Fördermittelgeber

Richtlinie zur Förderung von multinationaler und translationaler Forschung im Rahmen des ERA-NET NEURON zu Mechanismen der Resilienz und Vulnerabilität gegenüber umweltbedingten Stressoren im Bereich der psychischen Gesundheit

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Im Rahmen dieser gemeinsamen Förderbekanntmachung wird eine begrenzte Anzahl multinationaler Forschungs­projekte gefördert, die einen Beitrag zur grundlegenden translationalen Erforschung von neurobiologischen Mechanismen der Resilienz oder Vulnerabilität gegenüber umweltbedingten Stressoren im Bereich der psychischen Gesundheit leisten.

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Die menschliche Gesundheit zu verbessern, zu erhalten und im Krankheitsfall wiederherzustellen ist ein weltweites Anliegen von höchster Priorität. Psychische Störungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen, gehören zu den führenden Ursachen für Invalidität und sind die dritthäufigste Ursache für die gesamte Krankheitslast in DALYS („disability-adjusted life years“, „verlorene gesunde Lebensjahre“). Nach Angaben der OECD leidet jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung. Die Zahl der Betroffenen könnte in den nächsten Jahren als Folge globaler und regionaler Krisen stetig steigen. Es ist daher von höchster Priorität, das Verständnis der pathophysiologischen und adaptiven Mechanismen zu verbessern, um therapeutische und präventive Ansätze zur Erhaltung und Verbesserung der psychischen Gesundheit in Europa und weltweit zu entwickeln.

Die psychische Gesundheit kann durch ungünstige Umwelt-, Lebensstil-, soziale und wirtschaftliche Faktoren be­einträchtigt werden, die das Risiko der Entwicklung langanhaltender psychischer Erkrankungen erhöhen. Umwelt­bedingte Stressoren lösen bei den Betroffenen jedoch unterschiedliche Reaktionen aus. Als Reaktion auf die gleichen umweltbedingten Stressoren entwickeln einige Personen positive emotionale und verhaltensbezogene Anpassungen – sie zeigen Resilienz. Im Gegensatz dazu sind andere Menschen vulnerabler und neigen dazu, unter den gleichen Umständen psychische Erkrankungen zu entwickeln.

Die vorliegende Fördermaßnahme adressiert das im Koalitionsvertrag benannte Zukunftsfeld eines „vorsorgendes, krisenfestes und modernes Gesundheitssystem, welches die Chancen biotechnologischer und medizinischer Verfahren nutzt“ und trägt darüber hinaus entscheidend zur Zielerreichung des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung bei, insbesondere zur Ursachenforschung zu Volkskrankheiten, um innovative Präventions- und Therapiemodelle gezielt zu entwickeln.

Das „Netzwerk Europäischer Forschungsförderung für Neurowissenschaften“ (NEURON) wurde im Rahmen des ERA-NET-Programms der Europäischen Kommission eingerichtet.

Ziel des ERA-NET NEURON ist es, die Forschungsanstrengungen und Förderprogramme seiner Partnerländer/-regionen im Bereich der psychischen und neurologischen Störungen sowie der Erkrankungen der Sinnessysteme zu koordinieren und zu optimieren.

Die vorliegende Bekanntmachung zum Thema „Mechanismen der Resilienz und Vulnerabilität gegenüber umwelt­bedingten Stressoren im Bereich der psychischen Gesundheit“ wird im Rahmen von NEURON Cofund gemeinsam mit weiteren Förderorganisationen vorgenommen.

Im ERA-NET NEURON haben sich die folgenden Förderorganisationen zusammengeschlossen, um diese gemeinsame Maßnahme zur Förderung multinationaler, kooperativer Forschungsprojekte im Bereich der krankheitsbezogenen Neurowissenschaften durchzuführen:

  • National Health and Medical Research Council (NHMRC), Australien;
  • Fonds de la Recherche Scientifique-FNRS (F.R.S.-FNRS), Belgien;
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland;
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Deutschland;
  • Estonian Research Council (ETAg), Estland;
  • Academy of Finland Research Council (AKA), Finnland;
  • French National Research Agency (ANR), Frankreich;
  • Health Research Board (HRB), Irland;
  • Chief Scientist Office, Ministry of Health (CSO-MOH), Israel;
  • Ministry of Health (MOH), Italien;
  • Ministry of Science and Education of the Republic of Croatia (MZO), Kroatien;
  • Latvian Council of Science (LZP), Lettland;
  • Research Council of Lithuania (LMT), Litauen;
  • The Research Council of Norway (RCN), Norwegen;
  • National Centre for Research and Development (NCBR), Polen;
  • Executive Agency for Higher Education, Research, Development & Innovation Funding (UEFISCDI), Rumänien;
  • Swiss National Science Foundation (SNSF), Schweiz;
  • Slovak Academy of Sciences (SAS), Slowakei;
  • National Institute of Health Carlos III (ISCIII), Spanien;
  • Agencia Estatal de Investigación (AEI), Spanien;
  • National Science and Technology Council (NSTC),  Taiwan;
  • The Scientific and Technological Research Council of Turkey (TUBITAK), Türkei;
  • National Research, Development and Innovation Office (NKFIH), Ungarn.

Die Fördermaßnahme wird zeitgleich durch die nationalen/regionalen Förderorganisationen veröffentlicht und zentral durch ein gemeinsames „Joint Call Secretariat“ koordiniert. Für die Umsetzung der nationalen Teilvorhaben gelten die jeweiligen nationalen Richtlinien.

Zusätzliche wichtige Informationen zu dieser multinationalen Bekanntmachung sind dem englischsprachigen Bekanntmachungstext auf den zugehörigen Internetseiten des ERA-NET NEURON zu entnehmen.

Ziel der Fördermaßnahme ist es, das Verständnis der neurobiologischen Mechanismen zu verbessern, die an der Entwicklung von Resilienz oder Vulnerabilität gegenüber widrigen Umwelteinflüssen im Bereich der psychischen Gesundheit beteiligt sind. Auf dieser Basis kann das Behandlungsrepertoire erfolgversprechender therapeutischer Ansätze bei psychischen Erkrankungen erweitert, die Diagnosemöglichkeiten präzisiert und vor allem die Prävention verbessert werden. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit im Verbund zu einer besseren internationalen und interdisziplinären Vernetzung der deutschen Forschungsgruppen führen.

Die Ziele der Fördermaßnahme sind erreicht, wenn

  • die Ergebnisse der transnationalen Forschungsvorhaben innerhalb der Projektlaufzeit auf mindestens einem gemeinsamen internationalen Konsortialtreffen vorgestellt wurden;
  • die Ergebnisse mittelfristig in mindestens einer Veröffentlichung publiziert oder patentiert wurden;
  • langfristig neue Therapien, verbesserte Diagnosen und Präventionsmöglichkeiten hervorgebracht oder die Er­gebnisse der Forschungsvorhaben für deren (Weiter)entwicklung genutzt werden können.

Kontakt

Dr. Sophia Schach
Telefon: +49 228 3821 1743
E-Mail: sophia.schach@dlr.de

 

Förderprogramm
Rahmenprogramm Gesundheitsforschung
Förderregion
International
Status
geschlossen
Einreichungsfrist
Laufzeit
Ab Mai 2024
Auftraggeber
BMBF
Fördermittelgeber
BMBF

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