Missbrauch von Kokain in Deutschland - Studie zur Motivation und zu den Konsumgewohnheiten von Kokainkonsumierenden
Nach Hochrechnungen des Epidemiologischen Suchtsurveys aus dem Jahr 2018 liegt bei 41.000 Personen in Deutschland eine Kokainabhängigkeit vor und 57.000 Personen konsumieren Kokain missbräuchlich. Die 12-Monatsprävalenz des Konsums von Kokain ist von 0,3 % im Jahr 1990 auf 1,2 % im Jahr 2018 gestiegen. Der mit Abstand größte Anstieg der Rauschgiftdelikte wurde im Jahr 2019 erneut im Zusammenhang mit Kokaindelikten registriert (+12,2 %, BKA Bundeslagenbild Rauschgiftkriminalität 2019). Auch die Anzahl der konsumnahen Delikte in Verbindung mit Kokain stieg in 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 13 %. In Beratung und Behandlung sind Kokainkonsumierende bisher nicht sichtbarer als zuvor. Insgesamt betrachtet ist die Zahl des Kokainkonsumierenden so gering, dass auf die Gesamtbevölkerung bezogene Maßnahmen der universellen Prävention nicht angezeigt erscheinen. Für zielgruppenspezifische Maßnahmen im Bereich der selektiven Prävention und Beratung fehlt es allerdings an näherem Wissen zur Zielgruppe der Personen, die Kokain konsumieren.
Ziel der Förderung
Ziel der Projektförderung ist es, geeignete Informationen zur Zielgruppe, ihrer Konsummotivation und den Konsumgewohnheiten zu erhalten. Außerdem soll geklärt werden, welche subjektiven Risiken sich für die Konsumierenden ergeben und ob sie Hilfe- und Beratungsleistungen in Anspruch nehmen bzw. welche sie in Anspruch nehmen würden. Die Ergebnisse der Projektförderung sollen Hinweise zu zweckmäßigen Präventionsaktivitäten für diese Zielgruppe(n), insbesondere für die durch riskanten Konsum oder durch Abhängigkeitsentwicklung besonders gefährdeten Gruppen, geben. Wünschenswert wäre die Darstellung verschiedener typischer Konsumprofile.