Entwicklung eines Versorgungspfades für Menschen mit Alzheimer-Demenz (und ihrer Angehörigen) im Rahmen der Maßnahme 3.5.3 „Versorgungspfade für Menschen mit Demenz“ der Nationalen Demenzstrategie (NDS)
Mit dieser Auftragsvergabe beabsichtigt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Maßnahme 3.5.3 „Versorgungspfade für Menschen mit Demenz“ der Nationalen Demenzstrategie (NDS) mit dem Fokus auf Alzheimer-Demenz umzusetzen. Gegenstand des Auftrags ist die Entwicklung und Erarbeitung eines realistischen Versorgungspfades für Menschen mit Alzheimer-Demenz und ihre Angehörigen, basierend auf dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft sowie eine systematische Literaturrecherche (s. u.) und eine finanzielle und rechtliche Einordnung (s. u.). Mit „realistisch“ ist gemeint, dass der Versorgungspfad mit den im ambulanten Versorgungssetting zur Verfügung stehenden Mitteln grundsätzlich umsetzbar ist. Die praktische Umsetzung des Versorgungspfades ist nicht Gegenstand der hier ausgeschriebenen Leistung.
„Deutschland hat auf dem Weg zur demenzfreundlichen Gesellschaft in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht und hält vielfältige Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Familien bereit. Bund, Länder und Kommunen nehmen ihre Verantwortung wahr.
Gleichwohl besteht weitergehender Handlungsbedarf. Deshalb hat die Bundesregierung gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und Vertreterinnen und Vertretern der Länder, der Kommunen, der Zivilgesellschaft, der Sozialversicherungsträger, der Kranken- und Pflegeversicherung, der Trägerverbände der Leistungserbringer im Gesundheitswesen und in der Pflege, der Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege, der Fach- und Berufsverbände sowie der Wissenschaft und Forschung vereinbart, eine Nationale Demenzstrategie zu entwickeln.
Denn die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe sowie der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz sowie der Unterstützung ihrer Angehörigen setzen ein vernetztes und aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken verschiedener Akteure voraus“ (Nationale Demenzstrategie 2020, S. 10). Im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie soll auch ein „Versorgungspfad für Menschen mit Demenz“ entwickelt werden. Gegenstand dieser Ausschreibung ist die Entwicklung eines Versorgungspfades für Menschen mit Alzheimer-Demenz im ambulanten Versorgungssetting. Als Ergebnis der Analyse der derzeitigen Versorgung, kann sich auch die Erarbeitung von Versorgungspfaden oder eines Versorgungsnetzwerks anbieten. Dieser Hinweis gilt auch für die folgenden Erwähnungen des Versorgungspfads für Menschen mit Alzheimer-Demenz.
Ein Versorgungspfad für Menschen mit Alzheimer-Demenz und ihre Angehörigen ist ein strukturierter Leitfaden und ein Plan, bei dem die Aspekte der Beratung, Teilhabe, Unterstützung, Pflege und Betreuung abgedeckt werden. Er bildet den gesamten Krankheitsverlauf entlang des alltäglichen Lebens ab. Der zu entwickelnde Versorgungspfad ist darauf auszurichten, die Qualität der Versorgung für Menschen mit Alzheimer-Demenz in Deutschland im Vergleich zur derzeitigen angebotenen Versorgung messbar zu verbessern. Er muss zudem sicherstellen, dass die notwendige Versorgung, die Bedürfnisse der direkt Betroffenen und auch die (Informations-)Bedürfnisse ihrer Angehörigen bestmöglich erfüllt werden. Der Versorgungspfad soll auch ohne die Unterstützung Angehöriger funktionieren, da immer mehr Erkrankte alleine leben.
Der zu entwickelnde Versorgungspfad zielt darauf ab, die Koordination zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern untereinander, aber auch mit weiteren Strukturen des Gesundheitssystems (v. a. Krankenversicherung, Pflegeversicherung, ggf. auch Rentenversicherung bei einer Diagnose im erwerbstätigen Alter) zu verbessern. Zudem soll die Kontinuität der Pflege für Menschen mit Alzheimer-Demenz sichergestellt werden. Dies kann die (gesundheitsbezogene) Lebensqualität von den Betroffenen und ihren Angehörigen u. a. dadurch verbessern, dass er einen Rahmen bietet, um mit den komplexen Herausforderungen dieser Krankheit, aber auch mit der Komplexität der sozialen Sicherungssysteme umzugehen. Auch für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte dient ein Versorgungspfad als Leitfaden. Ziel ist es, dass der Versorgungspfad allen an der Versorgung und Betreuung Beteiligten Orientierung bietet und hilfreiche Transparenz schafft.
Die Darstellung und der Zugang zum Versorgungspfad müssen adressatengerecht ausgestaltet werden. Bestehende Strukturen und Angebote sind im Rahmen des zu entwickelnden Versorgungspfades gebündelt zu betrachten.
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