Richtlinie zur Förderung von Projekten zwischen Deutschland und den Westbalkanstaaten
Die Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, die Republik Nordmazedonien, Montenegro und Serbien – kurz: die Westbalkanstaaten – befinden sich in einem nachhaltigen und tiefgreifenden Wandel. Zentrales Ziel der Bundesregierung für diese südosteuropäischen Staaten ist ihre politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilisierung. Wichtiges Element dabei ist die Unterstützung der Heranführung der Westbalkanstaaten an die EU bzw. an den europäischen Innovations- und Forschungsraum durch Stärkung der Forschungs- und Innovationskapazität. Hierzu trägt auf europäischer Ebene die zwischenstaatliche Initiative Westbalkan („Berliner Prozess“) der Bundesregierung bei, an der neben den Westbalkanstaaten und Deutschland auch Frankreich, Italien, Kroatien, Polen, Österreich, Slowenien und das Vereinigte Königreich sowie die Europäische Kommission beteiligt sind. Die Initiative wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel im August 2014 mit dem ersten Westbalkangipfel der Regierungschefs und des EU-Kommissionspräsidenten ins Leben gerufen. Die EU- Beitrittsperspektive der Westbalkanstaaten wurde zuletzt von der EU-Kommission mit der am 6. Februar 2018 veröffentlichten Erweiterungsstrategie für die Westbalkanstaaten bekräftigt.
Eine der zentralen Herausforderungen der Westbalkanstaaten bleibt die Abwanderung von talentierten und hochqualifizierten Menschen. Serbien, die Republik Nordmazedonien sowie Bosnien und Herzegowina zählen zu den 25 am stärksten vom Brain Drain betroffenen Ländern weltweit. Dies betrifft insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs, der an den heimischen Forschungsstandorten häufig nicht die Forschungsbedingungen und Karriereperspektiven vorfindet, die Einrichtungen im Ausland bieten.
Diese Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zielt daher auf die Initiierung gemeinsamer FuE3-Projekte zur Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren zwischen Deutschland und den Westbalkanstaaten, hier insbesondere unter Beteiligung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Es handelt sich um eine Maßnahme der strategischen Projektförderung.
Durch die angestrebte Stärkung der Forschungs- und Innovationssysteme der Westbalkanstaaten wird ein Beitrag zur Integration dieser Länder in den Europäischen Forschungsraum (EFR) geleistet. Darüber hinaus trägt die Förderung auch zur Stabilisierung der Region bei, indem sie den Brain Drain adressiert, die Wettbewerbsfähigkeit verbessert und das Innovationspotenzial der Westbalkanstaaten steigert.
Die Fördermaßnahme erfolgt im Rahmen der strategischen Ziele des BMBF zur Stärkung und Erweiterung des EFR. Sie soll dazu dienen, die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit und in den Westbalkanstaaten zu stärken und diese an die großen europäischen Innovationsprogramme heranzuführen.
Die Fördermaßnahme erfolgt auch im Rahmen der seit dem Jahr 2017 verabschiedeten Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung, in deren Kontext politische Leitlinien für ein verstärktes Engagement in den Entwicklungs- und Schwellenländern, hier den Westbalkanstaaten, definiert wurden.
Bei den gemeinsamen FuE-Projekten steht die wissenschaftliche Qualität der Vorhaben im Vordergrund. Der Förderung der engen Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen im universitären und außeruniversitären Bereich und der Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie die Erbringung eines nachhaltigen Beitrags zu entsprechenden Wertschöpfungsketten kommt außerdem besondere Bedeutung zu. Die Verwertung der Projektergebnisse soll in Deutschland wie auch den Westbalkanstaaten erfolgen.
Die vollständige Bekanntmachung finden Sie unter dem Link unter "Bekanntmachung".
Kontakt
Ralf Hanatschek
Europäische Länder: Bilaterale und und regionale Zusammenarbeit
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Tel.: +49 228 3821 1482
E-Mail: ralf.hanatschek@dlr.de
Dr. Ulrike Kunze
Bilaterale und und regionale Zusammenarbeit
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Tel.: +49 30 67055 7981
E-Mail: ulrike.kunze@dlr.de