichtigen.
Mit dieser Fördermaßnahme leistet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Beitrag zur Ausgestaltung des Handlungsfeldes Forschungsförderung – Krankheiten vorbeugen und heilen im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung.
Forschung ist nötig, um Entwicklung und Übertragung von Antibiotikaresistenz zu verstehen und Interventionen in verschiedenen geographischen und sozioökonomischen Settings zu entwickeln, um One-Health-Implementierungsstrategien zu entwerfen und ihre Kosteneffizienz, Wirksamkeit und Annahme zu überprüfen. Faktoren wie Unterschiede in Kultur und Verhalten, Gesundheitssystemen, Verschreibungsgewohnheiten, Antibiotikaverbrauch, Wassernutzung, Sanitärmaßnahmen, landwirtschaftliche Praktiken, Medikamentenproduktion, Gülle- und Abwasserbehandlung, die Resistenzsituation vor Ort einschließlich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC) erfordern unterschiedliche Umsetzungsstrategien. Ein weiteres Ziel dieser Bekanntmachung ist daher die Unterstützung und Erhöhung der Teilnahme von Forschenden aus LMIC. Antibiotikaresistenz verbreitet sich unter schlechten sanitären Bedingungen und unzureichenden Gesundheitssystemen für Mensch und Tier sowie an Produktions- und Einsatzstätten von Antibiotika und stellt noch unbekannte wachsende Risiken für Mensch, Tier und Umwelt dar. Forschung und Innovation sind unter diesen oft ressourcenlimitierten Umständen unerlässlich, um die lokale Entwicklung und Übertragung von Antibiotikaresistenz zu verhindern oder zu reduzieren und von großer Bedeutung für die globale Zukunft.
JPIAMR hat die Aufgabe, sich der größten Herausforderungen von Antibiotikaresistenz anzunehmen, die kein Land alleine bewältigen kann. Das schließt eine gemeinsame Ausrichtung nationaler, europäischer und internationaler Politik, Forschungsförderung und anderer Aktivitäten sowie eine aktuelle strategische Forschungsagenda gegen Antibiotikaresistenzen ein. JPIAMR unterstützt die transnationale Kooperation, um sich dieser Herausforderung mit Ressourcen, Infrastrukturen und Forschungsanstrengungen gemeinsam zu stellen.
In der JPIAMR haben sich die folgenden Förderorganisationen zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Maßnahme zur Förderung multinationaler kooperativer Forschungsprojekte im Bereich Antibiotikaresistenzen durchzuführen:
- das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland;
- das National Scientific and Technical Research Council (Conicet), Argentinien;
- die Research Foundation – Flanders (FWO), Belgien;
- der National Fund for Scientific Research (FNRS), Belgien;
- das Canadian Institutes of Health Research (CIHR), Kanada;
- das Canadian International Development Research Centre (IDRC), Kanada;
- das International Centre for Antimicrobial Resistance Solutions (ICARS), Dänemark;
- der Innovation Fund (IFD), Dänemark;
- der Estonian Research Council (ETAg), Estland;
- die Academy of Finland (AKA), Finnland;
- die French National Research Agency (ANR), Frankreich;
- das National Research, Development and Innovation Office (NKFIH), Ungarn;
- das Health Research Board (HRB), Irland;
- das Department of Agriculture, Food and the Marine (DAFM), Irland;
- das Chief Scientist Office of the Ministry of Health (CSO/MOH), Israel;
- die Fondazione Regionale per la Ricerca Biomedica (FRRB), Italien;
- das Italian Ministry of Health (MoH), Italien;
- die State Education Development Agency (VIAA), Lettland;
- das Research Council of Lithuania (RCL), Litauen;
- die Agentia Nationala Pentru Cercetare Si Dezvoltare (ANCD), Moldawien;
- die Netherlands Organisation for Health Research and Development (ZonMw), Niederlande;
- der Research Council of Norway (RCN), Norwegen;
- das National Science Centre (NCN), Polen;
- die State Research Agency (AEI), Spanien;
- das National Institute of Health Carlos III (ISCIII), Spanien;
- der Swedish Research Council (SRC), Schweden;
- die Swedish International Development Cooperation Agency (SIDA), Schweden;
- der Medical Research Council (MRC), Vereinigtes Königreich;
- der Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC), Vereinigtes Königreich;
- der Natural Environment Research Council (NERC), Vereinigtes Königreich.
Diese Fördermaßnahme wird zeitgleich durch die Förderorganisationen im jeweiligen Land veröffentlicht und zentral durch ein gemeinsames „Joint Call“-Sekretariat (JCS) koordiniert. Das gemeinsame Sekretariat ist bei der ANR (French National Research Agency, Frankreich) angesiedelt. Für die eigentliche Umsetzung der nationalen Teilvorhaben gelten die jeweiligen nationalen Richtlinien.
Zusätzliche wichtige Informationen zu dieser transnationalen Bekanntmachung sind dem englischsprachigen Bekanntmachungstext und den zugehörigen Internetseiten der JPIAMR (https://www.jpiamr.eu/ bzw. https://www.jpiamr.eu/activities/joint-calls/) zu entnehmen.
Auszug aus der Bekanntmachung "Richtlinie zur Förderung von transnationalen Forschungsprojekten innerhalb der Joint Programming Initiative „JPIAMR“ zu One-Health-Interventionen, die die Entwicklung und Übertragung von antimikrobieller Resistenz verhindern oder reduzieren", 1.1 Förderziel und Zuwendungszweck. Die vollständige Bekanntmachung finden Sie unter dem Link unter "Bekanntmachung".
Kontakt
Dr. Akin Akkoyun
Innovationen für die Krankheitsbekämpfung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 1864
E-Mail: akin.akkoyun@dlr.de
Dr. Barbara Junker
Med. Genomforschung, Systemmedizin
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 1274
E-Mail: barbara.junker@dlr.de