Fördermittelgeber

Richtlinie zur Förderung von Forschungsprojekten zum „Einfluss der Ernährung auf das Immunsystem im Wechselspiel von Infektions- und ernährungsbedingten Stoffwechselkrankheiten und das Potential ernährungsbasierter Lösungsansätze“

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Im Rahmen der Bekanntmachung werden transnationale Forschungsvorhaben gefördert, die ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Ernährung und Immunsystem im Zusammenspiel von Infektionskrankheiten und ernährungsbedingten Stoffwechselkrankheiten ermöglichen. Relevante Forschungsfragen sind beispielsweise die Gründe für Unterschiede in der individuellen Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und für unterschiedlich schwere Verläufe bei Menschen mit ernährungsbedingten Stoffwechselkrankheiten wie Fettleibigkeit oder Diabetes mellitus Typ 2. Der Fokus soll dabei auf den zugrundeliegenden Mechanismen liegen, über die Ernährung, Lebensmittel­zusammensetzung und/oder bestimmte Ernährungsmuster die Immunfunktion beeinflussen. Hierzu zählen sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem sowie das Mikrobiom. Die Rolle des menschlichen Genotyps, des Körpergewichts und der Körperzusammensetzung, der körperlichen Fitness und von Stress kann ebenfalls berücksichtigt werden.

Die gemeinsame europäische Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“1 (JPI HDHL) wurde 2010 als freiwilliger und partnerschaftlicher Zusammenschluss von Mitgliedsstaaten und assoziierten Staaten der Europäischen Union gegründet. Das übergeordnete Ziel der JPI HDHL ist es, durch länderübergreifende Zusammenarbeit und Koordination von Forschungsaktivitäten den Zusammenhang von Ernährung, Lebensstil und Gesundheit besser zu verstehen. Dieses Wissen soll in Strategien, Produkte und Dienstleistungen umgesetzt und so den Bürgern2 in Europa und darüber hinaus ein gesunder Lebensstil ermöglicht werden.

Das Immunsystem wird von vielen biologischen und Lebensstil-Faktoren beeinflusst, darunter Genetik, Körperzusammensetzung, körperliche Fitness und Stress. Auch die Ernährung ist ein wichtiger veränderbarer Faktor, der sich auf das Immunsystem auswirkt. Unterernährung, ein schlechter Ernährungsstatus und ein Mangel an Makro- oder auch Mikronährstoffen führen zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems und einer verminderten Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen. Über die Bedeutung einzelner Nährstoffe (wie beispielsweise Vitamin D, Fettsäuren, Zink und andere Mikronährstoffe) für die Funktion des Immunsystems liegen bereits umfangreiche Erkenntnisse vor. Über die Rolle von Nährstoffkombinationen, komplexen Lebensmitteln oder Ernährungsmustern ist jedoch sehr viel weniger bekannt. Außerdem werden die Auswirkungen von Mangelernährung auf das Risiko für Infektionskrankheiten vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen beforscht, doch ist über den Zusammenhang zwischen Ernährung und dem Risiko des Auftretens von Infektionskrankheiten in Ländern mit höherem Einkommen weniger bekannt.

Eine ungesunde Ernährung und Übergewicht gehören zu den Hauptursachen für nicht übertragbare, chronische ­Erkrankungen (NCD) wie beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2. Weltweit gibt es über zwei Milliarden Erwachsene, die an Fettleibigkeit und damit zusammenhängenden NCDs wie Typ-2-Diabetes leiden. Infektionskrankheiten wie COVID-19 verlaufen bei Menschen mit Fettleibigkeit oder Diabetes schwerer und häufiger tödlich. Auch andere Infektionskrankheiten wie Atemwegsinfektionen, HIV, Tuberkulose, Hepatitis und Zoonosen werden wahrscheinlich sowohl von der Ernährung als auch von Stoffwechselkrankheiten beeinflusst. Ein besseres Verständnis des komplexen Zusammenspiels zwischen Ernährung und Immunsystem wird die Gesellschaft in die Lage versetzen, besser auf künftige Pandemien vorbereitet zu sein und die Belastung durch Stoffwechselkrankheiten zu verringern.

Ziel dieser Förderinitiative ist daher, neue Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen der Ernährung und dem Immunsystem im Kontext von Infektionskrankheiten und ernährungsbedingten Stoffwechselkrankheiten zu gewinnen. Darauf aufbauend sollen innovative ernährungsbasierte Ansätze zur Förderung eines gesunden Immunsystems entwickelt werden. Die Ziele der Förderinitiative werden erreicht, wenn die Ergebnisse das Wissen über eine optimale Ernährung sowie den Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Immunsystem erweitern oder spezifische Lebensmittel oder Lebensmittelbestandteile zur Förderung eines gesunden Immunsystems identifiziert oder entwickelt werden. Die ­Ergebnisse können langfristig Eingang in Ernährungsempfehlungen oder die Entwicklung von gesundheitsfördernden Produkten finden.

Kontakt

Dr. Svenja Finck
Telefon: +49 228 3821 1877
E-Mail: svenja.finck@dlr.de

Dr. Bärbel Edelmann-Stephan
Telefon: +49 228 3821 1639
E-Mail: baerbel.edelmann-stephan@dlr.de

Förderprogramm
Rahmenprogramm Gesundheitsforschung
Förderregion
International
Status
geschlossen
Einreichungsfrist
Laufzeit
Ab März 2023
Auftraggeber
BMBF
Fördermittelgeber
BMBF

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