Zwischen Science und Fiction: Konferenz des Projekts FutureWork
17.09.2021 — Neue Berufe, Tätigkeiten und noch unvorstellbare Einsatzmöglichkeiten von Technologien werden die Arbeitswelt und damit unsere Gesellschaft am Ende des Jahrhunderts beeinflussen. Auf welche Art und Weise dies geschieht, hinterfragt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt FutureWork, das sich seit April 2019 wissenschaftlich mit der Arbeitszukunft auseinandersetzt. Bei der Tagung am 17. und 18. September in Karlsruhe, die auch per Stream live verfolgt werden kann, stellt FutureWork vier Szenarien zur Arbeit von Übermorgen vor. Diese beschreiben sowohl positiv-utopische als auch kritisch-dystopische Ausprägungen der Arbeitswelt in Deutschland im Übergang zum 22. Jahrhundert.
„Vorausschauend in unsere Arbeitswelt zu blicken hilft uns, sie optimaler zu planen. Je früher wir uns dabei Gedanken über die Zukunft machen, desto besser können wir Weichen stellen“, sagt Dr. Claudio Zettel, Arbeitsexperte im DLR-PT: „Gleichzeitig wissen wir auch, dass das Spektrum möglicher Ereignisse umso breiter wird, je weiter wir in die Zukunft blicken.“ Um einen Blick bis zum Übergang in das 22. Jahrhundert zu wagen und dabei auch überraschende Entwicklungen – sogenannte Wild Cards – im Blick zu haben, hat FutureWork ungewöhnliche Quellen wie Science-Fiction-Literatur hinzugezogen. „Es ist konsequent, wenn bei der Erarbeitung von Zukunftsszenarien neben arbeitsspezifischen und technologischen Merkmalen auch wirtschaftliche, politische und kulturelle Aspekte berücksichtigt werden“, ist auch FutureWork-Experte Dr. Oliver Pfirrmann vom IQIB – Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung überzeugt.
Mit dem DLR Projektträger, dem IQIB – Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung, dem ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT, dem Institut für Projektmanagement und Innovation der Universität Bremen sowie der Gesellschaft für Fantastikforschung e.V. sind sehr unterschiedliche Partner und Perspektiven an FutureWork beteiligt. Der DLR-PT bringt neben Kompetenz im Bereich der Arbeitsforschung die systematische Anwendung von Foresight-Methoden ein, die in der Politikberatung zunehmende Bedeutung erlangen.
Bei der Konferenz beschäftigen sich Forschende und Kreative mit den Szenarien und debattieren weitere Fragen zur Arbeit der Zukunft. Die Tagung wird vom ZAK (KIT) unter Leitung von Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha organisiert und am Freitag, 17. September um 19 Uhr mit einer Podiumsdiskussion zum Spannungsverhältnis von Kunst und Arbeitszukünften im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe eröffnet. Beim ganztägigen Symposium am Samstag, 18. September, geht es unter anderem um „Gute Arbeit“ im Zeitalter der Digitalisierung. Abgerundet wird die Veranstaltung durch Kurzlesungen von Science-Fiction-Autorinnen, die in der Anthologie „Future Work – Die Arbeit von übermorgen“ nachzulesen sind. Das Buch, Ergebnis eines Kurzgeschichtenwettbewerbs im Rahmen des Projekts, ist ab sofort im Handel erhältlich.