Richtlinie zur Förderung transnationaler Projekte zum „Einfluss von Ernährung, Lebensmittelkomponenten und -verarbeitung auf die Körpergewichtsregulation und Übergewicht-assoziierte Stoffwechselerkrankungen“ im Rahmen der JPI HDHL
Ein gesundheitsförderlicher Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichender körperlicher Aktivität ist entscheidend für den Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden. Ein ungesunder Lebensstil und der wachsende Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung gehen mit einer steigenden Prävalenz chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, kardiovaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen einher. Die gemeinsame europäische Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL) wurde im Jahr 2010 als freiwilliger und partnerschaftlicher Zusammenschluss von Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten der Europäischen Union gegründet, um den genannten Herausforderungen zu begegnen. Das übergeordnete Ziel der JPI HDHL ist es, durch länderübergreifende Zusammenarbeit und Koordination von Forschungsaktivitäten den Zusammenhang von Ernährung, Lebensstil und Gesundheit besser zu verstehen. Dieses Wissen soll nachfolgend in Strategien, Produkte und Dienstleistungen umgesetzt und so den Bürgerinnen und Bürgern in Europa und darüber hinaus ein gesunder Lebensstil ermöglicht werden.
Es ist hinlänglich bekannt, dass der übermäßige Verzehr energiereicher Nahrung in Verbindung mit einem inaktiven Lebensstil eine wichtige Ursache für Übergewicht, Adipositas und andere Veränderungen des Stoffwechsels darstellt. Dadurch steigt das Risiko für chronische Erkrankungen wie Typ 2 Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen. Das Körpergewicht wird darüber hinaus durch verschiedene biologische Prozesse reguliert. Diese können durch die Zusammensetzung der Nahrung bzw. mit der Aufnahme spezifischer Nahrungsbestandteile beeinflusst werden. Dazu gehören das Verhältnis der Makronährstoffe sowie verschiedene andere Eigenschaften der konsumierten Lebensmittel (z. B. bioaktive Substanzen, Energiedichte, Geschmack, Aromastoffe, Textur, etc.), die die Regulation des Appetits und des Stoffwechsels auf biologischer und psychologischer Ebene beeinflussen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind bisher jedoch noch nicht vollständig verstanden.
Die vorliegende Bekanntmachung ist die dritte gemeinsame Förderaktivität im Rahmen des ERA-Netz Cofunds „HDHL-INTIMIC“ (HDHL-INtesTInal MICrobiomics). Sie verfolgt den Zweck, exzellente transnationale Forschungskonsortien zu fördern, die das Verständnis über den Einfluss von Lebensmittelkomponenten und/oder Ernährungsweisen auf die Entwicklung von Übergewicht und damit zusammenhängende, stoffwechselbedingte Erkrankungen sowie den Effekt von Lebensmittelverarbeitung auf diese Prozesse vertiefen sollen. Ein weiterer Zweck ist es, die Weiterentwicklung von Nachwuchswissenschaftlern im Bereich Ernährung und Gesundheit zu fördern.
Für die vorliegende HDHL-INTIMIC-Fördermaßnahme haben sich die Förderorganisationen folgender Länder zusammengeschlossen:
- Belgien, Fund for Scientific Research-FNRS (F.R.S.-FNRS);
- Deutschland: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL);
- Frankreich, French National Research Agency (ANR);
- Israel, Ministry of Science, Technology and Space (MoST);
- Italien: Italian Institute of Public Health (ISS); Ministry of agricultural, food, forestry and tourism policies (MIPAAFT);
- Lettland, Ministry of Education and Science (IZM);
- Niederlande, Top Sectors LSH and A&F represented by ZonMw;
- Norwegen, Research Council of Norway (RCN);
- Schweden, The Swedish Research Council Formas (FORMAS);
- Spanien, National Institute of Health Carlos III (ISCIII);
- Tschechische Republik, Ministry of Education, Youth and Sports (MEYS).
Die Fördermaßnahme wird zeitgleich durch die Förderorganisationen im jeweiligen Land veröffentlicht und zentral durch ein gemeinsames Sekretariat koordiniert. Das gemeinsame Sekretariat ist bei der französischen Förderorganisation ANR angesiedelt. Für die eigentliche Umsetzung der nationalen Teilvorhaben in einem Verbund gelten die jeweiligen nationalen Richtlinien. Zusätzliche wichtige Informationen zu dieser transnationalen Bekanntmachung sind dem englischsprachigen Bekanntmachungstext und den zugehörigen Internetseiten der JPI HDHL zu entnehmen. Mit dieser Fördermaßnahme leistet das BMBF einen Beitrag zur Ausgestaltung des Handlungsfelds 1 im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung.
Kontakt
Dr. Felicitas Bosen
Telefon: +49 228 3821 1878
E-Mail: felicitas.bosen@dlr.de
Dr. Svenja Finck
Telefon: +49 228 3821 1877
E-Mail: svenja.finck@dlr.de