Fördermittelgeber
BMG

Implementierung und Evaluierung eines perioperativen Managements der Arzneimitteltherapie von Hochrisikopatientinnen und -patienten

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Gegenstand der Förderung sind Modellprojekte in deren Rahmen zielgruppenspezifische Maßnahmen zum interdisziplinären und interprofessionellen Management der Arzneimitteltherapie bei zu Operationen anstehenden multimorbiden Hochrisikopatientinnen und -patienten entwickelt, implementiert und evaluiert werden. Die Maßnahmen sollen ausgerichtet sein auf eine Verbesserung der Arzneimittelthera-piesicherheit - insbesondere unter dem Aspekt der Verringerung bzw. Vermeidung verordnungsbedingter Risiken der Arzneimitteltherapie.

Multimorbidität, also das gleichzeitige Vorliegen mehrerer chronischer Erkrankungen stellt in der Behandlung der betroffenen Menschen eine große Herausforderung insbesondere bezüglich der Abstimmung zwischen den behandelnden Personen und der Festlegung und Überwachung einer adäquaten Arzneimitteltherapie dar. Diese Herausforderung entsteht, weil die Verordnung von Arzneimitteln nach Leitlinien für die einzelnen Erkrankungen oftmals zu Arzneimittelkombinationen führen kann, die sich gegenseitig ungünstig beeinflussen. Gerade ältere Menschen sind häufig davon betroffen, und der demographische Wandel führt dazu, dass der Anteil an multimorbiden Patientinnen und Patienten in der Gesellschaft ansteigt. In der Versorgung können nicht nur Interaktionen zwischen den eingenommenen Arzneimitteln entstehen - auch bei operativen Eingriffen kann eine Multimedikation ein Risiko darstellen. Multimorbide Patientinnen und Patienten sind durch ihre Begleiterkrankungen und deren medikamentöse Behandlung perioperativ häufig stärker gefährdet, als durch den eigentlichen operativen Eingriff. Dies trifft insbesondere bei multimorbiden geriatrischen Patientinnen und Patienten mit Notwendigkeit einer operativen orthopädisch-unfallchirurgischen Behandlung zu. So kann z.B. die postoperative Gabe von nicht-steroidalen Schmerzmitteln in Kombination mit einem Volumendefizit und auf das Renin-Angiotensin System wirkenden Arzneimitteln das Risiko eines akuten Nierenversagens und einer Hyperkaliämie erhöhen.
Ein adäquates perioperatives Arzneimittelmanagement, das üblicherweise bei der Aufnahme der Patientin bzw. des Patienten ins Krankenhaus beginnt und mit der Kommunikation der bzgl. einer im Hinblick auf die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) geprüften Therapieempfehlung bei Entlassung an die weiterbehandelnde Ärztin bzw. den weiterbehandelnden Arzt endet, ermöglicht eine Verringerung von arzneimittelbezogenen Problemen bei operativen Eingriffen. Somit trägt es zu einer Erhöhung der AMTS bei.
Insbesondere bei multimorbiden Menschen vor anstehenden operativen Eingriffen wird ein perioperatives Medikationsmanagement daher ein zunehmend wichtiger Bestandteil in der Patientenversorgung und verbessert nachweislich patientenrelevante Endpunkte der Behandlung. Beispiele hierfür sind sog. interdisziplinäre „Co-Management“-Konzepte z. B. die Zusammenarbeit von Chirurginnen und Chirurgen gemeinsam mit in der Arzneimitteltherapie spezialisierten Personen (wie z.B. Internistinnen und Internisten oder Pharmazeutinnen und Pharmazeuten). Vergleichbare Versorgungsansätze werden schon in mehreren Ländern als Strategien zur Verbesserung der AMTS bei multimorbiden Risikopatienten in chirurgischen Kliniken verfolgt.
Mit dieser Fördermaßnahme beabsichtigt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Projekte zu fördern, die die Auswirkungen eines perioperativen Managements der Arzneimitteltherapie in Deutsch-land bei multimorbiden Hochrisikopatientinnen und -patienten untersuchen.

Auszug aus der Bekanntmachung "Öffentliche Bekanntmachung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) im Rahmen der Ressortforschung zum Thema „Implementierung und Evaluierung eines perioperativen Managements der Arzneimitteltherapie von Hochrisikopatientinnen und -patienten“, 1. Ziel der Förderung. Die vollständige Bekanntmachung finden Sie unter dem unten genannten Link.

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Tel: 0228 3821 1205
Fax: 0228 3821 1257
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Förderprogramm
Ressortforschung des BMG (Bekanntmachungen)
Förderregion
National
Status
geschlossen
Einreichungsfrist
Auftraggeber
BMG
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